Knapp 65.000 Euro hat die Stadt Bad Säckingen im vergangenen Jahr durch mobile Radarmessungen im Stadtgebiet sowie der Verwaltungsgemeinschaft – zu der auch Murg, Rickenbach und Herrischried gehören – eingenommen. Ein stolzes Sümmchen, vor allem, wenn man weiß, dass das Radarmessgerät gerade einmal an 23 Tagen im Einsatz war.
3252 Autofahrer müssen zahlen
Das Bad Säckinger Rechts- und Ordnungsamt legt nun die Statistik offen: Insgesamt 3252 Autofahrer wurden vom Gemeindevollzugsdienst 2021 geblitzt und anschließend zur Kasse gebeten.
77 Mal erging ein offizieller Bußgeldbescheid, weil die Fahrzeughalter mit einer Verwarnung nicht einverstanden waren. Vier Mal war die Geschwindigkeit sogar so hoch, dass ein Fahrverbot fällig wurde.
Die Top 10 der Blitzer-Standorte:
1. Schulhausstraße, Höhe Anton-Leo-Schule
2. Rheinuferstraße
3. Rippolinger Straße
4. Waldshuter Straße
5. Hotzenwaldstraße (in Murg-Niederhof)
6. Todtmooser Straße in Rippolingen
7. Schillerstraße
8. Hauptstraße Wallbach
9. Königsberger Straße
10. Dürerstraße
Und wie sind die Blitzer-Ergebnisse? Schauen Sie selbst:
Die zehn häufigsten Kontrollstellen
Die Straßen, in denen am häufig geblitzt, sind eigentlich altbekannt – und dennoch für den Gemeindevollzugsdienst immer wieder lohnend. Am häufigsten Stand das Messgerät in der Schulhausstraße in Höhe der Anton-Leo-Schule. 16 Mal wurde hier geblitzt – und zwar in beiden Richtungen. Hier gilt Tempo 30, was erschreckend oft nicht beachtet wurde.
Auf Platz 2 der Radar-Lieblingsplätze steht Rheinuferstraße mit 14 Messaktionen innerhalb von zwölf Monaten. In der Rippolinger Straße stellte der Gemeindevollzugsdienst sein Messgerät 13 Mal auf.
Ebenfalls 13 Mal geblitzt wurde in der Waldshuter Straße. Hier gilt wegen des Gallus-Kindergartens in beiden Fahrtrichtungen Tempo 30. Zehn Mal stand der Blitzer außerhalb von Bad Säckingen, nämlich in Murg-Niederhof.
Die schnellsten Temposünder
Bei gleich vier Autofahrern musste vom Gemeindevollzugsdienst ein Fahrverbot beantragt werden, weil sie deutlich zu viel auf dem Tacho hatten: Satte 50 Kilometer zu schnell war ein Fahrer am Morgen des 28. April 2021 in der Schulhausstraße. Statt 30 Stundenkilometer fuhr er hier 80.
Mit 97 Stundenkilometern statt der vorgeschriebenen 50 wurde ein Fahrer in Rippolingen geblitzt. In der Basler Straße raste ein Fahrer mit 94 Stundenkilometern innerorts in die Radarfalle. Bei allen dreien wurde neben dem Fahrverbot auch ein Bußgeld in Höhe von 400 Euro fällig. Und auch der Fahrer, der mit 89 Kilometern pro Stunde in der Rheinuferstraße geblitzt wurde, musste sich mit einem Fahrverbotsverfahren auseinandersetzen. Sein Bußgeldbescheid lag bei 250 Euro.
Wo sind die meisten zu schnell?
Es gibt Tage, das blitzt es fast im Minutentakt. Der Mittwoch, 28. April, war so ein Tag: Von 96 Fahrzeugen, die an diesem Morgen das Radarmessgerät in der Schulhausstraße passierten, führen 73 zu schnell. Das sind unglaubliche 77 Prozent.
Möglicherweise war das Gerät an diesem Tag besonders gut getarnt, denn üblicherweise fährt hier nur jeder zehnte zu schnell.
Eine hohe Beanstandungsquote gab es auch bei Messungen in der Fricktalstraße (28 Prozent), der Hotzenwaldstraße (27 Prozent) und in der Schillerstraße (25 Prozent).
Verwarnungen für 3780 Euro in nur zwei Stunden
Städten und Gemeinden wird immer wieder vorgeworfen, so wollten mit den Radarmessungen „die Autofahrer abzocken“ und so den Stadtsäckel füllen.
Tatsächlich ließe sich mit den Tempomessungen sicher noch deutlich mehr Geld verdienen, wie ein Beispiel zeigt: Der mit Abstand „lukrativste“ Blitzerstandort der Stadt wurde nur ein einziges Mal genutzt: Eine einzige Messaktion an der B34 in Höhe der Golfwelt spülte der Stadt innerhalb von nur zwei Stunden 3780 Euro in die Kassen. 204 Autofahrer waren hier zu schnell unterwegs, so viele werden in solch kurzer Zeit an keinem anderen Standort geblitzt.