In gut zwei Wochen wird in der Altstadt gegraben. Am 16. November startet der Ausbau des Altstadt-Fernwärmenetzes in der Fischergasse. Gleichzeitig werden umfangreiche Sanierungen an anderen Versorgungsleitungen durchgeführt. Und: Im Zuge der Stadtwerkebaustelle soll das Altstadt-Pflaster auch rollstuhlgängig werden.
Der erste Bauabschnitt beginnt in der Fischergasse
Die Verlegung der Fernwärmeleitung ist der erste von vier Bauabschnitten, mit denen die Stadtwerke auch die Altstadt mit Fernwärme versorgen wollen. Dieser erste Bauabschnitt beginnt beim Gallusturm, läuft durch die Fischergasse, quert die Steinbrückstraße und verläuft durch die Metzgergasse über den Spitalplatz in die Spitalgasse bis zur Ecke Vita. „Bis Anfang Mai wollen wir mit dem ersten Bauabschnitt durch sein“, sagte Philipp Stiegeler, Technikchef bei den Stadtwerken gegenüber unserer Zeitung. Neben dem Verlegen der neuen Fernwärmeleitung erneuern die Stadtwerke gleichzeitig die Versorgungsleitungen für Gas, Wasser und Strom. „Teilweise sind die Leitungen 40 Jahre als“, so Stiegeler. Die Kosten für diesen Abschnitt liegen bei 1,2 Millionen Euro.

Altstadt soll auch barrierefrei werden
Die Stadt Bad Säckingen hängt sich mit dem Ausbau des barrierefreien Netzes in der Altstadt an die Stadtwerkebaustelle. Es geht dabei in erster Linie um die Rollstuhlgängigkeit des Altstadtpflasters. Durch die barrierefreie Umgestaltung entstehen Mehrkosten, die die Stadt übernimmt. Der Abschnitt Metzgergasse-Spitalgasse kostet zusätzlich 32.000 Euro, die Fischergasse 34.000 Euro. In der Fischergasse ist historisches „Katzenkopf-Pflaster“ verlegt, das nach den Vorgaben des Denkmalamtes erhalten werden muss. Hier werden nun die Fugen zwischen den Steinen soweit mit Beton gefüllt, dass die bisherige Pflasterunebenheit etwas ausgeglichen wird. „Es sei zwar kein optimale Lösung“, so Stadtbaumeister Margit Ulrich. Die Alternative, das Abfräse des Grantinpflasters mit Spezialfräse, war dem Gemeinderat zu teuer. Es hätte 155.000 Euro gekostet. In der Metzgergasse und beim Spitalplatz ist das Pflaster laut Stadtbaumeisterin unproblematischer. Die sichbare Oberfläche sei eben und ergebe in Beton verlegt eine fast plane Fläche. Gleichwohl will sich die Stadtverwaltung mit Behindertenverbänden abstimmen.
So geht es nach dem ersten Bauabschnitt weiter
Die Rheinbrückstraße sei nach jetziger Planung der zweite Bauabschnitt, so Technikchef Stiegeler mit. Voraussichtlich soll damit im Herbst 2021 begonnen werden, Abschluss soll wiederum im darauffolgenden Frühjahr sein. Auch hier werden neben Fernwärme die anderen Versorgungsleitungen erneuert sowie ein barrierefreier Belag eingebaut. Im Prinzip dasselbe gelte für die weiteren Bauabschnitte Wernergasse/Tanzenplatz sowie Scheffelstraße – wobei im asphaltierten Scheffelstraßenbereich wohl keine spezielle Rollstuhloberfläche nötig sei.
Was bringt das Projekt Fernwärme?
In der Fischergasse schließen im ersten Bauabschnitt zehn von 14 Hauseigentümer an. Ähnlich gutes Ergebnis erwarten die Stadtwerke in den folgenden Bereichen. Die weitere Akquise beginne aktuell in der Metzgergasse. Falls sich die Hälfte der möglichen Hauseigentümer in der Altstadt für einen Fernwärmeanschluss entscheiden, können laut Stadtwerke 3000 Tonnen CO2 eingespart werden. Das Fernwärmewerk wird mit 100 Prozent Biomethan betrieben.