Soviel steht schon mal fest: Die Stadt Bad Säckingen hat in der Coronakrise mit der Digitalisierung der Schulen ein Millionenprojekt aufgelegt. Acht Schulen galt es auszustatten. Nach jetzigem Stand dürfte das Projekt nach dem Sommer, also zum Start des neuen Schuljahres abgeschlossen sein. Die Kosten liegen gesamt bei 3,6 Millionen, die Förderung bei 1,3 Millionen. Damit wäre rund ein Drittel der Kosten vom Staat gefördert. Zwei Drittel trägt der Schulträger, also die Stadt.
Welche Schulen haben in Bad Säckingen WLAN?
Das Thema stand am Montag auf der Tagesordnung des Gemeinderates. Anders als in der bundesweiten GEW-Studie sind in Bad Säckingen im Herbst nicht nur 50 Prozent, sondern alle Schulen mit einem funktionierenden WLAN ausgestattet. Das vermeldet der Sachstandsbericht der Stadtverwaltung. Allerdings sei die Übertragungsbreite sowie die Netzstabilität teilweise unterschiedlich, hieß es im Gemeinderat.
Die digitale Hardware an den Schulen
Aufgerüstet wurde auch bei den Endgeräten. Insgesamt hat die Stadt für die acht Schulen rund 1000 Endgeräte für Schüler angeschafft sowie fast 250 für Lehrer. Damit sind alle Lehrkräfte mit einem Endgerät ausgestattet. Im Einzelnen handelt es sich dabei um PCs, Notebooks, Surface-Geräte. Zu den 1000 Schülergeräten zählen übrigens auch 284 Leihcomputer. Diese sind für sozial benachteiligte Schüler gedacht, die zuhause keinerlei digitale Ausstattung für Home-Schooling haben. Sie dürfen die Rechner deshalb mit nach Hause nehmen. Die anderen Schülergeräte bleiben in der Schule und werden jeweils für den Digitalunterricht ausgegeben oder sind in Fachräumen installiert.
Folgekosten
Vor einem Jahr hatte der Gemeinderat die Entscheidung für die notwendige Digitalisierung der Bad Säckinger Schulen getroffen. „Ein Riesen-Projekt“, wie Bürgermeister Alexander Guhl am Montag resümierte. Gleichwohl machen einigen im Gremium die wahrscheinlichen Folgenkosten „Magenschmerzen“, wie Clemens Pfeffer (CDU) sagte, dem auch Franz Stortz (Grüne) beipflichtete. Denn jeder kennt heute die Halbwertszeit von digitalem Inventar. Stadtkämmerin Bettina Huber konnte direkt nach der Erstbeschaffung noch keine konkreten Zahlen zu Folgenkosten nennen. Sie schlug jedoch, künftig jedes Jahr Geld bereitzustellen. So könnten nötigenfalls Geräte sukzessive ersetzen werden, und es werde eine komplette Ersatzbeschaffung in einem Jahr vermieden.
Zusatzgeräte: Mehr Lehrerstellen für Bad Säckingen
Hintergrund der Fragen war der Kauf von weiteren Lehrer-Geräten. Ein entsprechender Beschluss lag dem Gemeinderat in diesem Zusammenhang auf dem Tisch, dem er letztlich auch zustimmte. Es ging dabei um 26 zusätzliche Geräte – zum einen zur Nachrüstung des Bestands der Lehrergeräte, zum anderen weil im Herbst zusätzliche Lehrkräfte an den Schulen erwartet werden. Aber die Kosten von 37.700 Euro für 26 Rechner ließ Clemens Pfeiffer dann doch nicht unkommentiert: „Das sind fast 1500 Euro pro Rechner, das scheint mir schon etwas hochpreisig,“ meint er. Rolf Gallmann, Geschäftsführer der Firma Office Komplett, die das Projekt geleitet hat, erklärte den höheren Preis mit der Rechner-Qualität. Es handle sich um sogenannte Surfface-Geräte. Bei diesen Geräten lässt sich beispielsweise der Bildschirm abnehmen und als Tablett benutzen, sie sind leichter, hätten eine Kamera, außerdem sei im Preis eine Garantieverlängerung und die Installation inklusive.