Wie wird sich der Verkehr mit der schrittweisen Inbetriebnahme der Angebote im Bad Säckinger Gesundheitscampus und beim Seniorenwohnen in der früheren Hochrhein-Eggberg-Klinik entwickeln? Was kommt auf die Anwohner zu? Wie groß ist der Parkplatzbedarf? Und mit welchen Mitteln kann der Verkehr erträglich gehalten werden? Mit diesen Fragen beschäftigt sich ein Mobilitätskonzept, das das Ingenieurbüro Rapp derzeit entwickelt. Um vor allem die Bedürfnisse der Anwohner darin abzubilden, lud die Stadt zu einem Informations-Workshop, an dem sich am Donenrstagabend runf 25 Anwohner beteiligten.

Kapazität mancher Straße wird erreicht

In einer Prognose stellen die Verkehrsexperten fest, wie der Verkehr zunimmt, wenn das frühere Spitalgebäude mit Ärztezentrum und dem Seniorenwohnheim Marienhaus gefüllt ist. Für 2035 rechnen sie in der Oberen Flüh mit dem Erreichen und Überschreiten der „städtbaulichen Einsatzgrenze“ – also dem Wert, für den die Straße ausgelegt ist.

Für den Bereich HEK/Aqualon geben die Gutachter hingegen vorläufig Entwarnung. Weder ist hier eine deutliche Zunahme des Verkehrs zu erwarten, noch ein zusätzlicher Bedarf an Stellplätzen. Die Grossmann-Group als Bauherr des neuen HEK-Areals möchte alle notwendigen Stellplätze auf dem Areal unterbringen.

Gutachter müssen nacharbeiten

Aus Sicht einiger Anwohner ein großes Manko: Für das Wohngebiet westlich des Gesundheitscampus bis zum Waldfriedhof legten die Gutachter noch keine Verkehrsprognose vor. Gerade hier erwarten die Anwohner eine Zunahme des Verkehrs durch Patienten und Mitarbeiter, die aus den westlichen Nachbarorten zum Campus kommen und dann die Dürerstraße und die Untere Flüh nutzen anstatt über die Bundesstraße zu fahren. Hier versprach der Ingenieur Wolfgang Wahl eine ERgänzung der Verkehgsrprognose durch Rapp.

Reichen die Parkplätze beim Campus?

Sein Kollege Niklas Maaßen stellte die Methoden vor, mit denen der Verkehr gelenkt und gegebenenfalls auch minimiert werden kann. „Ein bunter Strauß an Möglichkeiten“, so Maaßen, die sich allesamt in einem Spannungsfeld zwischen Wirtschaftlichkeit, Wirksamkeit und Akzeptanz bewegen: Vom Ausbau des Citybus-Angebots und der Radwege über Lockangebote zum Verzicht auf das Auto bis zur Verknappung des Parkplatzangebots und die Einführung von Parkgebühren.

Ob und welche Maßnahme wann umgesetzt werden, werde sich erst später zeigen. Das Ziel sei ein dynamisches Verkehrsmanagement, das sich den Veränderungen und Entwicklungen anpasse.

Apropos Parkplätze: Mit einem Bestand von 180 Parkplätzen beim Campus sehen die Verkehrsexperten den absehbaren Bedarf als erfüllt an. Allerdings empfehlen sie zur Kapazitätserweiterung ein zweites Parkdeck zu planen und das Baurecht zu schaffen.

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