Braucht der Bad Säckinger Gesundheitscampus ein eigenes Parkdeck für rund drei Millionen Euro oder reicht der öffentliche Personennahverkehr aus, um den Bedürfnissen von Patienten, Angestellten, Bewohnern und Besuchern gerecht zu werden? Diese Frage will die Stadt Bad Säckingen mit einem eigenen Mobilitätskonzept klären, das das Freiburger Fachbüro Rapp AG erstellen soll.

Um die Öffentlichkeit an dem Prozess zu beteiligen, ist schon Mitte im Juni dazu eine Veranstaltung, zu der insbesondere die Anwohner eingeladen werden sollen.
Der Gesundheitscampus liegt für den Verkehr nicht optimal
„Der Verkehrscampus liegt verkehrstechnisch nicht optimal, das wissen wir alle“, erklärte Wolfgang Wahl von der Rapp AG vor dem Gemeinderat. „Das Versorgungszentrum im ehemaligen Spital wird relativ viel Verkehr erzeugen, die Senioreneinrichtung eher weniger“, führte er weiter aus. Gleichwohl ist auch hier mit mehr Verkehrs durch Besucher der Heimbewohner zu rechnen.

Unter der Leitfrage „Wer wird neuen Verkehr erzeugen und wie wird eine städtebauliche Verträglichkeit hierfür erreicht“ stellte Wahl zunächst die Ergebnisse der Verkehrszählung vom Oktober 2023 vor. Unter der Annahme einer tendenziellen Verkehrssteigerung prognostizierte Wahl vor allem für den Meisenhartweg und die Obere und Untere Flüh eine deutliche Erhöhung der Verkehrsbelastung. „Auch bei der Bundesstraße 34 und der Bergseestraße ist die Belastungsgrenze bald erreicht.“ Für die Zukunft gehe es daher darum, den Anstieg des Verkehrs zumindest tendenziell gering zu halten.
Reichen die Parkplätze aus?
Zentrale Konsequenz des erhöhten Verkehrsaufkommens durch die zukünftige Nutzung des Gesundheitscampus sei ein steigender Stellplatzbedarf – hier müsse von rund 180 neuen Parkplätzen ausgegangen werden.

Was kann getan werden?
Durch das Mobilitätskonzept gelte es festzustellen, „was getan werden kann, um den steigenden Verkehr zu reduzieren oder zu modifizieren.“ Möglich sei hier die Vermeidung oder Verlagerung des Verkehrsaufkommens durch einen Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs, die Einrichtung eines Shuttlebusses zum Gesundheitszentrum oder Geschwindigkeitsbeschränkungen für den Autoverkehr. Darüber hinaus gelte es zudem, alternative Verkehrsmittel durch verbesserte Rad- oder Fußwege zu fördern.
Weitgehend offen ließ Wahl hingegen die Frage der zukünftigen Parkplatzbewirtschaftung. Grundsätzlich sei jedoch die Frage aufzuwerfen, ob für Mitarbeiter des Gesundheitscampus grundsätzlich teilweise kostenfreie Parkmöglichkeiten bestehen müssten – werde hierdurch doch der Anreiz zur Nutzung alternativer Verkehrsmittel reduziert.
Kommt ein neues Parkdeck?
Bedeutsam hingegen seine Anregung, über ein neues Parkdeck auf dem Parkplatz des ehemaligen Krankenhauses nachzudenken. Bürgermeister Alexander Guhl wies hier darauf hin, dass von den voraussichtlichen Kosten in der Höhe von drei Millionen Euro 1,8 Millionen Euro von der Städtebauförderung übernommen werden könnten.