Der Wille ist da, doch sicher ist noch nichts. Zwar verzögert sich das Ende der Baustelle im Bad Säckinger Waldbad um vier Wochen, doch ist es die Höhe der Infektionszahlen, die darüber entscheiden wird, ob das Waldbad auch im zweiten Corona-Sommer seine Türen für die Badegäste öffnet. „Wenn man ein Bad hat, dann muss man es öffnen“, positioniert sich die Leiterin des Amts für Kultur und Tourismus, Gabriele Wöhrle-Metzger, klar, während einer Begehung der Baustelle im Bad Säckinger Waldbad gemeinsam mit der CDU-Landtagsabgeordneten Sabine Hartmann-Müller, die am Freitag auf Einladung des CDU-Stadtverbandes stattgefunden hat.

Auf Einladung des CDU-Stadtverbandes besuchte die CDU-Landtagsabgeordnete Sabine Hartmann-Müller (Zweite von links) die Baustelle im ...
Auf Einladung des CDU-Stadtverbandes besuchte die CDU-Landtagsabgeordnete Sabine Hartmann-Müller (Zweite von links) die Baustelle im Waldbad. Mit auf dem Bild (von links): Simon Kühn (Schatzmeister,CDU-Stadtverband), die Leiterin Gabriele Wöhrle-Metzger vom Tourismus- und Kulturamt, Bürgermeister Alexander Guhl, stellvertretender Vorsitzender Uwe Planko vom CDU-Stadtverband, Geschäftsführer Udo Engel und Waldbad-Verantwortliche Pia Krem von den Stadtwerken Bad Säckingen. | Bild: Susanne Eschbach

Seit Herbst vergangenen Jahres rumpeln große Lastwagen über das Gelände und es lärmen die Bagger. Nachdem das Waldbad bereits 2004 einen neuen Nichtschwimmerbereich mit Thermalbecken sowie 2012 einen neuen Kinderspielbereich mit Plansch- und Spielmöglichkeiten erhalten hat, ist diesmal das Schwimmerbecken mit seinem Sprungturm an der Reihe. Das Becken soll neu mit Edelstahl ausgekleidet und gleichzeitig ein wenig vergrößert werden, um Wettkampf-Maße zu erreichen. Auch ist viel Wasser aus dem bisherigen Schwimmbecken an undichten Stellen versickert. Rund 2,5 Millionen Euro sind für die Bauarbeiten veranschlagt worden. Aus den Mitteln des Tourismusinfrastrukturprogramms des Landes ist das Bauvorhaben mit 426.000 Euro bezuschusst worden.

Im Badebetrieb kann das Wasser aus dem Schwimmbecken über diese Rohre ablaufen.
Im Badebetrieb kann das Wasser aus dem Schwimmbecken über diese Rohre ablaufen. | Bild: Susanne Eschbach

Bis 1. Mai sollten die Bauarbeiten fertiggestellt sein. Jetzt, wenige Tage vor dem geplanten Fertigstellungstermin, steht fest: Die Arbeiten verzögern sich um vier Wochen und die Kosten sind aufgrund von „unvorhergesehenen Ereignissen“, wie sich Bürgermeister Alexander Guhl ausgedrückt hat, gestiegen. Die Gründe der Verteuerung waren die Wassertechnik, Lieferschwierigkeiten bei verschiedenen Materialien aufgrund von Corona, aber auch die Umsetzung der Hygienemaßnahmen bei den Arbeitern auf der Baustelle, stellen einen nicht unwesentlichen Faktor dar. Denn die Spezialleute für die Auskleidung der Becken kommen aus Tschechien. „Nach deren Ankunft mussten sie zunächst in Quarantäne“, erklärt Wöhrle-Metzger. Aber auch Unterkünfte mussten organisiert werden, weil die Arbeiter ansonsten gemeinsam in einem Bauwagen übernachtet hätten, was aufgrund der aktuellen Hygienemaßnahmen aber nicht möglich war.

Leiterin Gabriele Wöhrle-Metzger vom Tourismus- und Kulturamt (links), zeigt Sabine Hartmann-Müller und Uwe Planko die Technik des ...
Leiterin Gabriele Wöhrle-Metzger vom Tourismus- und Kulturamt (links), zeigt Sabine Hartmann-Müller und Uwe Planko die Technik des Schwimmbads. Rechts die Waldbad-Verantwortliche Pia Kreml. | Bild: Susanne Eschbach

„Und beim Bestand war leider mehr kaputt als gedacht“, schloss die Geschäftsführerin ihre Aufzählung ab. Der strenge Winter und das nasse, kalte Wetter verzögerten die Bauarbeiten weiter, denn die Arbeiten im Becken müssten bei trockenem Wetter durchgeführt werden.

Momentan ist das Schwimmerbecken im Waldbad eine große Baustelle.
Momentan ist das Schwimmerbecken im Waldbad eine große Baustelle. | Bild: Susanne Eschbach

Gabriele Wöhrle-Metzger rechnet bis Ende Mai damit, dass die Arbeiten abgeschlossen sind. „Doch dann finden zwei Probeläufe statt und das Gesundheitsamt muss alles begutachten“, so die Amtsleiterin. Somit könnte das Bad bis Mitte oder Ende Juni seinen Betrieb aufnehmen. „Vorausgesetzt natürlich, dass bis dahin die Infektionszahlen so weit gesunken sind, dass wir das Bad öffnen dürfen“, sagt sie.

Im Badebetrieb kann das Wasser aus dem Schwimmbecken über diese Rohre ablaufen.
Im Badebetrieb kann das Wasser aus dem Schwimmbecken über diese Rohre ablaufen. | Bild: Susanne Eschbach

Bürgermeister Alexander Guhl bedankte sich bei der Landtagsabgeordneten Sabine Hartmann-Müller, dass sie sich auch außerhalb des Wahlkampfes auf den Weg nach Bad Säckingen gemacht hat. Er machte aber auch darauf aufmerksam, wie wichtig das Bad für die Bad Säckinger sei. „Es ist ein Ort der Freizeit und Gesundheit.“ Sabine Hartmann-Müller zeigte sich ebenfalls überzeugt von der Wichtigkeit eines Bades: „Der sportliche Faktor ist gerade jetzt wichtig, wo während Corona kaum noch Sportunterricht stattfindet“.

Rund um das Bad Säckinger Waldbad

  • Das Waldbad: Das Waldbad in Bad Säckingen liegt im Stadtwald und gilt als eines der modernsten Bäder in der Region. Es verfügt über ein Thermal-Mineralwellnessbecken mit Sprudelliegen, Massagedüsen und Nackenduschen. Es gibt ein Erlebnisbecken mit Bodenbrodler und Wasservulkan. Es gibt ein Schwimmerbecken mit einem Ein-Meter- und Drei-Meter-Brett sowie ein Kinderplanschbecken für die Kleinsten. Weitere Sportmöglichkeiten im Waldbad bieten ein Beachvolleyball-Feld, Tischtennisplatten und ein Fußballplatz. 1961 ist das Waldbad im Zuge des Baus des Rheinkraftwerks in Bad Säckingen gebaut worden. Vor dieser Zeit hat sich ein Schwimmbad direkt am Rhein befunden und auch der Bergsee diente als Schwimmbad für die Bevölkerung. Nach dem Bau des Waldbades wurde das Rheinbad geschlossen und das Baden im Bergsee wurde verboten.
  • Wer führt das Waldbad: Das Amt für Tourismus und Kultur ist Eigentümerin des Waldbades und zahlt alle laufenden Kosten wie Sanierungen, Personal, Energie und ähnliches. Da das Amt selbst jedoch kein Personal für den Betrieb des Waldbades vorhält, kooperiert es hier eng mit den Stadtwerken Bad Säckingen. Pia Kreml ist bei den Stadtwerken zuständig für das Waldbad und die Zusammenarbeit mit dem Tourismus- und Kulturamt.
  • Das Personal: Insgesamt zwei Personen sind das ganze Jahr über fest im Bad angestellt. Hinzu kommt eine Auszubildende. In der Saison wird der Bäderbetrieb durch zwölf Aushilfen und Minijobber verstärkt. Am Wochenende kommen die Mitglieder der DLRG Bad Säckingen dazu.
  • Die Freibadsaison 2020: Um das Bad zu öffnen, wurde ein umfangreiches Hygienekonzept erarbeitet. Der Start war verhalten, hat sich aber im Laufe des Sommers gesteigert. Maximal 800 Personen durften täglich am Vormittag und am Nachmittag gleichzeitig auf das Gelände. Rund 27.000 Badegäste besuchten 2020 das Waldbad. Sonst sind es rund 70.000 Besucher.