Ende 2025 plant Ronald Heil, der Projektleiter der Deutschen Bahn (DB), mit dem Baubeginn für die Elektrifizierung der Hochrheinstrecke. In vielen Gemeinden entlang der Strecke wurden bereits die ersten Pläne für den Umbau von Bahnhöfen vorgestellt.

So wird beispielsweise in Bad Säckingen zum einen der Bahnhof in Säckingen umgebaut und es soll ein neuer Halt im Stadtteil Wallbach entstehen. Auch die Strecke insgesamt soll attraktiver werden, wenn Verbindungen künftig im Halbstundentakt fahren.

Strecke nicht optimal für Güterverkehr

Diese höhere Taktung ist eines der Ziele, die durch die Elektrifizierung der Hochrheinbahn erreicht werden sollen. Auch die besseren Lärm- und Schadstoffemissionen sind Gründe für den Ausbau. Dies erläuterte Projektleiter Heil, unter anderem am Montag im Säckinger Gemeinderat. Ein große Sorge bleibt aber, dass neben den zusätzlichen Zügen für den Personenverkehr auch mehr Güterzüge fahren könnten. In der Ratsversammlung wurde diese Sorge direkt an Projektleiter Heil herangetragen.

Das könnte Sie auch interessieren

Ronald Heil erklärte hierzu aber, dass die Strecke für den Güterverkehr nicht unbedingt ideal sei. Zum einen gebe es entlang der Strecke enge Passagen, wie den Rappensteintunnel

bei Laufenburg, der die Maße von möglichen Güterzügen beschränkt. Außerdem weist die Strecke einige Steigungen auf, die für die schweren Güterzüge zum Problem werden könnten. An diesen Punkten wird auch die Elektrifizierung der Hochrheinbahn nichts ändern können.

Ronald Heil ist Projektleiter der Deutschen Bahn für die Elektrifizierung der Hochrhein-Strecke. Auf diesem Bild informierte er die ...
Ronald Heil ist Projektleiter der Deutschen Bahn für die Elektrifizierung der Hochrhein-Strecke. Auf diesem Bild informierte er die Mitglieder des Gemeinderats Waldshut-Tiengen über die geplanten Umbaumaßnahmen am Bahnhof Waldshut. | Bild: Schlichter, Juliane

Nord-Süd statt Ost-West

Ein weiteres Argument, das Heil anführte, und gegen mehr Güterverkehr spricht, ist die geografische Ausrichtung der Strecke. So seien für den Schienentransport von Gütern in Deutschland besonders Nord-Süd Verbindungen von Bedeutung. Auf der Ost-West-Achse werden Güter hingegen bevorzugt auf anderen Wegen transportiert, weshalb auch die Hochrheinstrecke weniger attraktiv sei.

Dennoch konnte Heil die Sorgen von zunehmenden Güterzügen am Hochrhein nicht komplett aus der Welt schaffen: „Wir können es nicht ausschließen“, sagte er. Hier kommt laut Heil besonders ein Aspekt zum Tragen: Die Deutsche Bahn darf Güterverkehr generell nicht verbieten oder verhindern. Sollte es die Taktung des Personenverkehrs zulassen, dann dürfen auch Güterzüge die Strecke benutzen.

Dann liegt es an Logistikunternehmen und anderen Betrieben, ob und wie sie die Hochrheinstrecke nutzen wollen. Ob es nach dem Ausbau dann aber wirklich zu einer Zunahme kommt, dürfte sich aber erst zeigen, wenn der Bau abgeschlossen ist.

Weitere Artikel rund um die Hochrheinbahn: