Der nächste Halt in Sachen Elektrifizierung der Hochrheinstrecke ist erreicht. Für Bad Säckingen bedeutet das, dass zwei konkrete Maßnahmen umgesetzt werden müssen: Zum einen ist ein neuer Halt in Wallbach geplant. Außerdem muss der Bahnhof in Bad Säckingen für die neuen Züge angepasst werden. Hierzu stellte die Deutsche Bahn (DB) nun erste Pläne vor.
So soll der neuer Bahnhof in Wallbach aussehen
Wallbach wird eine von drei neuen Haltestellen zwischen Basel und Schaffhausen sein. So werden auch in Rheinfelden-Warmbach und Waldshut-West neue Haltepunkte entstehen. Die Pläne für den Bahnhof in Wallbach stellte der Projektleiter der DB, Ronald Heil, am Montagabend erstmals dem Säckinger Gemeinderat vor.
Geplant sind in Wallbach zwei neue Bahnsteige, die in direkter Nähe zum Bahnübergang in der Eisenbahnstraße entstehen werden. Die Bahnsteige werden in beiden Richtungen jeweils hinter dem Bahnübergang gebaut. So werden die Einschränkungen für den Straßenverkehr möglichst gering gehalten.

Die beiden Bahnsteige haben eine Länge von 155 Meter und eine Höhe von 55 Zentimeter – ein Mindeststandard, der auf der ganzen Hochrheinstrecke umgesetzt werden soll. Auch Unterstände, die die Fahrtgäste vor schlechtem Wetter schützen, werden gebaut. Zusätzlich sollen alle Zugänge barrierefrei gestaltet werden.
Bahnhofsgebäude in Säckingen bleibt unangetastet
Zu einem Umbau wird es auch in Bad Säckingen selbst kommen. Um dem streckenweiten Standard gerecht zu werden, muss die Bahnsteighöhe an allen Gleisen um 17 Zentimeter auf 55 Zentimeter angehoben werden.

Die bestehenden Zugänge zu den Bahnsteigen werden an den neuen Höhenunterschied angepasst. Wie auch in Wallbach wird die Säckinger Station barrierefrei gebaut.
Das Bahnhofsgebäude hingegen wird von den Umbaumaßnahmen nicht betroffen sein, wie Heil vor dem Gemeinderat erklärte. Und auch die Überdachungen über den Bahnsteigen werden bleiben. Man müsse hingegen schauen, wie der Zugang zum Gebäude nach der Erhöhung gewährleistet werden kann. Wie genau dies aussehen wird, konnte Heil nicht beantworten. Er versicherte aber, dass es dafür eine Lösung geben wird.

Warum die Elektrifizierung?
Den Nutzen der Elektrifizierung hatte Heil schnell zusammengefasst. Zum einen solle die Taktung der Verbindungen erhöht werden können. So sollen die meisten Verbindungen auf der Strecke Basel-Erzingen im Halbstundentakt fahren. Außerdem sollen die neuen Züge dann zuverlässiger fahren. Auch zusätzliche Verbindungen seien durch die Elektrifizierung möglich wie etwa nach Koblenz (CH) oder ein Anschluss an die S-Bahn-Zürich. Nicht zuletzt seien die elektrischen Züge auch klimaschonender und leiser.
Im Moment befindet sich das Projekt noch in Genehmigungsverfahren. Auch erste Gespräche zu Finanzierungsanträgen werden geführt, so Heil. Als Baubeginn gab der Projektleiter Ende 2025 an. Bis 2027 soll das Projekt dann abgeschlossen sein. Dass es in dieser Zeit auch zu Schienenersatzverkehr kommen wird, werde man nicht verhindern können.
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