Die Erweiterung der Hans-Thoma-Gemeinschaftsschule Bad Säckingen muss weiter warten. Die Stadt Bad Säckingen kommt in diesem Jahr bei der Förderung des Projektes erneut nicht zum Zug. Aus diesem Grund fehlen bei der Finanzierung aktuell 2,1 Millionen Euro.

Der Gemeinderat verschob die Erweiterung und beauftragte die Stadtverwaltung, für das kommenden Jahr erneut Förderanträge zu stellen. Insgesamt wird der Erweiterungsbau auf vier Millionen kalkuliert, 200.000 Euro Planungskosten, 3,8 Millionen Baukosten. Bürgermeister Alexander Guhl und Stadtkämmerin Bettina Huber machten im Gemeinderat deutlich, dass angesichts der Finanzierungslücke jetzt nicht an den Bau zu denken sei. Der erneuten Zuschussantrag im kommenden Jahr ist mittlerweile der dritte Anlauf. Zweimal hatte das Land die Förderung der Schulerweiterung bereits abgelehnt.

Bild 1: Die Schülerzahlen explodieren, doch das Land lässt die Schulen hängen
Bild: Schönlein, Ute

„Wir müssen vieles auf die lange Bank schieben“

CDU-Fraktionssprecher Michael Maier ärgerte das kolossal. Maier, selber jahrelang Rektor der Schule, hatte kein Verständnis für die Haltung des Landes. In Stuttgart redeten man dauern von der Wichtigkeit der Bildung, so Maier, dennoch werde zu wenig Geld zur Verfügung gestellt. Das führe dazu, „dass wir hier vieles auf die lange Bank schieben müssen.“ Von der Stadtverwaltung erwartet er jetzt mehr Druck auf das Regierungspräsidium in Freiburg, das für die Zuschussverteilung in Südbaden zuständig ist.

Das könnte Sie auch interessieren

Die Situation am Schulcampus Hans-Thoma-Schule und Werner-Kirchhofer-Realschule ist seit Jahren kritisch. Die Schülerzahlen an beiden Schulen sind kontinuierlich gestiegen. So mussten bereits 2016 Container für die Gemeinschaftsschule aufgestellt werden, weitere folgten für die Realschule. Mittlerweile dauert der Zustand sechs Jahre an. Der Erweiterungsbau an der Hans-Thoma-Schule soll auch Luft für die Realschule bringen. Flexible Raumnutzung soll dies möglich machen.

Der Zustand der Container wurde zudem bemängelt. Allerdings plädierte man im Gemeinderat dafür, die bestehenden Container zu überholen, und sie nicht gegen neue auszutauschen. Denn wenn erst einmal neue, moderne Container stehen, werde sich der Zustand um Jahre verlängern, befürchtet Michael Maier.

So entwickelten sich Schülerzahlen

Die Entwicklung der Schülerzahlen an beiden Schulen (Quelle Stadtverwaltung) sprechen hinsichtlich der Notwendigkeit des Neubaus eine deutliche Sprache: Vor zehn Jahren wurden an der Hans-Thoma-Schule, damals noch Hauptschule, 259 Schüler unterrichtet. Heute braucht die Schule Platz für 385 Schüler.

Einen ähnlichen Anstieg verzeichnet die Werner-Kirchhofer-Realschule. Im Schuljahr 2010/11 wurden dort 481 Schüler unterrichtet, heute sind es 638. Viele Schüler kommen auch aus umliegenden Gemeinden, bei der Realschule sind fast 30 Prozent von auswärts, bei der Gemeinschaftsschule sind es acht Prozent.

Das könnte Sie auch interessieren