2022 war in Bad Säckingen wettertechnisch außergewöhnlich und geht in die meteorologischen Annalen ein. Nur der April und der September fielen nicht zu warm und nicht zu trocken aus und nur die Monate Juni und September waren zu sonnenscheinarm. Das 264 l/m² zu trockene Witterungsjahr war mit einer positiven Temperaturabweichung von 1,8°C und einem Sonnenscheinüberschuss von 433 Stunden das wärmste und sonnigste seit Messbeginn 1966.
Hier der Überblick über die Jahreszeiten:
Winter 2022
Von der vorhergesagten Eiswinterprognose blieb nur eine milde Winterrealität. In dem 114,5 Stunden zu sonnenscheinreichen und 0.9°C zu warmen Proformawinter bildete sich an nur fünf Tagen eine Schneedecke.
Frühling 2022
Der meteorologische Frühling war in Bad Säckingen mit einem Sonnenscheinüberschuss von 116 Stunden nach 2020 der zweitsonnigste meteorologische Frühling seit Aufzeichnungsbeginn 1966.
Sommer 2022
Gefühlt endloser Sonnenschein, Dürre und Hitze regierte diesen Sommer. Flächendeckende Regenfälle hatte es seit langem nicht gegeben und die Sonne knallte erbarmungslos vom Himmel. Bäume warfen schon teilweise ihre Blätter ab, Bäche und kleinere Flüsse waren ausgetrocknet, die größeren Ströme führen deutliches Niedrigwasser. Was sich nach einer Beschreibung für Südeuropa anhört, trifft 2022 leider auch für Bad Säckingen zu. Laut Meteo Schweiz war es der zweitheißeste Sommer seit Messbeginn 1864. Auch in Bad Säckingen war der 135,2 l/m² zu trockene und 133 Std. zu sonnenscheinreiche meteorologische Sommer 2022 mit 70 Sommertagen (ab 25°C 16,3 Tage über der Norm) und davon 35 Hitzetagen (ab 30°C 12,4 Tage über der Norm) mit einer positiven Temperaturabweichung von 2,8°C der zweitheißeste seit 1966, nur 2003 war noch 0,2°C wärmer.
Herbst 2022
In Bad Säckingen war es der wärmste meteorologischen Herbst seit Messbeginn. Bedingt durch den deutlich zu niederschlagsreichen September gab es einen Niederschlagsüberschuss von 18,4 l/m². Die Sonne zeigte sich 75 Stunden über der Norm.
Dezember 2022
Zunächst stand der erste Wintermonat mit einer negativen Temperaturabweichung von 2°C noch ganz im Zeichen des Winters, dann schlug aber wieder einmal das Weihnachtstauwetter mit fast frühlingshaften Temperaturen zu. So fiel der 32 l/m² zu trockene und elf Stunden zu sonnenscheinreiche Dezember am Jahresende noch 0,9°C zu warm aus.
Besonderheiten des Witterungsjahres
- Januar: Am 4. Januar mit 17,6°C die höchste Januartemperatur der letzten 25 Jahre. Der 26. Januar war mit einer max. Temperatur von -0,1°C der erste Eistag. Der Januar war mit einem Sonnenscheinüberschuss von 49,5 Stunden (83%) nach dem Januar 2020 der zweitsonnreichste Januar seit Messbeginn 1966.
- Februar: Von 17. bis 21. Februar brachten „Ylenia“, „Zeynep“ und „Antonia“ Sturmböen bis 81 km/h.
- März: Am 14. März wurde die Grünlandtemperatur erreicht, am 20. März die langjährige durchschnittliche März-Sonnenscheinzeit bereits übertroffen. Der 26. März war mit 20,2°C der erste warme Tag (ab 20°C) 2022. Der März ist mit einem Sonnenscheinüberschuss von 93,5 Stunden der sonnigste seit 1966
- April: Der April war mit einem Niederschlagsüberschuss von 27 l/m² der erste zu nasse und mit einem Temperaturdefizit von 0,1°C der erste zu kühle Monat des Jahres.
- Mai: Am 30. Mai fielen bei einem kurzen Gewitter innerhalb von zehn Minuten 13,4 l/m² Regen. Der 10. Mai war mit 25,3°C der erste Sommertag (ab 25°C) des Jahres, der 19. Mai mit 31°C der erste Hitzetag (ab 30°C)., der 20. Mai hatte mit 33°C die höchste Maitemperatur seit 1966. Der 2,3°C zu warme Mai war in Bad Säckingen der wärmste Mai seit Messbeginn.
- Juni: Am 20. Juni war mit einer Tiefsttemperatur von 20,7°C die erste Tropennacht des Jahres. Der 2,4°C zu warme Juni war der drittwärmste Juni seit Messbeginn 1966.
- Juli: Am 24. Juli wurde die normale Julisonnenscheinzeit übertroffen. Der Juli war mit nur 19,8 l/m² (18,3%) der trockenste seit Messbeginn 1966.
- August: Der August ist nach 2003 der zweitwärmste August seit Messbeginn 1997 Der meteorologische Sommer 2022 ist der zweitwärmste seit Messbeginn 1966, nur der Jahrhundert-Hitzesommer 2003 war noch 0,2°C wärmer.
- September: Der September ist mit einem Niederschlagsüberschuss von 41,2 l/m² der niederschlagsreichste September seit 2001.
- Oktober: Der Oktober war mit einem Temperaturüberschuss von 3,8°C der wärmste Oktober seit Messbeginn.
- November: Der November war der zweitwärmste November seit Messbeginn. Der meteorologische Herbst war mit einem Temperaturüberschuss von 2°C der wärmste seit 1966.
- Dezember: Am 9. Dezember gab es den ersten Schneefall. 11. Dezember: mit einer Tages-Höchsttemperatur von -1,0°C der erste Eistag in diesem Winter. 14. und 15. Dezember: gefrierender Regen sorgte für einen Eispanzer und glatte Straßen und Wege. (hek)