Richard Kaiser

Die Idee, ein Kataster über alle Wegkreuze der Pfarrei zu erstellen, hatte Otto Gaßmann schon lange, wie er erzählt. Er konnte sich auf Nachforschungen einer Gruppe von Firmlingen aus dem Jahr 2003 stützen, er erhielt aber auch wertvolle Hinweise vom Schwarzwaldverein und von zahlreichen Einzelpersonen. Vor Ort und bei den Grundstücksbesitzern brachte der Rentner die Hintergründe zu den Kleindenkmälern und deren Pflege in Erfahrung. Vereinzelt half ihm auch Einsichtnahme in die Akten des Pfarrarchivs Obersäckingen.

Alle 38 erfassten Kulturdenkmäler am Wegesrand haben eine eigene Geschichte, und jedes einzelne ist aus einem wichtigen Anlass entstanden. Sei es aus einer Not heraus, zum Gedenken, aus Dankbarkeit oder wegen eines tragischen Unglücksfalles. Neben der Darstellung der Kreuze in Wort und Bild ist es Gaßmann ein großes Bedürfnis, auch die Wurzeln der Vorfahren zu bewahren und weiter zu tragen, wie er sagt. Sein großer Wunsch sei es, dass diese Kleindenkmale erhalten und gepflegt werden. Manche werden bereits liebevoll betreut, etliche sind vernachlässigt und einige sind dringend sanierungsbedürftig. Dabei geht Otto Gaßmann selbst mit gutem Beispiel voran. Er war nicht nur die maßgebende Person bei der 1988 errichteten kleinen Marienkapelle am Heimbach, dem „Bildstöckli im Rätschenacker“, sondern kümmert sich mit seiner Frau Agnes seither mit großem Elan um das an ihr Herz gewachsene Kleinod.

Sich auf den Weg zu begeben, ein eigenes Bild von den Kreuzen zu machen, lädt Otto Gaßmann mit seiner sorgfältig gestaltenden Broschüre ein, die mit inhaltsreichen Zitaten und Aussprüchen bereichert ist. „Die Seele baumeln lassen, ein Stück Heimat genießen, zur Ruhe kommen, auch das zeichnet Lebensqualität“, meint er. Es sind drei Wanderungen, für manche geradezu Pilgerwege, die durch die Ortschaften und Fluren von Obersäckingen, Rippolingen und Harpolingen führen. Ausgangspunkte sind die Martinskirche in Obersäckingen, die Schmerzenskapelle in Rippolingen sowie die Herz-Jesu-Kapelle in Harpolingen, denen ebenso, wie auch der Friedhofskapelle in Obersäckingen und der Auferstehungskapelle an der Gemarkungsgrenze zwischen Rippolingen und Harpolingen, ein eigener Beitrag gewidmet ist.

Die Broschüre kostet vier Euro, der Erlös des Verkaufs geht vollständig an die Kindergärten in Obersäckingen, Rippolingen und Harpolingen.

Wegen der derzeitigen Corona-Krise ist die Broschüre allerdings unter erschwerten Bedingungen erhältlich. An Verkaufsstellen vorgesehen ist das Obersäckinger Pfarrbüro, die Ortsverwaltungen Rippolingen und Harpolingen, die drei Kindergärten und die Buchhandlung Schwarz auf Weiß, so Otto Gaßmann

Neben der Broschüre hat Otto Gaßmann für die Untere Denkmalschutzbehörde bei der Stadt Bad Säckingen, die Ortsverwaltungen Rippolingen und Harpolingen sowie für das Obersäckinger Pfarrbüro und das Münsterpfarramt ein Kataster aller Kreuze aufgestellt, in dem weitere Daten, wie Grundstücksnummern und -eigentümer sowie ein Lageplan über die Kreuzstandorte enthalten sind. Dieses Verzeichnis gibt es als Print-Ausgabe, aber auch in Digitalform, so dass es auch in Zukunft laufend ergänzt werden kann.