Susanne Kanele

Das nennt man wohl feindliche Übernahme. Denn die sonst ausgeschlafenen Bad Säckinger Wälder staunten nicht schlecht, als sie ins Rathaus kamen. Denn der Ratssaal war bereits besetzt und die Bad Säckinger Wälder wurden von den kauenden Wäldern aus Wallbach empfangen.

Feindliche Übernahme des Bad Säckinger Ratssaales durch die Wallbacher Wälder: Thomas „Thomy“ Thomann und Georg „Groggy“ Rind.
Feindliche Übernahme des Bad Säckinger Ratssaales durch die Wallbacher Wälder: Thomas „Thomy“ Thomann und Georg „Groggy“ Rind. | Bild: Susanne Kanele

Dabei stellte Oberwälder Franz Michler den Empfang der Wälder im Rathaus unter das Motto: „Bad Säckingen first“. Denn nach „Alexander dem Großen“ schreibt jetzt „Alexander der Kompakte“ Geschichte und arbeitet wohl auch frisurtechnisch auf sein Vorbild Donald Trump hin. Um die Wartezeit ein wenig zu verkürzen, überreichte Oberwälder Michler gleich die Schnell-Trump-Frisur samt Kappe und Aufschrift: „Bad Säckingen first“.

Tradition: Kein Besuch beim Bürgermeister ohne das Badner-Lied, mit dabei auch Mike Grutschnik (links) und Anton Huber.
Tradition: Kein Besuch beim Bürgermeister ohne das Badner-Lied, mit dabei auch Mike Grutschnik (links) und Anton Huber. | Bild: Susanne Kanele

Aber zu meckern gab es für den Oberwälder einiges. So bemängelte er den autotalen Stillstand, bedingt durch Straßenbaustellen und Parkhaussanierungen. Aber auch mit Franke-Baustelle geht nichts mehr und Spar-Beck hat jetzt auch noch seinen Räumungsverkauf. Selbst bei der Veranstaltung „Bufedo“ sei so viel los gewesen wie „binnere Gratis-Lebertranverköschtigung“.

Die Wäldermusik heizte im Ratssaal des Bad Säckinger Rathauses tüchtig ein: Hier Bernd Maier.
Die Wäldermusik heizte im Ratssaal des Bad Säckinger Rathauses tüchtig ein: Hier Bernd Maier. | Bild: Susanne Kanele

Auch bei der Personalpolitik halte es Alexander der Kompakte so wie sein großes Vorbild Trump: „Der hätt im Weiße Haus in sellem Woschinton scho etliche führende Mitarbeiter entlasse, um seine Wiederwahl zu sichern“, so der Oberwälder. Daran würde sich auch der Buggimeischter halten. „De Inneminischter Büdel isch furt, der Bauminischter Rohrer isch weg und am End auch die „rechte Hand Gottes“ Gabi Wöhrle-Metzger. Von Tradition wahren sei in Bad Säckingen keine Spur mehr. „Sell hät sich auch de Mimi denkt: kei Fasnacht ohne Mimi! Und jetzt sei er Narrengötti in Murg. „Noch de Wende hän mir uusglutschti Faxgerät und alti Auto in Oschte verfrachtet“, so Michler. „Jetzt machet ihr Säckinger Fasnachts-Entwicklungshilfe im Oschte vo Bad -Obersäckinge.“

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Zu seiner Verteidigung verriet Alexander der Kompakte den Wäldern ein Geheimnis: Der Bauminister Rohrer sei gar nicht wirklich weg. In Wirklichkeit sei er in Berlin auf der Suche nach fähigen Architekten und davon gäbe es in Berlin genügend. Darum würde Rohrer nach seiner Rückkehr nicht am Bad Säckinger Bahnhof ankommen, sondern am IC-Bahnhalt in Wallbach, wo er vom Musikverein Wallbach und mit königlichem Beistand empfangen wird.