Der gute Draht der Wälder zu Petrus nimmt inzwischen legendäre Züge an. Denn einmal mehr schien die Sonne von einem blauen Himmel während des gestrigen Wäldertags auf die riesige Wälderschar hinab. Und bereits am Morgen beim Schminken der Wälder im Kursaal zeichnete sich ab, dass der Umzug der Wälder in diesem Jahr rekordverdächtige Zahlen hervorbringt.
Ein nicht enden wollender Umzug von Wäldern zog durch die Innenstadt, jeder von ihnen genoss sichtlich das Bad in der Menge. Auf dem Münsterplatz stellten die Wälder den Baum dann mit vereinten Kräften auf. Damit ist die Fasnacht auch in Bad Säckingen angekommen.

Allerdings scheint die Regie beim Sturm auf das Rathaus in diesem Jahr gepatzt zu haben. Denn statt wie bisher auf die Wäldermusik zu warten, stürmten die Wälder das Rathaus mit dem Hintergrund, einen guten Sitzplatz zu erwischen. Denn wer die vergangenen Jahr verfolgt hat weiß, das immer mehr Wälder das gleich große Ratszimmer in Beschlag nehmen.
Einzig der Gastgeber selbst ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Unbeeindruckt von dem Gedränge vor dem verschlossenen Ratssaal, kleidete sich Bürgermeister Alexander Guhl erst einmal um und ließ die Schar gute fünf Minuten warten.

Doch sollte sich das nur wenige Minuten später rächen. Denn ausgerechnet mit Kainae Lopez, der Bürgermeisterin von Gibraltar und Miss World 2009, musste sich Guhl optisch messen. Doch die Wälder wären eben nicht die Wälder, wenn sie nicht mit ein paar Mausklicks, ebenfalls einen Guhl a‘ la Lopez zaubern konnten. Nun, mit einem eher fragwürdigen Ergebnis.

Aber nichtsdestotrotz, die Wälder waren wieder in der Stadt und in diesem Jahr waren es sogar Eurovisionswälder. So war ein Wälder aus der Schweiz mit dabei (Solli Patrick), aus Österreich (Servus Clemens) und ein Wälder mit Migrationshintergrund, nämlich ein Württemberger (Grüß Gott, Herr Bürgermeister). Doch ganz wohl es den Wäldern nicht, als sie mit ihren Traktoren in die städtischen Tiefgaragen eingefahren sind.
Doch ist der dafür zuständige Rathausmitarbeiter inzwischen „umgebettet“ worden und der Bürgermeister hat ihm ein leises „Es geht eine Träne auf Reisen“ nachgesummt. Übrigens: Wissen Sie woran man erkennt, dass ein Säckinger den Hotzenwald besucht? Oberwälder Franz Michler wusste Bescheid: „Der Säckinger sait net ‚Guete Tag‘ sondern habt ihr ‚Netz oder Internetzugang?‘.

Bürgermeister Guhl nahm seine Angleichung an Miss World 2009 eher gelassen. Und auch dass die Stadt Löcher im Funknetz hat, schien ihn nicht wirklich zu berühren: „Wir wollen gar nicht erreicht werden“, winkt er ab. Und auch der benannte Behördenschlaf habe den Vorteil, dass die Bürger und die Wälder nicht durch sinnlose Verfügungen gestört werden.
