Auch in diesem Jahr haben die Bad Säckinger Narren beim Narrenspiegel wieder ordentlich von ihrem Rügerecht Gebrauch gemacht. Ob die Blitzgeräte in Obersäckingen und in der Innenstadt, die Bauarbeiten auf der neuen Rheinbrücke, der Kater als Selfie-Hintergrund oder das Bad Säckinger Jubiläumsjahr. Nichts ist den närrischen Augen entgangen und wurde ordentlich auf die Schippe genommen.

Zwei tolle Tanznummern wurden geboten. Die Tanzgruppe entführte die Zuschauer in die 80er-Jahre, die Joggele-Frauen zeigten eine besonders originelle Form des Almabtriebs. Als Rockröhre begeisterte mit närrischen Texten einmal mehr Großstadt-Scheese Christina Reinartz, die in diesem Jahr übrigens zum zehnten Mal auf der Bühne stand.
Mit dem Tanz der Maisenhardt Joggele, der Joggele-Kinder und dem Auftritt der Ranzengarde zollten die Narren im ersten Teil des Narrenspiegels der Fasnachtstradition Respekt. Mit einem herzzerreißenden Miau schmiegte sich der Kater Hiddigeigei in Person von Paula Weiss einmal mehr in die Herzen der Zuschauer, sie erinnerte in Reimform an die Wichtigkeit des Ehrenamtes.

„Wie bin ich froh – im Rhytal erklingt wieder Narri Narro“, freute sich das Heidewiibli Kevser Sagkol, in diesem Jahr in einer echten Hotzenwälder Tracht. Sie mahnte an die etwas verloren gegangene Tradition, beim Narrenspiegel das Programm auf das Bühnenbild abzustimmen.

In diesem Jahr hatte der Bautrupp das Münsterpfarrheim in den Kursaal geholt. Dekan Peter Berg hatte somit einen Ehrenplatz, konnte er doch als Pappkamerad die gesamte Vorstellung vom Schlafzimmerfenster aus betrachten. Das Heidewiibli wollte sich als seine Haushälterin verdingen, denn es gab viel zu tun: „Die schmutzigen Fenster dienten bisher der Privatsphäre und die biologischen Traumfänger oder wie der Alemanne sagt Spinnhuddle, sind jetzt auch weg.“
Die Altstadtschnallen Sophia Bührer, Rebecca Renz, Karina Weiß und Jessica Zimara verließen dieses Jahr ihre vertraute Umgebung im Seniorenheim, um mit Frühbucherrabatt auf Kreuzfahrt zu gehen. Ihren choralen Sprechgesang haben sie aber zum Glück nicht verloren.
Zum zweiten Mal mit dabei waren die beiden „Bruggeduube“ Katharina Harsch und Lena Weber. Sie tauschten ihren letztjährigen Standort Holzbrücke gegen die neue Rheinbrücke und fanden: „Seit der 19-Prozent-Mehrwertssteuer macht das Bad Säckinger Nachtleben keinen Spaß mehr!“

Beim Joggele-Tanz mit vier, als Kater Hiddigeigei dann mit zehn Jahren. Regisseurin Melanie Bächle setzt immer wieder auf den „Narresome“, um zu gewährleisten, dass es den Bad Säckinger Narrenspiegel auch in Zukunft noch geben wird. Die Narrenschule ist die neue Talentschmiede. Bächle möchte den Nachwuchs Bühnenluft schnuppern lassen und hat mit der Narrenschule bewusst eine kurze Unterhaltungsnummer eingebaut. Stammbesucher des Narrenspiegels erkannten den früheren Kater Fabian Bächle bestimmt wieder. Lenny Schartner mauserte sich zum Klassenprimus. Emi Vogt und Hanna Jehle standen tatsächlich zum ersten Mal auf der Bühne. Dass auch sie ihre Aufgaben gut gelöst hatten, dafür sorgte Lehrerin Alisa Paschke.

Auf eine Reise in die Vergangenheit ging es mit den beiden musikalischen Zwillingen Katrin und Hanna Friedrich. Sie erinnerten im Stil der Stummfilmzeiten an das alte Kino Central. Während auf einer Leinwand die Fasnacht im Schnelldurchlauf lief, glänzten die beiden Musikerinnen am Klavier und an der Geige.
Das große Geheimnis jedes Jahr vor dem Narrenspiegel heißt: Wer darf in diesem Jahr auf die Pauke hauen? Der Paukenmann ist die älteste Traditionsfigur der Bad Säckinger Narrenbühne. Vor einigen Jahren ging man dazu über, jedes Jahr einen neuen Akteur zu nominieren. Natürlich auch in diesem Jahr ein bekanntes Gesicht: Babs Adler. Ihre Rolle als Paukenfrau begeisterte sie sichtlich so sehr, dass sie Mühe hatte, bei ihrer Pauke stehen zu bleiben. Babs Adler besang mit einem lauten „Narrin Narro“ die tolle Arbeit der technischen Dienste und der Stadtgärtnerei für die Stadt.

Die Wäschwiiber Lukas Lauber und Sebastian Schmidt hatten wieder allerhand zu tratschen. Sie vermuteten, dass die beiden Blitzer wegen der hohen Kosten für die Jumelagefeiern angeschafft worden sind. Ai-jai-jai!
Kein Blatt vor den Mund nahm SÄKsy-Hilgi, die Frau für alle Fälle (Jessica Zimara), auch in diesem Jahr nicht. Sie verteilte als Blumenfrau großzügig Blumengrüße. So gab es die Territoriums-Tulpe dafür, dass Bad Säckingen und damit Deutschland in nur wenigen Sekunden um 8,20 Meter gewachsen ist. Für die Partnerschaftstage im Schlosspark gab es die Pannen-Petunie, für die Tempo-30-Zone entlang der B34 die Chaos-Chrysanteme und für das Confiserie-Theater in der Gettnau die Fiasko-Fuchsie.

Die beiden Radarblitzer haben in diesem Jahr auch der Mehlmarti (Michael Jehle) und der Entenkarle (Stephan Harsch) entdeckt. Gleichzeitig boten sie die Fridolinsinsel als besondere Wohnlage an und wünschten sich bei der Gesinnung eine goldene Mitte. Mit ihrem neuen Song „Radar – Radar – Blitz“, hatte dann auch der diesjährige Narrenspiegel wieder eine Hymne.
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