Dank des Digitalpakts nimmt die Digitalisierung der Bad Säckinger Schulen seit Ende vergangenen Jahres nun Fahrt auf: aktuell wird die Verkabelung an den Grundschulen und am Scheffel-Gymnasium installiert. Lehrer konnten bereits Tablets und Laptops ausprobieren. „Wir haben alle Nachholbedarf bei der digitalen Entwicklung“, sagte Christian Heinemann, Referent des Bürgermeisters und zuständig für die Wirtschaftsförderung. Wie wichtig die Digitalisierung für Schulen ist, wurde in den vergangenen Wochen erst so richtig klar: Mit einer großen Vielfalt von individuellen Lösungen kämpften Lehrer, Schüler und Eltern darum, trotz Schulschließung ein wenig Schulalltag aufrecht zu erhalten. Seit 2019 gibt es nun, nach langer Vorlaufzeit, staatliche Fördermittel im Rahmen des Digitalpakts dafür.

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  • Wie ist der aktuelle Stand der Digitalisierung an den Schulen? Bislang sind die Schulen unterschiedlich ausgerüstet: Während man an Realschule und Gymnasium in manchen Bereichen gut ausgestattet ist, sieht es an den Grundschulen nicht so gut aus, erklärt Heinemann. Vielfach hänge die Qualität der Ausstattung an einzelnen engagierten Lehrern, weiß Schulleiter Carsten Schnell von den Hauswirtschaftlichen Schulen. So nutzt zum Beispiel das sozialwissenschaftliche Gymnasium auf Bestreben des Oberstufenleiters Jochen Stegmaier Tablets im Unterricht. Damit können die Schüler auch von zu Hause in Kleingruppen zusammenarbeiten, Texte und Videos mit der Klasse und dem Lehrer teilen.

Die Fördermittel

An der Werner-Kirchhofer-Realschule können die Lehrer nur von zu Hause aus Videokonferenzen mit ihren Schülern anbieten. Auch die Lernplattform moodle wird hier erst seit Kurzem genutzt, so Schulleiterin Ricarda Hellmann. Über Medienwagen mit Laptop und Beamer können Videos im Unterricht gezeigt werden, dazu kommt ein Computerraum mit 30 Geräten.

  • Wie viel kostet das alles? In Bad Säckingen werden die Aktivitäten und die Verteilung der Fördermittel für die acht städtischen Schulen zusammen mit der Stadtverwaltung koordiniert. Die berufsbildenden Schulen arbeiten mit ihrem Träger, dem Landkreis, zusammen. An den allgemeinbildenden Schulen werden bis 2021 voraussichtlich rund 3,24 Millionen Euro investiert, so Heinemann. Davon stammen knapp eine Million aus Bundesmitteln, 300.000 Euro aus Landesmitteln und knapp zwei Millionen Euro von der Stadt Bad Säckingen.
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Der Digitalpakt sieht vor, dass die Schule und ihre Träger einen Eigenanteil leisten. Diese Kosten können zum Teil durch Landesfördermittel gegenfinanziert werden. So müssen die Schulen mindestens 5,4 Prozent der Kosten selber tragen. Als Stadt hätte man die Maßnahmen nicht alleine tragen können, so Heinemann. Vorleistungen wären auch nicht erstattet worden. Als die Fördermittel dann verfügbar waren, habe man gleich losgelegt. An der Hauswirtschaftlichen Schule des Landkreises rechnet man mit 180.000 Euro aus dem Digitalpakt, inklusive des Eigenanteils. Wie die Gelder aber dann verteilt werden, sei eine Entscheidung des Kreistags, so Schnell.

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  • In was wird investiert und wann kann die neue Technik eingesetzt werden? Investiert wird vor allem in die Infrastruktur und neue Endgeräte. Aber auch Software, Wartung und Support werden damit finanziert. Als Träger ist die Stadt für die Infrastruktur zuständig, erklärt Heinemann. Darum werde seit vier Monaten die Verkabelung in den Schulen ausgebaut und WLAN in den Klassen eingerichtet. Da die Gebäude sehr unterschiedlich und die Handwerker nicht immer verfügbar sind, werden diese Arbeiten voraussichtlich bis Sommer 2021 andauern. Außerdem sollen bald die ersten Endgeräte für Lehrer und Schüler gekauft werden. Hierfür wollen die Schulen Klassensätze für jedes Stockwerk anschaffen. „Ich glaube nicht, dass jedes Kind ein eigenes Tablet braucht, damit der Unterricht gut ist“, sagt Schulleiterin Ricarda Hellmann von der Werner-Kirchhofer-Realschule.