Nach der Fusion von Volksbank Rhein-Wehra und Volksbank mit Sitz in Offenburg und Villingen-Schwenningen (“Die Gestalterbank“) befindet sich die Regionalbank weiter auf Wachstumskurs. Nach dem am Donnerstag vorgestellten Geschäftsbericht für das Jahr 2024 wuchs das Kundenanlagevermögen um sieben Prozent auf 19,95 Milliarden Euro und das Kundenkreditvolumen um 0,9 Prozent auf 10,06 Milliarden Euro. Die Bilanzsumme beträgt 13,99 Milliarden Euro, was einer Steigerung von 5,6 Prozent gegenüber der Summe der für 2023 noch getrennt ausgewiesenen Zahlen entspricht.

Daniel Hirt.
Daniel Hirt. | Bild: Obermeyer, Justus

Regionale Zahlen für den Bereich Rhein-Wehra legte der Vorstand für 2024 nicht vor. „Eine Veröffentlichung regionaler Zahlen würde einen Wettbewerb der drei Regionen entstehen lassen, den wir nicht wollen“, erklärte Daniel Hirt, im Vorstand gemeinsam mit Nicolas Mayer für den Bereich Rhein-Wehra zuständig ist. Dafür gebe es interne Gründe: „Wir wollen unsere Regionen auf ein gemeinsames Ziel hinarbeiten lassen.“ Große Unterschiede in der Geschäftsentwicklung der Niederlassungen seien aber nicht auszumachen, versicherte Hirt.

Gestalterbank sieht sich nicht als Großbank

Nach außen hin betont die Volksbank allerdings ihr regionales Profil: Wir sind keine regionale Großbank, sondern eine große Regionalbank“, so Hirt. Der Geschäftsbereich der Bank gliedert sich in drei räumlich abgetrennte Regionen: die Ortenau von Offenburg bis Achern, der Schwarzwald von Villingen-Schwenningen bis in den Hegau und die Region um Bad Säckingen mit dem Hotzenwald.

Offen für weitere Fusionen

Vorstandsvorsitzender Alexander Müller.
Vorstandsvorsitzender Alexander Müller. | Bild: Obermeyer, Justus

Die Gestalterbank gehört nach der Fusion zu den zehn größten Genossenschaftsbanken Deutschlands. „Größe ist kein Selbstzweck“, so der Vorstandsvorsitzende Alexander Müller. Wobei er weitere Fusionen nicht ausschloss und sich für Gespräche mit anderen Genossenschaftsbanken offen zeigte. Derzeit gebe es dazu aber noch nichts zu veröffentlichen, so Müller.

Wachstum in schwierigem wirtschaftlichen Umfeld

Das Betriebsergebnis der Gestalterbank liegt zum Jahresende 2024 mit 98,28 Millionen Euro knapp unter der 100-Millionen-Marke – das sind 16,7 Prozent mehr als 2023. Der Bilanzgewinn ging dagegen um 6,2 Prozent auf 16,8 Millionen Euro zurück. „Wir sind angesichts der Rahmenbedingungen mit dem Ergebnis zufrieden“, erklärte Vorstandschef Müller. Das Bruttoinlandsprodukt Deutschlands sei nun zum zweiten Mal in Folge gesunken. „Das ist aus Sicht der Volkswirtschaftler eine handfeste Rezession“, skizzierte er das wirtschaftliche Umfeld.

Die Eigenmittel der Bank sind um 5,5 Prozent gestiegen und betragen jetzt 1,25 Milliarden Euro. Die Gesamtkapitalquote beträgt 15,6 Prozent. „Für die Zukunftsfähigkeit und zur
Erfüllung der stetig steigenden regulatorischen Eigenkapitalanforderungen ist eine stabile
Ertragslage zur Eigenkapitalbildung elementar. Die Gestalterbank verfügt damit über eine gute Grundlage, um dynamisch mit ihren Kunden zu wachsen“, so Müller.

Krise bei vielen Unternehmen noch nicht angekommen

Und wie ist die wirtschaftliche Lage bei den Geschäftskunden? Bei den Unternehmenskunden aus dem Mittelstand sei eine steigende Eigenkapitalquote auszumachen. „Die allgemein schlechte wirtschaftliche Entwicklung ist noch nicht angekommen“, so Mayer. Insbesondere bei den Zulieferern der Automobilindustrie sieht er aber schon bald Folgen der schwierigen Branchenentwicklung. „Den einen oder anderen Problemfall“ habe es bei gewerblichen Immobilienprojekten gegeben, sagte Vorstandsmitglied Nicolas Mayer. Hier weist die Bilanz einen Rückgang von 3,3 Prozent aus. Bei der privaten Wohnbaufinanzierung kann die Bank ein Plus von 22 Prozent auf 504 Millionen Euro verbuchen.

Mit einem neuen Filialmodell will die Gestalterbank ihre Präsenz vor Ort modernisieren und ihren Regionalisierungskurs fortsetzen. Insgesamt 39 Filialen zählt die Bank, hinzu kommen 43 Selbstbedienungsstandorte. Diese sollen auch erhalten bleiben, versprach der Vorstand.

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