Auch fünf Tage nach der schweren Gewalttat in der öffentlichen Toilette des Bad Säckinger Bahnhofs sind die Umstände der Tat noch nicht vollständig aufgeklärt.
Der dritte an der körperlichen Auseinandersetzung Beteiligte konnte zwischenzeitlich identifiziert werden, erklärt auf Nachfrage der Pressesprecher der Staatsanwaltschaft Waldshut-Tiengen – allerdings ohne nähere Angaben zu machen.
Was ist über die Tatwaffe bekannt?
Die mutmaßliche Tatwaffe, mit der einem 27-jährigen Algerier schwere Verletzungen beigebracht wurden, sei weiterhin Gegenstand der Ermittlungen. Dass es sich um ein Messer gehandelt habe, hatte ein Polizeisprecher am Montag dementiert. Schon am Samstagabend war in sozialen Netzwerken von einem mutmaßlichen „Messerangriff“ die Rede. Dies weist die Polizei als falsch zurück.
Es wird weiter ermittelt
Die Ermittlungen gegen den 45-jährigen Tatverdächtigen laufen wegen des Verdachts auf ein versuchtes Tötungsdelikt, so der Erste Staatsanwalt Tobias Haselwander auf Anfrage des SÜDKURIER.
Die schwere körperliche Auseinandersetzung, die am Samstagabend am Bad Säckinger Bahnhof drei Schwerverletzte forderte, bleibt also weiter Gegenstand umfangreicher polizeilicher Ermittlungen. Wie Polizei und Staatsanwaltschaft Waldshut-Tiengen am Montag gemeinsam mitteilen, wurde zwischenzeitlich ein 45-jähriger Tatverdächtiger vorläufig festgenommen und der Haftrichterin vorgeführt. Mittlerweile sitzt er in Untersuchungshaft. Es handelt sich demnach um einen marokkanischen Staatsbürger.
Aus dem Krankenhaus direkt in U-Haft
Der 27-jährige Schwerstverletzte hat nach Angaben der Ermittler die algerische Staatsbürgerschaft. Die Identität des dritten Beteiligten ist bisher nicht zweifelsfrei geklärt. Alle drei Beteiligten hatten sich bei dem Streit erheblich verletzt und mussten ins Krankenhaus gebracht werden. Zumindest der jetzt Tatverdächtige konnte zwischenzeitlich aus dem Krankenhaus entlassen werden und befindet sich nun in einer Justizvollzugsanstalt in Untersuchungshaft. Für alle drei gilt bis zur Verurteilung durch ein Gericht die Unschuldsvermutung.
Was zu dem heftigen Streit geführt hat, ist noch nicht vollständig geklärt. Weiter geht es den Ermittlern jetzt darum, in welcher Beziehung die drei Personen zueinander stehen und ob es möglicherweise weitere Beteiligte gegeben haben könnte.
Was war geschehen?
Gegen 19.15 Uhr wurden Bundes- und Landespolizei am Samstagabend, 26. Juli 2025, wegen einer körperlichen Auseinandersetzung zwischen mehreren Beteiligten zum öffentlichen Toilettenhäuschen beim Bad Säckinger Bahnhof gerufen. Am Tatort fanden sie drei Verletzte vor.
Eine Person war so schwer verletzt, dass sie mit einem Rettungshubschrauber in eine Klinik geflogen und notoperiert werden musste. Zwei weitere Personen wurden ebenfalls schwer verletzt und mit dem Rettungsdienst in umliegende Krankenhäuser transportiert. Augenzeugen berichteten von einem hohen Polizeiaufgebot, das am Samstagabend gegen 20 Uhr rund um den Tatort im Einsatz war.
Wo können sich Zeugen melden?
Die Kriminalpolizei Waldshut-Tiengen sucht weiter Zeugen, die am Bahnhof Bad Säckingen die Auseinandersetzung beobachtet haben oder Hinweise zu verdächtigen Personen geben können. Die Kriminalpolizei ist zu den Bürozeiten unter 07741 8316 0 oder rund um die Uhr unter 07761 934 500 erreichbar.