Bad Säckingen-Wallbach Als Kind in das Leben auf einem Bauernhof hineinzuschnuppern, ist spannend und lehrreich. Jaqueline Wunderle hat dieses Abenteuer möglich gemacht. Als Aktion des Sommerferienprogramms der Stadt Bad Säckingen kamen die Kinder auf den Bauernhof Wunderle in Wallbach – und sie waren nicht nur aus der Stadt. Die Stalltüren waren offen, die Kinder konnten die Offenstallhaltung der Kälber direkt am Futtertrog anschauen, da wollten gleich einige mit dem Füttern der Tiere starten. Das geht natürlich nicht, einzig das weiße Pony Trixi wusste, wo es immer etwas zu stibitzen gibt. Und Trixi kann geduldig sein mit den Kindern. Die Rinder sind da unsensibler, die großen Pferde fast noch etwas robuster mit ihrer Kraft und dem kräftigen Gebiss. Also war Vorsicht und Aufsicht stets nötig, Jaqueline Wunderle konnte das mit ihrer ruhigen Art gut weitervermitteln.
Die Wahrscheinlichkeit, ein frisch geborenes Kalb zu erleben, war hoch. „Wir sind aktuell in der Kälberphase, und heute steht noch eine Geburt an“, erklärte Wunderle. Sie schilderte mit den Kindern einfachen Worten, was zu einem Bauernhof gehört. Schnell kamen Fragen, etwa warum keine Hühner auf dem Hof leben. „Meine Oma hat noch einige“, ergänzte eines der Mädchen. Hühner und die Eierproduktion machen viel Arbeit, die studierte Agrarwirtschaftlerin Jaqueline Wunderle sieht das aus einer anderen Warte.
„Und wo sind die Kühe?“, wollte ein Junge wissen. Es gehöre zum Konzept, dass die 85 Milchkühe weitgehend auf den Weiden sind. Zumal die Jersey-Zucht eine Rasse sei, die kein Schwergewicht an Milchkuh hervorbringe und somit den Boden nicht stark verdichte. Diese Rasse gebe im Durchschnitt 35 Liter Milch pro Kuh am Tag und gleich schob Wunderle auch einige Fragen hinterher. Etwa, wie viel Milch getrunken wird, ob die Milchprodukte bekannt sind und was derzeit das Lieblingsessen der Kinder ist. Um Fleisch geht es auf einem Bauernhof auch, da wurde den Kindern keine Fantasiewelt vorgegaukelt. Direkt am Milchautomaten wurden die Unterschiede zwischen Rohmilch und H-Milch erklärt. Und auch, dass Milch gekühlt sein muss, „sonst schimmelt die“, sagte ein Mädchen. Ja, gab es als Antwort, aber nur H-Milch schimmelt gleich. Rohmilch und pasteurisierte Milch werden zuerst sauer, erklärte Wunderle.
Aus dem Pferdestall wurde das Pony Trixi herausgeführt. Das Striegeln stand an. Für die Kinder hieß es anfassen und einige Dinge erklärt bekommen – die Kinder waren wissbegierig. Erläutert wurde etwa, warum da ein „schwarzer Bobbel ist“, ein junges Mädchen hatte den „Daumen“ des Pferds entdeckt. Bei Trixi sind diese an Vorder- und Hinterläufen. Beim Hineinführen in die Box zerrte Trixi etwas, David hatte ein Büschel Heu in der Hand, diesen wollte das Pony gleich stibitzen.