Der Hochrhein und der Südschwarzwald warten darauf, von Einheimischen und Touristen mit ihren Fahrrädern neu entdeckt zu werden. Bad Säckingen ist einer der Knoten- und Ausgangspunkte für bis zu 17 spannende Radtouren im Landkreis Waldshut. Sie führen die Entdecker zum Beispiel den Rhein aufwärts bis nach Hohentengen, durch das Wehratal bis Todtmoos und weiter nach Bernau oder über Görwihl bis Dachsberg, Höchenschwand oder Weilheim. Die Eröffnung des Radwegenetzes von „enjoy&bike“, wie das neue Netz heißt, ist am 27. September in Küssaberg.
Touren in verschiedenen Schwierigkeitsgraden
Die Ferienwelt Südschwarzwald machte aus bestehenden Wegen ihr neues Streckennetz. Einzelne Rundtouren sind zwischen 25 und 40 Kilometer lang und tragen die regionalen Besonderheiten im Namen. Sie können problemlos immer wieder erweitert werden. Möglich macht dies das bewusst modular gestaltete Konzept der Strecken von „enjoy&bike“, auf denen es unterschiedlich stark bergauf oder bergab geht. Die Etappen führen auf ausreichend breiten Forst- und Feldwegen, aber auch asphaltierten Abschnitten vom Rhein bis in die Höhenlagen. Dabei haben die Planer auf ausreichend Möglichkeiten zum Laden der Akkus, zum Einkehren oder spannende Sehenswürdigkeiten geachtet. Da die Touren modular aufgebaut sind, können weitere Rundkurse und Streckenabschnitte problemlos angehängt werden.
Mountainbikes mit oder ohne E-Motor
Das modular aufgebaute Radwegenetz Netz von „enjoy&bike“ ermöglicht Fahrerinnen und Fahrern von E-Bikes sowie Mountain- und Gravelbikes, ihre persönliche Wunschroute selbst zu gestalten. So kann eine 30-Kilometer Genussrunde am Rhein entlang oder auch eine 120-Kilometer-Expedition mit mehreren Tausend Höhenmetern erstellt werden. Einzig Rennräder bleiben außen vor. Für diese sind die Touren nicht geeignet, da die Wege zum Großteil nicht asphaltiert sind.
Digitale Routenführung per App
Wer die klassischen Schilder sucht, wird keine finden. Die Routen der „enjoy&bike“-Touren können nur digital bei der Ferienwelt Südschwarzwald heruntergeladen werden. Anschließend weisen sie auf dem Navigationsgerät der Fahrer GPS-gestützt den Weg. Die Touren sind auch mit den gängigen Navigationsapps kompatibel, wie Nicola Vonhof und Carina Lorenz von der Ferienwelt Südschwarzwald erklären. Den schon sehr dichten Schilderwald wollten sie nicht weiter aufforsten.
Auf Nachfrage dieser Zeitung sehen sie nicht die Gefahr, dass sie mit der ausschließlich digitalen Routenführung bestimmte Altersschichten außen vor lassen. „Es ist mutig und wir sind selbst gespannt, wie das ankommt“, so Vonhof und Lorenz. Sie sind zuversichtlich und verweisen auf ihre Beobachtungen, wonach sich viele, vor allem auch ältere Menschen, in den vergangenen Jahren immer mehr mit digitalen Lösungen vertraut gemacht hätten.
Diese digitale Lösung hat für die Touristiker aber auch einen entscheidenden Vorteil: Über die Anzahl der Downloads der einzelnen Strecken haben sie im Blick, welche davon wie genutzt würden. Mit ersten Ergebnissen rechnen die beiden Ende der kommenden Saison, also voraussichtlich im Spätherbst 2026.
Mehrere Touren um Bad Säckingen
„Die Verlockende – Bad Säckingens Brückenstürmer“ zielt auf das Wahrzeichen der Trompeterstadt, die längste gedeckte Holzbrücke Europas. Die leichte Tour startet und endet am Wanderparkplatz des Bergsees. Die etwas mehr als 25 Kilometer sind jeweils zur Hälfte auf Asphalt und auf Feinschotter. Vom tiefsten Punkt auf 338 Metern geht es bis auf 806 Meter rauf. Die Route führt entlang des Wildgeheges rauf nach Günnenbach und weiter in die Höhe bis zum Solfelsen Richtung Jungholz und Egg nach Wickartsmühle. Dort warten der Wasserfall Strahlbrusch und die Murg, ehe es wieder rauf nach Harpolingen und von dort am Hochrheinstadion vorbei nach Bad Säckingen geht. In der Altstadt warten Cafés und Restaurants zur Stärkung, bevor der allerletzte Anstieg, der rauf zum Bergsee, kommt. In knapp zwei Stunden und 20 Minuten sollte dieser Rundkurs machbar sein, wie die Ferienwelt angibt.
Anstrengende Tour von Wehr auf den Hotzenwald
Nicht ganz so leicht wie der Bad Säckinger Rundkurs ist der Weg von Wehr hinauf zum Segelflugplatz nach Hütten. Los geht es bei der Mediathek und von dort den Wald entlang bergauf, vorbei an Wehrs Burgen, der Talsperre und Rüttehof. Nach 820 Höhenmetern wartet – je nach Wetter – am Segelflugplatz Hütten auf rund 900 Metern Höhe, eine beeindruckende Alpensicht. Über Bergalingen und Günnenbach geht es hinab nach Öflingen und von dort aus nochmal mäßig bergauf auf den sanften Höhenzug des östlichen Dinkelberges. Entlang seiner Obstwiesen führt der Weg wieder in die Wehrer Innenstadt. Die knapp 29 Kilometer können in zwei bis drei Stunden erfahren werden.
Vom Hotzenwald nach Laufenburg
„Görwihls Eisgumper“ warten auf etwa 37 Kilometern als mittlere Tour mit knapp 700 Höhenmetern auf. „Todtmoos‘ Himmelsfahrer“ führen auf 34 Kilometern und 880 Höhenmeter durch und um den Wallfahrtsort. Die steinernen Tunnel des Murgtals oder die beiden Laufenburg sind ebenfalls Höhepunkte der Touren im westlichen Landkreis.