Liggeringens Ortsvorsteher Hermann Leiz ist sauer. Seit Tagen ist in seinem Ortsteil das Mobilfunknetz gestört. „Am Montagmorgen hat das angefangen“, schildert er, auf einmal sei kein Netz mehr verfügbar gewesen. Telefonieren sei mobil nicht mehr möglich. Daraufhin hätten sich mehrere Bürger bei ihm gemeldet und sich über die Störungen beschwert. Darunter auch Unternehmen, die für ihren Betrieb auf das Netz angewiesen seien.

Netzmodernisierung als Grund

Hintergründe der Störung waren zunächst unklar, bis Leiz sich selbst auf den Weg zum Funkmast im Bordwald zwischen Liggeringen, Möggingen und Güttingen machte. „Weil ich zufällig gesehen habe, dass da ein Kran stand“, sagt er. Die Firma, die den Kran aufgestellt hat, habe ihm schließlich mitgeteilt, dass am Funkmast gearbeitet wird. Das D1-Netz, also das Netz der Telekom, sei deshalb abgeschaltet worden. Die Deutsche Telekom AG bestätigte auf SÜDKURIER-Nachfrage, dass es sich um eine Netzmodernisierung handelte.

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Diese sollte zunächst bis voraussichtlich Montagabend abgeschlossen werden, am Dienstag, 2. September, korrigierte die Telekom diese Angabe und sprach von einem Ende der Arbeiten am Mittwoch. Doch auch am Donnerstag, 4. September, berichtet Hermann Leiz noch über Netzstörungen. Und betroffen ist nicht nur Liggeringen: Auch die Ortsverwaltung Möggingen berichtet stellenweise von Netzstörungen bei D1-Nutzern.

Keine Ankündigung im Voraus

Es ist jedoch nicht nur dieser Umstand, der Hermann Leiz sauer aufstößt. Sondern die Tatsache, dass die Störungen vorab nicht angekündigt worden sei. „Es hat jeder Verständnis, wenn irgendwann die Arbeiten anstehen“, erklärt er – jedoch hätten die Bürger vorab informiert werden sollen. „Das ist ja das große Ärgernis.“

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Wie die Deutsche Telekom Technik GmbH Hermann Leiz in einer E-Mail, die dem SÜDKURIER vorliegt, mitteilt, erfolge eine Benachrichtigung der betroffenen Kommune normalerweise automatisch. Wegen Systemproblemen sei diese Information im Liggeringer Fall allerdings „leider nicht herausgegangen“.

Wann geht das Netz wieder?

Hermann Leiz hat sich mittlerweile an die Bundesnetzagentur gewandt. Diese erklärt in einem Schreiben an den Liggeringer Ortsvorsteher, das dem SÜDKURIER vorliegt, man habe den Anbieter darum gebeten, seinem Anliegen nachzugehen. Zudem weist sie darauf hin, dass Anbieter per Gesetz verpflichtet seien, eine Störung sofort zu beseitigen, „es sei denn, Sie haben die Störung selbst zu verantworten“.

Könne die Störung nicht innerhalb eines Tages nach Eingang der Störungsmeldung beseitigt werden, müsse der Kunde spätestens innerhalb des Folgetages darüber informiert werden. Und auch darüber, welche Maßnahmen eingeleitet wurden und wann die Störung voraussichtlich behoben sein werde.

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Die Telekom erklärt am Donnerstag auf erneute SÜDKURIER-Nachfrage, aufgrund weiterer Arbeiten komme es „zu einer verzögerten Inbetriebnahme“. Wann das Netz wieder einwandfrei funktioniert, könne zum jetzigen Zeitpunkt nicht gesagt werden. „Seien Sie jedoch versichert, dass wir mit Hochdruck an der Instandsetzung arbeiten“, erklärt das Unternehmen. „Für die entstandenen Unannehmlichkeiten bitten wir unsere Kundinnen und Kunden um Entschuldigung.“