Künftig bleiben die Becken des Waldbades unbeheizt. Die Gasheizung, die die Becken aufheizt, wird ab sofort abgestellt. Darüber informierten die Stadtwerke und die Stadt Bad Säckingen in einem Pressegespräch.

Bürgermeister Alexander Guhl und Stadtwerke-Geschäftsführer Udo Engel informierten darüber, was geplant sei, um den Gasverbrauch in Bad Säckingen zu senken. Die Stadt selbst warte diesbezüglich auf die Empfehlungen des Innenministeriums, denn es brauche eine einheitliche Linie, so Guhl. Sein dringender Appell an die Bürger: „Wir müssen sparen und das muss auch jeder Einzelne.“ Er bezog diesen Appell auf alle Bereiche, die mit Energie zu tun hätten, neben Gas vor allem auch auf Strom und Wasser.

Bürgermeister Alexander Guhl ruft die Bevölkerung zum Energiesparen auf.
Bürgermeister Alexander Guhl ruft die Bevölkerung zum Energiesparen auf. | Bild: Esteban Waid

Auch in den städtischen Gebäuden müssten die Bürger in den kalten Monaten Einschnitte beim eigenen Wohlfühlfaktor in Kauf nehmen. Was dort genau geplant sei, werde noch entschieden.

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Fest steht aber schon jetzt: „Beim Schwimmbad machen wir ab sofort die Gasheizung der Becken aus“, so Udo Engel. Das Aufwärmen des Badewassers überlasse man nun der Natur, die Leistung der Sonne genüge aktuell.

An kälteren Tagen würde man die Maßnahme aber spüren. „Das ist aber das geringere Übel als das Bad zu schließen“, meinte der Stadtwerke-Geschäftsführer. Bis zum Saisonende soll die Gasheizung der Becken ausgeschaltet bleiben.

Die Duschen bleiben weiterhin mit Warmwasser versorgt. „Wir gehen damit ein deutliches Stück weiter als viele andere Bäder, wir werden kein Kilowatt Gas mehr in das Becken reinstecken“, so Engel.

Udo Engel, Geschäftsführer der Stadtwerke Bad Säckingen.
Udo Engel, Geschäftsführer der Stadtwerke Bad Säckingen. | Bild: Susanne Eschbach

Das Waldbad sei eines der größten Energieverbraucher der Stadtwerke, jedoch sehr wichtig für die Bürger. Bei einer normalen Sommersaison benötigt das Waldbad für die Beheizung der Becken zwischen 500.000 und 650.000 Kilowattstunden.

Aufgrund der Abschaltung der Beheizung der Becken gehe man von einem Einsparpotential in Höhe von etwa 250.000 Kilowattstunden aus. Dies entspreche einer Einsparung von rund 16.000 Euro, so Engel. Diese Maßnahme könne man guten Gewissens gegenüber allen vertreten. „Sie ist verhältnismäßig in der aktuellen Situation“, so Guhl.

Das Waldbad aus der Vogelperspektive. Für den Rest der Saison wird hier in ungeheiztem Wasser gebadet.
Das Waldbad aus der Vogelperspektive. Für den Rest der Saison wird hier in ungeheiztem Wasser gebadet. | Bild: Erich Meyer

Auch im Bürogebäude der Stadtwerke soll gespart werden, hier sollen die Temperaturen im Herbst heruntergefahren werden, die Klimaanlagen seien schon jetzt abgestellt.

So lange es Corona zulasse, sollen auch Büros zusammengelegt werden, damit weniger Räume geheizt werden müssen. Viele dieser Maßnahmen könne man auch zuhause umsetzen, so Engel. Und er betont immer mehr, dass das Sparen nicht nur bei Gas, sondern auch bei Strom Sinn mache.

Abschlagszahlungen deutlich höher

Engel rechnet mit einer zwei- bis dreifachen Erhöhung der Abschlagszahlung von Strom im nächsten Jahr, wie er sagt. Allein im Einkauf seien die Strompreise bereits zehn Mal so hoch als noch vor zwei Jahren, sie lägen aktuell bei 400 Euro pro Megawattstunde.

Viele Verbraucher würden sich nun für den Winter mit Heizlüftern oder Radiatoren eindecken. „Das ist keine gute Idee“, betont Engel. Diese würden den Stromverbrauch nur in die Höhe treiben. Heizen mit Strom sei immer noch teurer als mit Gas.

Bürgermeister Guhl erläuterte, dass auch im Bad Säckinger Rathaus gespart werde. So werde auch die Arbeitszeit der Mitarbeiter eine Rolle spielen, die womöglich verdichtet werde, um Strom zu sparen. „Es sind viele kleine Maßnahmen, die passieren müssen.“ Denn: „Das was man kann, muss man jetzt freiwillig tun, bevor es zu spät ist.“

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