Die Anteilnahme mit den Opfern der Hochwasserkatastrophe in Rheinland-Pfalz lässt auch die Bevölkerung am Hochrhein nicht kalt. Eine Welle der Hilfsbereitschaft zieht sich beispielsweise durch den Bad Säckinger Ortsteil Wallbach. Dort ist man gerade dabei, Spenden für die Menschen in Ahrweiler zu sammeln.

Ausgelöst worden ist die Welle durch den Unternehmer Oliver Schapfel. Der 38-Jährige ist der Inhaber der Firma Saugbagger Hochrhein und genau diese Saugbagger können die Aufräumarbeiten in Ahrweiler enorm unterstützen. Denn mit dem Bagger kann der Schlamm, den das Hochwasser in die Häuser und Keller, aber auch auf die Straßen gespült hat, problemlos und schnell beseitigt werden.

Oliver Schapfel
Oliver Schapfel | Bild: privat

Die Idee, nach Ahrweiler zu reisen und zu helfen, hatte Oliver Schapfel gemeinsam mit dem Öflinger Unternehmer und Dienstleister für Kanalarbeiten, Björn Griener, der mit seinem Kanalspülwagen bereits seit vergangenem Sonntag vor Ort ist. Die Beiden arbeiten hin und wieder zusammen und wissen, dass sich der Kanalspülwagen und der Saugbagger bei ihrer Arbeit bestens ergänzen, um den Menschen vor Ort effektiv zu helfen. Denn bei dem aktuellen Wetter beginne der Schlamm zu trocknen und werde steinhart, was die Beseitigung erschwere.

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Schapfel macht sich in der Nacht von Sonntag auf Montag auf die achtstündige Fahrt nach Rheinland-Pfalz. Mit dabei ein Saugbagger, ein Transporter mit Anhänger für diverse Gebrauchsgegenstände und zwei Transporter mit Hilfsgütern. Denn kaum war die Idee von Oliver Schapfel bekannt, schlug ihm in Wallbach eine Welle der Hilfsbereitschaft entgegen. „Es war unglaublich“, freut sich Schapfel über die Unterstützung aus der Bevölkerung. Die Frau eines Mitarbeiters ist Lehrerin in der Wallbacher Grundschule. Sie brachte die Idee in die Schule, woraufhin die Eltern der Kinder angeschrieben und um Unterstützung gebeten worden sind. Mit großer Resonanz. Denn das Telefon von Oliver Schapfel steht momentan nicht mehr still.

Was benötigt wird

„Was die Menschen in Ahrweiler benötigen, sind vor allem Putzutensilien wie Besen, Eimer und sonstiges Putzzeug“, erklärt der Unternehmer. „Aber auch haltbare Lebensmittel und Hygieneartikel werden dringend benötigt.“ Wallbachs Ortsvorsteher Fred Thelen ist von Oliver Schapfel über sein Vorhaben informiert worden. „Fred war sofort bereit, diese Aktion mit zu unterstützen“, so Schapfel weiter. Schnell und unkompliziert startete Fred Thelen einen öffentlichen Spendenaufruf. Gleichzeitig stellt er das Foyer der Flößerhalle zur Verfügung, wo die Hilfsgüter gesammelt und später von dort aus in die Transporter verladen werden können.

Die Abgabe

„Wichtig ist, dass die Hilfsgüter in Kartons verpackt abgegeben werden“, erklärt der Unternehmer. Abgegeben werden können die Kartons dann am kommenden Sonntag zwischen 10 und 12 Uhr an der Flößerhalle. „Die Abgabe kann nur in diesem Zeitraum stattfinden“, so Oliver Schapfel. Denn am Samstag davor findet in der Halle noch eine Veranstaltung statt, weshalb das Foyer noch frei bleiben muss.

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Oliver Schapfel wird von einem Mitarbeiter und vier freiwilligen Beifahrern begleitet. Wie lange er bleiben und helfen kann, kann er zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen. „Meine Geschäfte hier vor Ort müssen auch weiterlaufen“, sagt er. „Aber eine Woche ist sicher“, fügt er hinzu. Sollte es die Auftragslage erlauben und seine Hilfe in Rheinland-Pfalz weiter nötig sein, denkt er darüber nach, auch den zweiten Saugbagger im Katastrophengebiet einzusetzen. „Aber das alles kann ich erst sagen, wenn ich mir ein Bild von der Lage vor Ort gemacht habe“, erklärt er.