Bernau – Bänke bauen, Waldwege pflegen, Skilifte betreiben, Gebäude in Ordnung halten, für frisches Wasser sorgen – die Liste der Aufgaben des Gemeindebauhofes ist lang. „Wir haben einen großen Bauhof und ihn aber auch mit vielen Aufgaben betraut“, sagte Bürgermeister Alexander Schönemann in der jüngsten Sitzung des Bernauer Gemeinderats. Was die 13 Mitarbeiter alles tun, zeigte Edin Muslic dem Gremium und den anwesenden Bürgern eindrucksvoll auf. Seit November leitet er den wichtigen Gemeindebetrieb.
„Wir sind im Endeffekt für alles zuständig, das Aufgabenspektrum ist groß“, sagte er. Dabei sind die anstehenden Arbeiten je nach Saison ganz unterschiedlich. In den vergangenen Monaten hätten eigentlich der Winterdienst und auch das Präparieren der Skipisten und der Kassendienst an den Skiliften einen Großteil der Arbeitszeit ausgemacht. Doch das Wetter hat den Arbeitsplan umgeschrieben – zu tun hatten und haben Muslic und seine Mitarbeiter immer genug.
Die Stärke des Bauhofes seien die unterschiedliche fachliche Qualifikation und die große Erfahrung der Mitarbeiter, sagte Muslic in der Sitzung des Gemeinderats. Er selbst kümmert sich zusammen mit einem Kollegen um die Kläranlage, ein Mitarbeiter ist für das Wasserwerk zuständig, einer ist Weidewart und zwei sind für die Waldarbeit verantwortlich. Es gibt einen Schreiner, Zimmerer und Elektriker. So sehr die Arbeiten auch geplant werden, so flexibel muss das Bauhofteam auf aktuelle Situationen reagieren. 15 Rohrbrüche habe es im Jahr 2023 gegeben, berichtet der Bauhofleiter. Um die zu reparieren, hätten natürlich mehrere Kollegen den Wassermeister unterstützt. Der eigene Bagger kommt unter anderem bei solchen Arbeiten oder auch auf dem Friedhof zum Einsatz, denn auch für das Ausheben der Gräber ist der Bauhof zuständig.
Über viele Kilometer an Waldwegen verfügt die Gemeinde. Die in einem guten Zustand zu halten, oder beispielsweise nach Forstarbeiten wieder zu reparieren, sei eine immer wiederkehrende Arbeit. Zweimal im Jahr leihe sich die Gemeinde auch eine kleine Kehrmaschine, um die Gemeindestraßen zu reinigen.
Ein besonderes Augenmerk richte der Bauhof auch auf den bei Gästen und Einheimischen sehr beliebten Hochtalsteig und Zauberwald. Weil in diesem Winter die Skilifte bei Weitem nicht so häufig liefen, konnten zum Beispiel die hölzernen Tiere aus dem Zauberwald restauriert oder erneuert werden, sagte Edin Muslic im Gemeinderat. Damit das Winterwetter den hölzernen Figuren nicht so zusetzt, werden sie möglichst im Herbst abmontiert, sagt Hans-Georg Baur, ausgebildeter Schreiber und Gemeindeforstarbeiter, im Gespräch mit dieser Zeitung. In den vergangenen Monaten hat er in der Werkstatt des Bauhofes rund 20 Tierfiguren frisch lackiert oder neu hergestellt.
Wenn nicht gerade Straßeneinläufe gesäubert, Parkautomaten und Spendenkassen geleert, Löcher in Gemeindestraßen geflickt oder die eigenen Maschinen oder Fahrzeuge gewartet werden, kümmert sich der Bauhof zum Beispiel auch um die vielen Gebäude im Eigentum der Gemeinde. „Alles, was selber gemacht werden kann, wird selber gemacht“, sagt Muslic in der Sitzung. Im Abwasserpumpwerk Weierle habe es zum Beispiel einen Wassereintritt gegeben, der behoben werden konnte. Und bei der anstehenden Sanierung des Rathausdaches werde der Bauhof auch eingebunden. Während für den Wintersportbetrieb, bei der Holzaufbereitung, bei der Wasserversorgung oder auf dem Friedhof im Jahr 2023 weniger Arbeitsstunden anfielen, gab es beispielsweise in den Werkstätten, bei der Abwasserbeseitigung, bei der Pflege der Waldwege und den Gemeindestraßen mehr zu tun.
Und auch wenn der Winterdienst im zu Ende gehenden Winter insgesamt weniger Zeit forderte, standen die Mitarbeiter im Ernstfall bereit: Als Blitzeis und Glätte angekündigt waren, „sind wir gleich morgens in die Fläche raus“, sagt der Bauhofleiter vor den Gemeinderäten. Beide Winterdienstfahrzeuge waren im Einsatz und zudem zogen die anderen Mitarbeiter in Gruppen los, um gegen die Glätte vorzugehen.
„Wir haben Arbeit, dass es knallt“, sagte Edin Muslic mit Blick auf das Jahr 2024 im Gemeindrat. Die schneelose Zeit habe man genutzt, um schon Enthurstungsarbeiten zu erledigen und sich so einen Zeitpuffer für andere anstehende Arbeiten zu erarbeiten.