Bernau – Eltern kennen das: Viel zu schnell wachsen Kinder aus der Kleidung heraus und dann müssen größere Größen her. Das gilt auch für Trachten. Um dem Rechnung zu tragen, bietet die Trachtengruppe jeweils zu Beginn der Saison einen Trachtentausch an, bei dem ihre rund 50 Kinder mit passenden Trachten für die Auftritte in den kommenden Monaten ausgerüstet sind.
Viele der Trachtenkleider haben die Mitglieder der Trachtengruppe selbst geschneidert, andere werden von Schneiderinnen bezogen. Viele sind schon Jahre oder gar Jahrzehnte alt, da hat sich manches geändert, erklärte Darius Ellinger, Tanzleiter der Erwachsenen, den Grund für die Unterschiede. Riesig hatte sich Joleen (3) auf ihre erste Tracht gefreut. Und so war sie bei der Anprobe ganz bei der Sache. Ein Kleid mit blümchenbesticktem Oberteil passte ihr gut. Dieses Kleid habe sie vor rund 42 Jahren für ihre Tochter genäht, erinnerte sich Monika Baur, Mitbegründerin der Kindertrachtengruppe. Auch ihre Enkelin hat das Kleid getragen, das nun seit vielen Jahren immer wieder weitergegeben wird. Schließlich war Joleen ausgestattet, nur eines fehlte noch: „Eine Krone“, sagte die Dreijährige. Und natürlich bekam auch sie ein Blumenkränzle. Früher sei es Pflicht gewesen, die Haare zur Tracht geflochten zu tragen, erinnerte sich Anita Ellinger, aber inzwischen werde dies lockerer gesehen. Aber eine zur Tracht passende Frisur macht natürlich viel her. Daher hatte die Trachtengruppe erstmals mit Nicole Soder und Beate Schlageter zwei Friseurinnen aus dem Ort ins Boot geholt, die den Kindern verschiedene Frisuren zeigten, angefangen von einem einfachen Zopf über den französischen Zopf bis hin zur Haarkrone. Und auch wie sich offene Haare in den Blumenkranz integrieren lassen, zeigten sie.
Am Ende des Nachmittags konnten sich viele der Mädchen in ihren Trachten und mit tollen Frisuren präsentieren. Und die Verantwortlichen hoffen, dass sie sich künftig vor Auftritten gegenseitig frisieren werden, denn das war neben dem Trachtentausch das Ziel des Nachmittags.