Die Fahrbahndecke der für rund 1,4 Millionen Euro aufwendig sanierten L 170 zwischen der Schattenmühle und dem B 315-Anschluss bei Bonndorf muss auf etwa 50 Meter talseitig ertüchtigt werden. Bürgermeister Michael Scharf verlas in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats eine Ankündigung des Baureferats Süd des Regierungspräsidiums Freiburg (RP), die Landesstraße für voraussichtlich zehn Arbeitstage voll zu sperren.
Die Straße weist auf etwa 50 Meter in insgesamt vier Randbereichen zwischen fünf Bodenpfählen starke Setzungen auf. In Folge dieser Setzungen brach auch die Asphaltdeckschicht am Straßenrand in Teilen auf. Auf dem Teilstück rutscht die Böschung, das Bankett und der talseitige Fahrbahnrandrutscht weg, verlas Michael Scharf eine Bewertung des Baureferats Süd. Aus diesem Grund ist die Fahrbahn seit August 2018 halbseitig gesperrt.
Noch vor Wintereinbruch sollen die Risse in der Fahrbahn, im Bankett sowie in der Böschung geschlossen und an den Bestand angepasst werden, so das Baureferat Süd in dem Schreiben. Die talseitige Fahrbahn werde abgefräst, die Frostschutzschicht und das Bankettmaterial ergänzt. Danach werde die Asphaltschicht auf der Hälfte der Fahrbahn erneuert, also auf 3,25 Meter. Die komplette Fahrbahnbreite beträgt 6,25 Meter. Eine Vollsperrung der L 170 sei während dieser Arbeiten unumgänglich, weil nach Abzug der Sicherheitsabstände keine ausreichende Restfahrbahn für den Straßenverkehr vorhanden wäre, so das Baureferat Süd.

Seit August 2018 steht die L 170 durch Straßenbaufachleute südöstlich der Lotenbachklamm vermessungstechnisch unter Beobachtung. Der Versatz der Asphaltdecke beträgt am Fahrbahnrand derzeit bis zu 20 Zentimeter. Dieser Bereich wurde von der Verkehrsbehörde durch Barken schon vor über einem Jahr abgesichert und eine Straßenverengung ausgewiesen, um den Verkehr sicher an der Gefahrenstelle vorbeizuleiten.
Die Komplettsanierung in den Jahren 2017/18 eines 120 Meter langen Teilstück der L 170 hatte nach Einschätzung des Baureferats Süd eine frühere Rutsch-/Gleitbewegung der Landesstraße und des Hangs deutlich verlangsamen können. Auch habe der ehemals betroffene Bereich auf lediglich noch etwa 45 Meter stark eingegrenzt werden können. Die aufgetretenen Setzungen resultieren aus den noch vorhandenen Bewegungen des Hangs, so eine Einschätzung des Baureferats Süd aus dem vergangenen Jahr. Bei den auftretenden Schäden handele es sich nicht um Mängel in der Bauausführung oder in der Konzeptionsentwicklung, versichert damals das Baureferat Süd.
In dem Schreiben an die Stadtverwaltung Bonndorf machte das Baureferat Süd keine Angaben über den finanziellen Aufwand der nun festgelegten Maßnahmen. 2018 ging man von einem Kostenrahmen zwischen 50.000 und 80.000 Euro aus.
Weiterhin verkehrstechnisch verengt ist die L 170 etwas oberhalb der Schattenmühle am Anstieg Richtung Boll. Der Straßenverkehr wird dort seit Monaten durch eine Ampelanlage geregelt. In dem Bereich drücken Hangschichten eine Gabionenwand nach außen. Die bauchende Gabionenwand resultiere aus einer kleineren Böschungsrutschung, lautete damals die Einschätzung des Baureferats Süd . Der Einbau der Gabionenwand in den 1980er Jahren resultierte aus einer damals bereits vorhandenen kleineren Rutschung.