Bonndorf – Bianca Zipfel, Sprecherin des Elternbeirats der Spielstube Gündelwangen, ist im Gemeinderat in der Bürgerfrageviertelstunde deutlich geworden: Die Spielstube biete keine Krippenplätze und es fehle auch an Plätzen für Kinder ab drei Jahren. „Aktuell trifft es ein Dutzend Familien, sechs davon mit Geschwistern, die in verschiedenen Einrichtungen betreut werden“, erläuterte Zipfel. Eine Mutter habe vorgerechnet, dass sie ab Januar wöchentlich 200 Kilometer fahren muss, um ihre Kleinen zu den Einrichtungen zu bringen.

Es sei für berufstätige Eltern aus den Ortsteilen schwierig, Kinderbetreuung zu organisieren, sie könnten die Kinder oft nicht zur verlangten Zeit abholen. Die Mutter von drei Kindern fragte: „Welche Lösungen oder Übergangslösungen bietet die Stadt an?“ Bürgermeister Marlon Jost konnte dies momentan nicht beantworten. Die Eltern hätten der Stadt vor eineinhalb Jahren einen Vorschlag präsentiert, erläuterte Zipfel. „Wir wollten die Pausenhalle zwischen der Grundschule und dem Kindergarten für eine Kleingruppe nutzen.“ Ihnen sei gesagt worden, dass dies nicht ohne Weiteres umsetzbar ist.

„Die Kinderbetreuung ist ein komplexes Thema“, so Jost. Die Forderung nach einem bedarfsgerechneten Angebot sei auf die Gesamtstadt zu sehen. Bonndorf habe den Waldkindergarten eröffnet, im Kindergarten Obertal die Kleinkindbetreuung eingerichtet und den Kindergarten Dillendorf eingerichtet. Für Gündelwangen werde geprüft, welche Maßnahmen denkbar wären. Eine Planung für einen altersgerechten Umbau sei aufgelegt. Die Stadt müsse mindestens 150.000 Euro investieren. Solche Investitionen müssten bei der Diskussion des Haushalts geklärt werden, bestätigte Jost. Ein Problem für die Verwaltung stelle die Personalentwicklung im Erziehungsbereich dar, so der Bürgermeister: „Uns fehlen die Fachkräfte, derzeit 5,5 Stellen. Die Gruppenbetreuung ist in manchen Einrichtungen auf Kante genäht.“