Bonndorf Am Ende geht es schnell: 13¦Bonndorfer Stadträte haben in der jüngsten Sitzung dafür votiert, die Gebühren für Kindergarten und Krippe nach den Vorschlägen der Verwaltung zu erhöhen, vier stimmten dagegen. Im Einzelnen ergeben sich folgende Teuerungen ab September: Die Regel- und die verlängerte Betreuung im Kindergarten für die drei- bis sechsjährigen Kinder wird um 15 Prozent erhöht, die Ganztagsbetreuung um 20¦Prozent. In der Krippe für die Ein- bis Dreijährigen werden sämtliche Betreuungsformen um 15¦Prozent teurer als bisher.
Das betrifft indes nur Familien mit einem Kind. Gestaffelt nach der Zahl der Kinder wird es günstiger. Während Eltern mit einem Kind für die Regelbetreuung im Kindergarten statt 134¦Euro im Monat künftig 154¦Euro zahlen müssen, beträgt die Steigerung für Familien mit drei Kindern zehn Prozent auf den ohnehin schon niedrigeren Preis: Aus 64¦Euro monatlich je Kind werden künftig 70¦Euro. Berücksichtigt werden alle Kinder unter 18¦Jahren. Die schmerzhaftesten Erhöhungen warten auf Eltern mit nur einem Kind, die ihr Kleines zur Ganztagsbetreuung in die Krippe mit Mittagsverpflegung schicken. Hier steigt der Beitrag von 366 auf 404¦Euro im Monat, das sind im Jahr 418¦Euro mehr. Im August fallen in Krippe und Kindergarten keine Gebühren an.
Lena Hozik von der Stadt hatte die Pläne vorgelegt. Die meisten Familien, die aktuell Kinder in den Kindergarten oder in die Krippe schicken, hätten zwei oder drei Kinder, fügte sie hinzu, von den größten Preissteigerungen seien daher nur wenige Eltern betroffen. Auch mit den erhöhten Gebühren ab September liege Bonndorf im Vergleich mit Ühlingen-Birkendorf, Lenzkirch oder Löffingen auf einer Höhe. Zudem liege Bonndorf immer noch deutlich unter der Empfehlung des Städtetags. Der empfiehlt etwa für die Regelbetreuung im Kindergarten 20 Euro mehr, als Bonndorf künftig verlangen wird.
Die Mehreinnahmen werden 50.000 bis 60.000¦Euro betragen. Die Betreuung im Kindergarten kostet die Stadt 2,9¦Millionen Euro im Jahr. An Gebühren nimmt sie dafür künftig rund 465.000¦Euro ein, es bleibt ein Defizit von mehr als 2,4¦Millionen Euro. Ausgeglichener sieht es bei der Krippenbetreuung aus: Dort stehen Kosten von 140.000¦Euro Einnahmen von 130.000¦Euro gegenüber.
Aus allen Fraktionen wurde Bedauern geäußert, doch an der Notwendigkeit gab es keine Zweifel. Martha Weishaar (CDU) regte an, die Preise künftig häufiger, dafür um kleinere Beträge anzupassen. Sophia Malich (SPD) plädierte für eine Erhöhung von zehn Prozent und eine weitere Erhöhung im Jahr 2026. Werner Intlekofer (Grüne) hielt maximal 15¦Prozent für Familien gerade noch hinnehmbar.
Bedürftige Eltern können beim Landkreis einen Antrag auf Kostenübernahme stellen. Zuständig ist das Jugendamt. Wer Leistungen vom Jobcenter wie Bürgergeld oder Grundsicherung erhält, kann die Kosten-Übernahme beim Jobcenter beantragen.