Bonndorf In Bonndorf gab es in den 1980er Jahren eine Vielzahl an Vereinsfesten. Der damalige Bürgermeister Peter Folkerts setzte sich zum Ziel, diese in einem zentralen Stadtfest zusammenzufassen. Ihm zur Seite stand der Redakteur Peter Rombach. Von der ersten Stunde dabei: Rombachs Freund, der Stadtrat und Oberschützenmeister Herbert Betz. Sie erhielten vom Bürgermeister den Auftrag, ein gemeinsames Fest auf die Beine zu stellen. Das nun zum 40. Mal stattfindet.

In einer Sitzung am 3. November 1983 hatten sich die Vereine für ein zentrales Stadtfest ausgesprochen. Am Mittwoch, 28. Dezember 1983, gab es eine weitere Besprechung, in der das Festkomitee gegründet wurde. Die Versammlung bestimmte Peter Rombach zum Vorsitzenden. Ihm zur Seite standen: Herbert Betz (Schützenverein), Otto Feser (Männergesangverein), Volker Ehrler (Pfadfinder) und Thomas Heidegger (Schwarzwaldverein). Es erfolgte ein weiterer Aufruf im Blättle, dass sich Vereine zur Teilnahme melden sollten.

Am 24. Februar 1984 war in der Zeitung schließlich zu lesen: „Zwölf Vereine meldeten sich für die Teilnahme am Stadtfest“. Als Kostenpauschale ging man von 200 D-Mark pro Verein aus. Die Stadt sicherte zu, das gemeinsame Fest der Vereine großzügig zu unterstützen. Unter den günstigen Bedingungen bekräftigte der Festausschuss unter Vorsitz von Peter Rombach eine schon früher getroffene Entscheidung, keinen Eintritt zu erheben. Den Auftakt des ersten Schlossfestes legte man auf Samstag, 21. Juli 1984, um 15 Uhr. Als Sperrzeit legte man 3 Uhr fest. Das Programm war vielfältig: beispielsweise Auftritte mehrerer Musikkapellen, Empfang durch die Stadtverwaltung, Bodenfeuerwerk, Hubschrauber-Rundflüge und Kinderbetreuung.

Der Fanfarenzug Löffingen wurde engagiert, die temperamentvolle Begleitmusik beizusteuern. Mit ein Beweggrund war, dass trotz der Kreisreform die gewachsenen Verbindungen des alten Landkreises Neustadt noch Bestand hatten. Unter Federführung des Pfadfinderstamms Ulrich von Hutten mit Volker Ehrler fanden am Sonntagnachmittag die ersten Bonndorfer Schlossspiele statt. Die hiesigen Vereine stellten acht Mannschaften mit jeweils fünf Spielern. Auf die ersten drei Plätze kamen die Teilnehmer des Turn- und Sportvereins, des Männergesangvereins sowie die Sportschützen.

Am Samstag sorgte die Stadtmusik Bonndorf im Schlosshof für Unterhaltung. Die Pfadfinder veranstalteten einen Kinderzirkus. Im Stadthallenfoyer kümmerten sich die Erzieherinnen des Kindergartens Bonndorf um die Kleinen, damit die Eltern unbeschwert Festluft schnuppern konnten. Die Kindertrachtengruppe Bonndorf zeigte tänzerisches Können. Auch die Pflumeschlucker beteiligten sich am Unterhaltungsprogramm im Schlosskeller, bei denen am Sonntag die Globetrotters zum Frühschoppenkonzert einluden. Der Männergesangverein indes kürte am Samstagabend den Schlossfest-Weinkönig. Hier spielte die Kapelle Hegar zum Tanz auf.

Der Tischtennis-Club sorgte beim Publikum mit Geschicklichkeits- und Würfelspielen für Kurzweil. Der Schwarzwaldverein veranstaltete in Zusammenarbeit mit dem Harmonikaverein Wernau ein Wunschkonzert. Die Reservisten hielten Wurfspiele parat, und die Sportschützen forderten auf einem Schießstand die Treffsicherheit heraus. Weitere Teilnehmer wie die DLRG, der Landfrauenverein, der TuS Bonndorf sowie die Feuerwehrabteilung Boll beteiligten sich mit Programmpunkten. Damit das Festareal von Müll verschont blieb, stellte Fuhrunternehmer Robert Roth aus Holzschlag den Vereinen kostenlos einen Abfallcontainer zur Verfügung. Und zu guter Letzt: Die DRK-Ortsbereitschaft war und ist seit dem ersten Schlossfest 1984 mit einem Sanitätsdienst dabei.

Das 40. Schlossfest findet am Samstag/Sonntag, 26./27. Juli, statt. Fassanstich ist am Samstag um 15 Uhr. 19 Vereine, darunter eine Abordnung aus der Partnerstadt Bains-les-Bains, werden Kulinarisches anbieten; 17 Musikgruppen und ein Rahmenprogramm sorgen für Kurzweil.