Wetterglück, zahlreiche Besucher und gute Stimmung prägten das zweitägige Waldfest der Trachtenkapelle Birkendorf am Wochenende. Die Veranstaltung im Oberholz war eine Neuauflage des früheren Waldfestes, das beinahe in Vergessenheit geraten war. Es wurde ein Erfolg, getragen von engagierten Helferinnen und Helfern, mitreißender Musik und einem breiten Angebot für Jung und Alt.
Ein Fest mit Geschichte und Herz
Das Waldfest ist für viele noch ein Ort, der Erinnerungen wach werden ließ. Hansjörg Dörflinger erinnerte sich an sein erstes Waldfest in den 50er-Jahren als Alfred Rebmann (†1960) Dirigent war. Dort, wo jetzt die Kugelbahn verläuft, gab es damals eine Waldbühne.

Bis Mitte der 90er-Jahre wurden Waldfeste gefeiert und waren ein sommerlicher Höhepunkt mit Musik, Tanz und geselligen Stunden. Nun hat die Trachtenkapelle zur Freude der Dorfgemeinschaft nach langer Pause das Waldfest wiederbelebt. Anlass war das 155-jährige Bestehen.
Samstag: Musik, Tanz und ausgelassene Stimmung
Am Samstagabend besuchten 420 Gäste das Festgelände, das auf dem Bolzplatz im Oberholz vorbereitet war. Die Atmosphäre war voller Vorfreude, als gegen 20 Uhr die Bon-Jovi-Tribute Band Lost Highway die Bühne betrat. Mit Klassikern wie „Livin‘ on a Prayer“ oder „It‘s My Life“ weckten die Musiker Erinnerungen mit Bon-Jovi-Klassikern, die ihren festen Platz im Herzen vieler Generationen haben.

Ab 22 Uhr brachte die Band Popcorn ein wahres Feuerwerk mitreißender Welthits, Songs und bekanntn Schlager auf die Bühne. Sängerin Jennifer Capritto und die Band steckten das Publikum mit kraftvoller Musik und Energie an. Bis 2 Uhr morgens wurde getanzt, mitgesungen, geklatscht und gefeiert. Herzhaftes Essen, Kaffee und Kuchen, frisch gezapftes Bier, Wein, Cocktails und Getränke sorgten dafür, dass keiner hungrig oder durstig blieb.

Nach Eintritt der Sperrstunde machten sich diese auf den Heimweg, während die Veranstalter noch bis um 4.30 Uhr für den Sonntag aufräumten.
Sonntag: Tradition, Blasmusik und Familienprogramm
Nach einer kurzen Nacht startete der zweite Festtag am Sonntag um 11.30 Uhr mit der Trachtenkapelle Rothaus unter Leitung von Dirigent Michael Maisch. Die Darbietungen reichten von schwungvollen Märschen, Walzern und Polkas bis hin zu beliebten modernen Arrangements. Besonders beeindruckten die Trompetensoli und Gesangseinlagen des Dirigenten, die viel Applaus ernteten.

Für Heiterkeit zwischendurch sorgte Marius Gut mit Musikerwitzen. Das Familienprogramm kam ebenso nicht zu kurz: Kinder tobten ausgelassen auf Strohballen oder spielten in der eingerichteten Kinderecke, während die Erwachsenen Musik und Geselligkeit genießen konnten.
Der Musikverein Aichen unter Leitung von Vize-Dirigentin Anja Müller unterhielt das Publikum weiter mit bester Blasmusik. Die musikalische Vielfalt und die sympathische Moderation der Kapellen machten auch den Sonntag zu einem schönen Festtag.
Für den Abschluss sorgte die Trachtenkapelle Grafenhausen unter Leitung von Stefan Kunzelmann. Das herannahende Gewitter beendete den Auftritt etwas früher als geplant.
Gemeinschaft und Einsatz – das Rückgrat des Festes
Was das Waldfest so besonders macht, ist sicherlich nicht nur das musikalische Programm und vielfältige Kulinarik, sondern vor allem der starke Zusammenhalt innerhalb der Trachtenkapelle und der Dorfgemeinschaft.
Über vier Tage hinweg – von den Vorbereitungen bis zum Abbau am Montagmorgen – arbeiteten zahlreiche Menschen Hand in Hand, damit alle Gäste ein schönes Fest erleben konnten. Die Bewirtung, die Dekoration, die Logistik und das Kinderprogramm – überall waren helfende Hände im Einsatz und trugen zum Erfolg bei.

Der wichtigste Aspekt, das Wetter, spielte wie auf Knopfdruck mit. Am Samstagabend klarte der Himmel 30 Minuten vor Einlass um 19 Uhr nach heftigem Regen auf. Es blieb trocken und warm bis Sonntagabend. Eine halbe Stunde vor dem offiziellen Schluss entwickelte sich ein heftiger Sturm mit starken Niederschlägen, Hagel, Donner und Blitz. In Windeseile wurden Pavillons, Sonnenschirme und Markisen abgebaut und in Sicherheit gebracht.
Der Montagmorgen stand schließlich im Zeichen des Aufräumens. Trotz der Müdigkeit nach den langen Festtagen herrschte Zufriedenheit und ein gewisser Stolz über das gemeinsam Erreichte.
Ein Fest mit Ausstrahlung und Zukunft
Das Waldfest war ein voller Erfolg – die Mischung aus Musik, Geselligkeit, Familienprogramm und schöner Umgebung bot alles für ein gelungenes Sommerfest.