Er will Bonndorf gestalten und nicht nur verwalten: Hans Grabow, der Bürgermeister von Bonndorf werden möchte. Der 53-Jährige, der sich selbst als Macher bezeichnet, setzt dabei auf eine partnerschaftliche Zusammenarbeit, denn „gemeinsam können wir mehr“, sagt Hans Grabow. Neben ganz konkreten Konzepten setzt der Kandidat auf ein wachsendes Wir-Gefühl. „Zemmehebe“ heißt dabei seine Devise.
Wir-Gefühl stärken
Für eine aktive gemeinsame erfolgreiche Gestaltung der Löwenstadt sieht Hans Grabow beste Voraussetzungen, weil in Bonndorf bereits viele Menschen ehrenamtlich in den Vereinen anpacken. Diesen Geist von „Zemmehebe“ gelte es weiter zu stärken. Im Miteinander sollen Entscheidungen getroffen werden, die garantieren, dass Bonndorf auch in Zukunft ein familienfreundlicher Lebens- und Wohnort ist.
Einwohnerzahl erhöhen
Ein primäres Ziel sei es, so Grabow, die Einwohnerzahl von Bonndorf zu stabilisieren beziehungsweise zu erhöhen. Obwohl in Bonndorf in der Vergangenheit kräftig in Neubaugebiete investiert wurde, hätten sich in den vergangenen 25 Jahren nur 135 Neubürger niedergelassen. Von 2005 bis 2021 seien es lediglich 20 neue Einwohner gewesen.
Ideen für die Wirtschaft
Nachdenklich stimme ihn auch die Tatsache, dass viele Bonndorfer zur Arbeit auspendeln. Im Gegenzug seien es weniger Personen, die von außerhalb einer Beschäftigung in Bonndorf nachgehen. „Da muss etwas geschehen“, sagt Hans Grabow und denkt dabei an die Schaffung weiterer Arbeitsplätze durch die Ansiedlung von Software- und Dienstleistungsunternehmen, bevorzugt Start-Ups, die in Bonndorf dank des Breitbandnetzes beste Voraussetzungen vorfinden würden. Durch seine beruflichen Tätigkeiten, unter anderem in der IT-Branche, verfüge er diesbezüglich über gute Kontakte.
Potenzial in der Innenstadt
Während Grabow sich einerseits ein Büro-Zentrum mit IT-Betrieben im Gewerbegebiet vorstellen könnte, sieht er andererseits auch Potenzial in der Innenstadt. Saisonale Leerstände könnten von Pop-up-Firmen genutzt werden. Solche Pop-up-Konzepte zur Vermeidung von leerstehenden Geschäftsräumen seien in größeren Städten bereits gang und gäbe. „Das bringt Leben in die Innenstadt.“ Grabow ist sich sicher: Erfolg bedinge weiteren Erfolg. Und sei das Rad erst einmal angestoßen, werden alle davon profitieren. Hinzu komme, dass ein positives Gemeinschaftsgefühl entstehe, das wiederum Basis sei für weitere positive Entwicklungen.
Crowdfunding
Die Realisierbarkeit von Projekten hänge bislang von der finanziellen Liquidität der Kommune ab. Manche Projekte seien von daher nur unter erschwerten Bedingungen oder gar nicht zu verwirklichen. Eine Möglichkeit, anstehende Aufgaben bezahlbar zu machen, ist für Hans Grabow das kommunale Crowdfunding (Schwarmfinanzierung), das letztendlich wiederum dem Begriff „Zemmehebe“ entspreche.
Und wie funktioniert Crowdfunding? Die Grundidee ist, dass sich viele Menschen ohne Risiko durch einen Bürgerkredit oder eine Spende für ein Projekt einbringen. Das Geld wird auf ein Crowdfunding-Konto einbezahlt. Wie hoch der Kontostand ist, kann von jedem Online eingesehen werden. Ist in einem vorher festgelegten Zeitraum genügend Geld zusammen gekommen, wird das Projekt realisiert. Wird die benötigte Summe nicht erreicht, wird das Projekt verschoben oder fallen gelassen und die Unterstützer erhalten ihr Geld zurück.
Der Brotlehrpfad, über den im Gemeinderat kontrovers diskutiert wurde, wäre ein Projekt, das sich für diese Finanzierungsmethode anbieten würde. Es gibt einen Zuschuss (60 Prozent), die Stadt würde ihren Teil beitragen (20 Prozent/20.000 Euro) und die restlichen 20 Prozent könnten über Bürgerspenden zusammenkommen. Nach Auskunft von Hans Grabow wird das kommunale Crowdfunding bereits von vielen Städten und Gemeinden als Finanzierungsmethode genutzt. Das Grundprinzip lautet „Solidarität von Menschen für Menschen“ – „Zemmehebe“ eben – Bürger könnten Bonndorf aktiv mitgestalten.
Schulen und Vereine
Als wichtige Bestandteile in der kommunalen Gemeinschaft sieht Hans Grabow die Vereine an, die er über Kooperationen mit den Schulen oder auch über Vereinstage unterstützen möchte. Und was die Schulen betrifft, gelte es, diese stetig und zukunftsweisend auszustatten, um beste Bildungs- und Fördermöglichkeiten zu gewährleisten. Mit Blick auf die Landwirtschaft sieht der Bürgermeisterkandidat Handlungsbedarf bei der Sanierung der Feldwege. Und einen Optimierungsbedarf habe Bonndorf zudem in der medizinischen Versorgung, meint der Bürgermeisterkandidat.
Der Löwenweg
Ein weiteres Thema, dem sich Hans Grabow im Falle seiner Wahl annehmen möchte, ist der Tourismus. Konkrete Pläne hat er bereits mit der Etablierung des Löwenwegs, der Bonndorf und alle Ortsteile verbinden soll, Outdoor-Aktivitäten (beispielsweise Kletterpark, Barfußpfad) und Einkehrmöglichkeiten anbieten und für Wanderer und Radfahrer geeignet sein soll. Dies wäre nicht nur für Gäste ein Anziehungspunkt, sondern auch für Einheimische, zeigt sich Hans Grabow sicher. Der Kandidat will keinen Massentourismus in Bonndorf, sondern Gäste, die hierher kommen, um sich auch wohl zu fühlen. Es gelte, Emotionen zu wecken, „alles andere gibt es im Internet“, sagt Hans Grabow.
Klimaschutz
Zu den Themen Klimaschutz und Umweltschutz vertritt Hans Grabow die deutliche Meinung, dass darüber eigentlich gar nicht viele Worte verloren werden müssen. „Das ist eine Selbstverständlichkeit, das müssen wir leben“, macht er seine Einstellung hierzu deutlich. Und auch mit Blick auf die Corona-Pandemie ist Hans Grabow der Ansicht, dass allzu viele Worte und viele Pläne wenig erfolgversprechend sind. „Wir müssen lernen, mit dem Virus umzugehen – und dabei zählt Menschlichkeit.“
Bonndorf kann mehr
bAbschließend fasst Hans Grabowseine Ziele, die er im Falle seiner Wahl zum Bürgermeister der Löwenstadt umsetzen möchte, zusammen: Bonndorf habe viel erreicht, aber Bonndorf könne mehr. Gemeinsam lasse sich die Stadt in eine erfolgreiche Zukunft führen. „Ich will gemeinsam mit allen Bürgerinnen und Bürgern ein neues Bonndorfer Gefühl entwickeln. Ganz nach dem Motto: Ich bin Bonndorfer, und ich bin‘s gerne.“