Juliane Kühnemund

Eigentlich war vorgesehen, die L 170 Richtung Wutachschlucht nach einer langen Sanierungsphase zum Wochenbeginn wieder für den Verkehr freizugeben. Die starken Schneefälle haben die Planungen aber vereitelt. Wie Heike Spannagel, Pressesprecherin im Regierungspräsidium Freiburg, auf Nachfrage mitteilte, gibt es noch keinen neuen fixen Termin für die Öffnung der Straße – voraussichtlich wird es noch ein paar Tage dauern. Das Straßenbaureferat sei hinsichtlich des Winterdiensts in Abstimmung mit der Straßenmeisterei.

Die Arbeiten auf der Dauerbaustelle L 170 neigen sich tatsächlich dem Ende zu. In dieser Woche sollte die Straße nach millionenschweren Stabilisierungsmaßnahmen wieder für den Verkehr freigegeben werden. Die Straße ist so weit hergerichtet, dass sie einspurig befahren werden kann. Die Freigabe verzögert sich jetzt allerdings noch einmal, weil es noch schwierig ist, einen sicheren Schneeräumdienst zu gewährleisten.

Noch ist die L 170 Richtung Schattenmühle gesperrt. Bessern sich die Wetterverhältnisse, soll die Straße aber einspurig für den Verkehr ...
Noch ist die L 170 Richtung Schattenmühle gesperrt. Bessern sich die Wetterverhältnisse, soll die Straße aber einspurig für den Verkehr freigegeben werden. | Bild: Juliane Kühnemund

Laut Regierungspräsidium Freiburg (RP) gibt es noch einige Restarbeiten, die bis im Frühjahr dieses Jahres komplett abgeschlossen werden können. Bis dahin könnte der Verkehr aber einspurig rollen. Dazu wurden in den vergangenen Tagen die notwendigen Beschilderungen und Baken aufgestellt. Weil derzeit keine Leitplanken installiert und die Fahrbahnübergänge uneben sind, werde auf der gesamten Strecke Tempo 30 gelten, teilt das RP mit.

Sollte die Gefahr durch Schnee und Eisglätte wieder zu groß werden, müsse die Straße möglicherweise erneut gesperrt werden, sagte Matthias Henrich, stellvertretender Pressesprecher im Regierungspräsidium auf Nachfrage dieser Tageszeitung. Er weist auch darauf hin, dass die Fahrbahn im weiteren Streckenverlauf der L 170 in Richtung Schattenmühle wegen einer sich verformenden bergseitigen Gabionenwand bereits seit längerer Zeit verengt ist.

Die Baumaßnahmen

Die Gesamtbaumaßnahme besteht aus mehreren Bestandteilen. Dies sind im Wesentlichen die Herstellung der 120 Meter langen Tiefendrainage aus 21 Meter tiefen überschnittenen, schottergefüllten Bohrpfählen, inklusive der Ableitung durch den Hang, die Modellierung und Wiederherstellung des Geländes und die Erneuerung des gesamten Fahrbahnausbaus im Bereich der Rutschung. Hauptbestandteil und Herz der Maßnahme ist nach den Worten von Maren Schäpers vom Baureferat Bad Säckingen des Regierungspräsidiums Freiburg die Bohrpfahlwand. Diese wurde Mitte Dezember fertiggestellt und das Großbohrgerät abgefahren. Die Ableitung konnte noch nicht fertiggestellt werden, da die Bodenbeschaffenheit nur einen sehr langsamen Baufortschritt ermöglichte. Nach Wiederaufnahme der Arbeiten nach einer kurzen Pause über die Feiertage soll die Ableitung etwa Mitte Januar in Betrieb genommen wird. Bis dahin wird das in der Drainagewand anfallende Wasser abgepumpt, das heißt, dass das Drainagesystem bereits greift.

Nach Abfuhr des Großgeräts wurde die Fahrbahn gereinigt und fehlender Asphalt durch Bitu-Kies ersetzt. Aufgrund der geringen Temperaturen konnte kein vollständiger Fahrbahnaufbau erfolgen, zudem stellen die Mischwerke im Laufe des Dezembers die Herstellung des notwendigen Asphaltmaterials ein. „Dies ist keine endgültige Lösung, jedoch wäre die Fahrbahn so befahrbar“, so Maren Schäpers.

Den Verantwortlichen des Regierungspräsidiums sei es wichtig, den Streckenabschnitt auch unter Einschränkungen den Verkehrsteilnehmern so schnell wie möglich wieder zur Verfügung zu stellen. Jedoch wird darauf hingewiesen, dass es zu erneuten Sperrungen kommen kann, wenn unter winterlichen Verhältnissen die Verkehrssicherheit durch den Winterdienst nicht ausreichend gewährleistet werden kann.

Ausblick

Die Erneuerung des Fahrbahnaufbaus und die Fertigstellung der Geländemodellierung sind für das Frühjahr 2022 geplant. Dies wird nochmals circa drei bis vier Wochen in Anspruch nehmen. Die Bauzeit hängt im Wesentlichen von der Witterung ab. Neben ausreichenden Temperaturen für den Asphaltbau dürfen auch die Böden nicht mehr zu sehr durchnässt sein. „Derzeit gehen wir von einem Bau im April aus“, erläuterte Maren Schäpers.