Sie lassen sich nicht lumpen – die Narren aus Bonndorf und den Ortsteilen. Und schon zweimal nicht, wenn die Sonne ihr Bestes gibt und das Treiben auf den Straßen kraftvoll unterstützt. Einmal mehr ergoss sich ein Meer von närrischen Fuß- und Wagengruppen auf die Martinstraße. Das Fasnetspiel hatte zuvor die Menge auf Betriebstemperatur gebracht.
Mit Gegenwind – der Wind blies teils stramm von Westen her – zu kämpfen hatte der närrische Lindwurm durch Bonndorfs Martinstraße allemal – doch echte Narren lassen sich von so etwas nicht abhalten. Die Stimmung unter den Umzugsteilnehmern war bestens und der Funke sprang auf das närrische Volk am Straßenrand über. Die Gündelwanger Guggenmusiken KOG und Gundelsteiner spielten so schräg wie selten zuvor, musikalische Abordnungen der Musikvereine aus Bonndorfer Ortsteilen gaben traditionelle Narrenmärsche zum Besten.

Ideenreichtum war Trumpf bei den unzähligen Fußgruppen und der Wagenkolonne, die sich durch die Martinstraße schoben – von der Schwarzwaldklinik, die 35 Jahre alt wird, über die Firma Saubermann & Co. KG, von der Dschungelschar der Räuber Gündelwangen über die gestiefelten Kater des TuS Bonndorf bis hin zu den Barbies der „Gruppe & Co“. Eine turnerische Augenweide waren die TuS-Turnerinnen, die im Puppenhaus beeindruckendes Können zeigten. Bei der Kolpingfamilie ist übrigens die Wildschweinjagd eröffnet und bei der DLRG-Ortsgruppe wird in der Puppenkiste gekramt. Natürlich trieben auch Hexengruppen ihr Unwesen – etwa die Sumpflochhexen Gündelwangen, die Biesenbachhexen Blumberg oder die Kirchberghexen Hondingen.
Die Wellendinger Frösche und Dillendorfer Schnecken halten den Bonndorfern am Rosenmontag die Treue, ebenso wie der SV Dillendorf mit der AH-Mannschaft, die den Puppenspieler von Mexiko aufleben ließen. Der Elferrat der Narrenzunft Münchingen mit den gefräßigen Geißen im Schlepptau ließ sich nicht zweimal bitten für einen Ritt auf dem Stammen. Weniger anstrengend war es für den Elfer aus Ewattingen, die kurzerhand den Narrenbaum auf einen Tieflader montiert hatten. Die Strohbären aus Wutach trotteten dagegen brav hinter dem Wagen der Räte her.
Und nicht zu vergessen an diesem herrlichen Tag fünf der Narretei die Traditionsgestalten der Bonndorfer Fasnet – die Pflumeschlucker führten zusammen mit Narrenbolizei Alexander Wetz die Narrenschar an.