Narrenräte sind vor und während der Fasnacht omnipräsent. Ihre Frauen hingegen treten so gut wie gar nicht in Erscheinung. Am Fastnachtsamstag gibt es eine Ausnahme. Dieser Abend gehört den Narrenratsfrauen. Gemeinsam ziehen sie durch die Lokale der Stadt. Seit es davon weniger gibt, machen sie auch Abstecher in umliegende Orte.
Aufgekommen ist die Idee dafür nach dem Narrentreffen 1987. Roswitha Podeswa, Frau des damaligen Narrenvaters, ergriff die Initiative. Sie brauchte ihre Mitstreiterinnen nicht lange davon zu überzeugen, einmal ins Rampenlicht zu treten. Hinter den Kulissen nämlich sorgen die Frauen des „hohen Rates“ über Wochen hinweg dafür, dass die Narrenräte ein ordentliches Erscheinungsbild hergeben und die Männer uneingeschränkt den Rücken für närrische Aktivitäten frei haben.
Alljährlich wählen seither die Narrenratsfrauen ein Motto für ihre Tournee durch die Gasthäuser, kreieren passende Kostüme. Meist orientieren sie sich an dem Thema, das die Guggenmusik für ihre Veranstaltung an diesem Abend vorgibt. Es sei aber auch schon umgekehrt gewesen. In den ersten Jahren schaffte die Gruppe es kaum, vom „Lindenbuck“ über sämtliche Gaststätten beim Hausball im Schwarzwaldhotel anzukommen, erinnert sich Clemens Podeswa. „Alle Gasthäuser waren voll besetzt, die Leute warteten immer schon auf die Narrenratsfrauen.“ Als Akkordeonspieler begleitet er die Gruppe. Derweil veränderte sich im Lauf der Jahre vieles. Im Schwarzwaldhotel gibt es längst keine Fastnachtsveranstaltungen mehr. Nur noch wenige der damaligen Gasthäuser existieren heute noch. Geblieben indes sind Kerngedanke und Ablauf: Die Narrenratsfrauen machen sich gemeinsam einen schönen Abend, ziehen durch die Lokale, führen dort ein Lied mitsamt Tänzchen auf und mischen das Publikum närrisch auf.
Die Männer: Am Fasnetzieschdig, 13. Februar, hat der Narrenrat auch noch seinen großen Auftritt. Die Gruppe strählt als Schulklasse Hansel-Pflum durch die Lokale.
Schmutziger Donnerstag oder dritter Faissen
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