Zwei Tage lang ist der Schwertransport von Schrobenhausen in Oberbayern nach Bonndorf unterwegs gewesen. Kurz nach Mitternacht wurden die letzten Bauteile der rund 160 Tonnen schwere Bohrmaschine angeliefert, mit der die Löcher der Drainagepfähle an der schadhaften Landesstraße 170 zwischen dem Abzweig Boll (Kreisstraße 6516) und der B 315 gebohrt werden sollen.
Der Bohrbeginn hat sich nach Auskunft von Projektleiterin Maren Schäpers vom Baureferat Bad Säckingen des Regierungspräsidiums Freiburg um eine Woche verschoben. Das Genehmigungsverfahren für den Schwertransport, an dem 29 unterschiedliche Behörden beteiligt gewesen seien, habe den ursprünglichen Termin vom 11. Oktober Makulatur werden lassen, erläuterte Maren Schäpers auf Anfrage dieser Tageszeitung.

Zu Wochenbeginn bereits angeliefert worden war ein zweiteiliger Mast – Ober- und Unterteil wiegen jeweils 21 Tonnen. Die weiteren, nun des Nachts auf einem zwölfachsigen Tieflader mit einer Länge von 35 Metern transportierten Bohrgerätschaften wurden abgeladen und das kettenbewehrte Geräteträgerfahrzeug zur Baustelle gefahren.
Der Schwertransport ging von Schrobenhausen über die B 300 bis nach Dasing, von dort auf die A 8. Kurz vor Ulm wurde die Autobahn verlassen. Weiter ging es über die B 10 und die B 313 bis nach Wendlingen, von dort zurück auf die A 8, später auf die A 81 und die A 864. Ab Donaueschingen fuhr der Transport auf der B 27 bis Randen, dann auf die B 314 und schließlich auf der B 315 bis zum Einsatzort.

Nach zweieinhalb Tagen soll das insgesamt rund 160 Tonnen schwere Gerät mit einer Mastlänge von 28 Metern und einer Zugkraft der Winde von 460 Kilo-Newton (kN) aufgebaut und einsatzfähig sein – die 460 kN entsprechen einer Masse von rund 46 Tonnen (im Bauwesen: 1 kN entspricht etwa der Gewichtskraft einer Masse von 100 Kilogramm). Um das Bohrgerät zusammenzubauen, wurde ein Autokran, der 100 Tonnen anheben kann, eingesetzt.
Mit den Drainagebohrungen soll Schichtenwasser abgefangen und zur Wutachschlucht abgeleitet werden. Dieses Schichtenwasser hatte, trotz einer bereits abgeschlossenen Sanierung eines Hangrutsches, zu weitergehenden Problemen an der Strecke geführt – die L 170 senkte sich erneut ab. Die Kosten der neuerlichen Maßnahme werden auf mindestens eine Million Euro geschätzt. Die bisherige Sanierung hatte bereits rund 1,3 Millionen Euro verschlungen.