Der Bonndorfer Ortsverein des Schwarzwaldvereins hat ein neues Hinterwälder Rind angeschafft – Severin. Severin folgt Winni nach, der im Mai geschlachtet wurde. Mit der Rindviehhaltung verfolgt der Ortsverein mehrere Ziele: Landschaftspflege, Heimatverbundenheit sowie die Achtung der Tierwelt und der Landwirte.
Der Name
Auch in diesem Jahr steht wieder ein Hinterwälder Rind des Schwarzwaldvereins Bonndorf auf den Wiesen bei Blasiwald. Einen Tag vor dem Weideauftrieb zog der Vorsitzende des Schwarzwaldvereins, Martin Schwenninger, per Los den neuen Namen des Hinterwälder Rinds. Er faltete den Zettel auseinander und verkündete: „Und der neue Bulle heißt: Severin!“ Ein alter Name für ein noch junges Rind, der einer alten Viehrasse angehört.

Am nächsten Tag geht es um kurz nach 6 Uhr los. Aber an so einem Tag steht man gerne früh auf, weiß Andreas Göhring. Denn es sei immer eine Freude, die Bullen abzuholen und sie ins Grüne zu entlassen. Severin steht schon bereit. Mit ihm im Stall sind nur noch ein weiterer Bulle sowie Ludwig, der Ochse. Die drei stehen im gemisteten Stall und hören heimisches Radioprogramm. Ludwig war schon vergangenes Jahr mit Winni auf der Weide. Auch Ludwig wird an diesem Tag mitverladen und darf wieder mit nach Blasiwald. Während Severin schnell im Hänger ist, braucht es bei Ludwig schon etwas mehr Kraft. Mittlerweile hat er keine Hörnle mehr, sondern richtige Hörner. Doch mit Wolfgang und Alex Laile hat der Verein zwei erfahrene Züchter an der Hand, die wissen was sie tun. Mit ihrer Hilfe gelingt es auch, Ludwig zu verladen.
Die Wiesen
Dieses Jahr dürfen die Bullen die Wiesen bei Dietmar Schwarz in Blasiwald erkunden. Er hat die Wiesenfläche um sein Haus gepachtet und hat sich bereit erklärt, die Bullen über den Sommer bei sich weiden zu lassen. „Es geht nur mit guten Kooperationspartnern“, weiß Martin Schwenninger. „Es ist immer ein Gemeinschaftsprojekt und wir sind froh, dass die Bullen, aber auch wir als Verein, bei Familie Schwarz aufgenommen werden.“
Unterstützung
Auch Christian Morath aus Blasiwald, der selbst noch zwei Bullen mit zu Severin und Ludwig auf die Weide stellt, unterstützt den Verein pragmatisch. Er stellt den Hänger zum Transport immer zur Verfügung und ist stets bei den Aktionen der Verladung dabei.
Freude über Tiere auf der Weide
Der Hänger steht auf der Weide und die beiden Bullen bekommen ihren Kopfschmuck aufgesetzt. Und dann geht es los: Langsam stapfen sie aus dem Hänger hinaus, nehmen ihre Umgebung wahr und auch sich gegenseitig. Einmal an der Nase gegenseitig beschnuppert und ab geht es. Ludwig und Severin galoppieren über die Weide und erkunden sie neugierig. Es ist eine Freude zu sehen, wie ausgelassen und lebensfroh der Tiere sind. Auch das ist ein Grund, weshalb das Projekt in eine neue Runde geht: Es macht schlichtweg Freude, die Tiere in der idyllischen Landschaft Blasiwalds zu wissen. Ein Besuch bei ihnen gibt jedem Beteiligten viel zurück.
Das Fleisch wird gegessen
Nach dem erfolgreichen Auftrieb ist Zeit für Nudelsuppe und weitere Stärkung. Das Suppenfleisch stammt in Teilen von Winni – und Günther Hirt, der Koch der Suppe, schöpft großzügig für die Essensgäste. Jeder am Tisch weiß, woher das Fleisch stammt. Es bedarf nur eines Blickes von der Terrasse herab auf die Weiden Blasiwalds. Dort stehen die Bullen, schlagen sich ebenfalls den Bauch voll und traben ein ums andere Mal über die Weide. Genau darum geht es dem Schwarzwaldverein: Heimat zu bewahren, Landschaft zu schützen und um die Achtung vor Tier und Landwirt. Und zuletzt um den Genuss von all diesem.