Bonndorf Vor vollem Gotteshaus ist am Sonntag Pfarrer Fabian Schneider aus der Katholischen Kirchengemeinde Bonndorf-Wutach feierlich verabschiedet worden. Aus sämtlichen Ortsteilen der bisherigen Seelsorgeeinheit zollten Gemeindemitglieder ihrem scheidenden Pfarrer Dank und Respekt.
Es war ein großer Bahnhof für den scheidenden Pfarrer mit vielen Gästen und Gruppierungen. Ein Projektchor mit annähernd 50 Sängerinnen und Sängern sämtlicher Kirchenchöre der Pfarrgemeinde unter Leitung von Tim Fischer brachte eindrucksvoll Sanctus sowie Agnus Dei zum Klingen. Mario Isele zog im wahrsten Sinne alle Register an der Orgel und ein Streichquartett mit Hannah Wagner, Jakob und Eva Schall sowie Katrina Saffuré bot Kunstgenuss vom Feinsten. Der Gospelchor Blue Note unter Leitung von Lieselotte Weisheit fügte sich mit passenden Beiträgen in die Liturgie ein und auf besonderen Wunsch des Pfarrers gab Ministrantin Pia Rheiner ein Solostück am Cello zum Besten.
Ausgesprochen persönlich geriet die Predigt des Geistlichen. Im Rückblick auf sein sieben Jahre währendes Wirken in der Pfarrgemeinde bekannte er, dass ihn diese große Aufgabe sowohl menschlich wie auch als Pfarrer gefordert habe. „Ich bin überwältigt und blicke heute mit großer Dankbarkeit zurück. Ich wurde mit offenen Armen empfangen, durfte mit allen Stärken und Schwächen Mensch und Priester sein und habe von Ihnen viel Vertrauen geschenkt bekommen. Ich durfte mit Ihnen eine tiefe Gemeinschaft und gelebten Glauben, bei vielen Begegnungen auch Zeugnisse der Liebe erfahren“, sagte Schneider.
„Sie haben mir gezeigt“, fuhr Schneider fort, „dass Kirche mehr als ein Gebäude, sondern vielmehr die Gemeinschaft von Menschen ist, die sich gegenseitig Halt geben, nicht stehen bleiben und sich im Glauben weiterentwickeln. Ich wurde als Pfarrer von Ihnen inspiriert, nach Gerechtigkeit zu suchen, durfte hier reifen und lernen. Sie haben mir ein Zuhause gegeben.“ Er appellierte, Kirche auch künftig nicht als Zuschauer, sondern vielmehr aktiv mitzugestalten. Wertschätzung für menschliches Miteinander, ein stets offenes Ohr für die Belange der Menschen vor Ort sowie zurückgewonnenes Vertrauen kam in sämtlichen Abschiedsworten zum Ausdruck. Namens des Pfarrgemeinderates sowie der Gemeindeteams dankte Ingeborg Götz dem Geistlichen, dem es gelungen sei, die Gemeinde wieder zusammenzuführen. Bürgermeister Marlon Jost würdigte Geradlinigkeit und Verlässlichkeit Schneiders. Birgit Schöler von der evangelischen Kirchengemeinde erinnerte an vielfältige Aktivitäten auf ökumenischer Ebene und brachte ihre Hoffnung zum Ausdruck, dass diese auch künftig fortgesetzt werden. Bei einer Art „Frühschoppen“ auf dem Kirchplatz verabschiedeten sich zahlreiche Gemeindemitglieder von Fabian Schneider.