Bonndorf-Gündelwangen „Durch die zusätzlichen Maßnahmen haben sich die Kosten natürlich erhöht“, sagte Bonndorfs Bauamtsleiterin Alexandra Isabo in der jüngsten Gemeinderatssitzung. Gemeint war der Löschwasserteich im Ortsteil Gündelwangen, der zu verschlammen droht. Und der mittlerweile zum Zuhause eines umtriebigen Nagers geworden ist. Isabo: „Der Biber wiederum hat Grabungen im Dammbereich vorgenommen, weshalb jetzt nicht nur entschlammt, sondern auch der Damm gesichert werden muss.“ Bereits 2024 hatte die Gemeinde für die Entschlammung 25.000 Euro in den laufenden Haushalt eingeplant. Biberschutzmaßnahmen, die Abfuhr des Schlamms und seine vorübergehende Zwischenlagerung hätten die Kosten zwischenzeitlich weiter in die Höhe getrieben.
Ein Angebot der Fischer Landschaftsbau GmbH über 55.720,75 Euro liege vor, so Isabo. Doch auch dieser Betrag decke nicht den Umfang der Gesamtkosten, da der Dammbereich durch den Biber geschädigt worden sei und somit saniert werden müsse. Hinzu komme, dass der Schlamm im Löschwasserteich eventuell belastet ist und seine Entsorgung teuer werden könnte. Wie teuer, das sei erst bei der Entnahme durch Proben prüfbar. Weitere Kosten, etwa 6000 Euro, verursache die Elektro-Befischung des Weihers. Die notwendige Genehmigung des Landratsamtes für diese Fischereimethode liege bereits vor, so Isabo.
Man gehe somit also von deutlich höheren Kosten für die Löschwasserteich-Entschlammung aus, als bisher geschätzt: 60.000 Euro sollen auf die bereits veranschlagten 25.000 Euro draufkommen. Außerdem dränge die Zeit, erklärte Bürgermeister Marlon Jost, da nur außerhalb der Fischschonzeit abgefischt werden könne. Mit Blick auf die Biberschäden am Damm verwies Jost darauf, dass man als Stadt „in der Haftung“ sei, sollte es zum Bruch kommen.
„Wir haben die Löschwasser- und die Biberthematik“, sagte Mario Isele (CDU), „verstehe ich das richtig: Wir müssen den ganzen Aufwand betreiben, unabhängig davon, welches der Themen wir angehen?“ Ablassen müsse man den Weiher in jedem Fall, um an den Damm heranzukommen, erwiderte Isabo. Und auch der Schlamm müsse wegen der Sicherungsarbeiten weg. „Der Biber muss ein Wahnsinnsvieh sein, um durch den Damm zu kommen“, bemerkte Stoll. Zudem sei das Zeitfenster für die Arbeiten bis Oktober nicht zu halten: „Man hat zu lange gebraucht, bis die Genehmigungen vorlagen – jetzt haben wir zu wenig Vorlauf, um zu entscheiden.“
Einstimmig lehnten die Rätinnen und Räte schließlich den Antrag auf zusätzliche Mittel ab und vertagten das Thema. Auch wenn das bedeutet, dass wegen der Fischschonzeit erst wieder im nächsten Jahr Arbeiten am Gündelwanger Löschwasserteich durchgeführt werden können.