Juliane Kühnemund

Er setzt auf nachhaltig unternehmerisches Denken im Rathaus: Thomas Reich, der Bürgermeister von Bonndorf werden will. Der 44-jährige Betriebswirt sieht sich dabei als Teamplayer, da eine starke Gemeinschaft für ihn auch Grundlage für starke Konzepte ist.

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Thomas Reich wurde in Essen geboren, verbrachte seine Kindheit und Schulzeit aber im Brigachtal. Im Alter von 16 Jahren begann er eine Ausbildung zum Brauer und Mälzer bei der Staatsbrauerei Rothaus. Dort ist er bis heute beschäftigt. In seiner Freizeit absolvierte er zahlreiche Fortbildungen in unterschiedlichsten Bereichen, wobei er Schwerpunkte in der touristischen Sparte setzte. Im Jahr 2013 widmete er sich neben seiner Arbeit bei Rothaus einem neuen Ziel: Einem Fernstudium, das er 2017 mit dem „Bachelor of Arts Betriebswirtschaftslehre“ abschloss, wobei er sich auf die Gebiete Controlling, Marktpsychologie und angewandter Vertrieb spezialisiert hatte. „Dieses Studium erforderte harte Disziplin“, sagte der Bürgermeisterkandidat im Gespräch, galt es doch, den Spagat zu meistern zwischen Lernen, Arbeit und Familie.

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Thomas Reich ist verheiratet und Vater zweier Kinder. Seit 2009 wohnt er mit seiner Familie in Bonndorf, das für ihn Heimat geworden ist. Gemeinsam mit seiner Frau hat Thomas Reich in Bonndorf das Planungsbüro Thomas Reich-BMV gegründet. Mit diesem Schritt in die Selbständigkeit habe man es geschafft, gemeinsam Kompetenzen zu kombinieren. Mittlerweile bestehe ein breites Netzwerk, arbeite man doch hervorragend mit einheimischen Architekten, Statikern, Holzbaufirmen und Handwerkern zusammen, erläuterte Reich. Bei all seinem Denken und Handeln spiele für ihn die Nachhaltigkeit und das Gemeinwohl eine große Rolle. Und dieser Leitfaden werde für ihn – im Falle seiner Wahl – auch als Bürgermeister Bedeutung haben.

Ausbau des Nahverkehrs

Bürgermeister von Bonndorf zu werden – mit diesem Gedanken spiele er schon seit einiger Zeit, sagte Reich. Bestärkt habe ihn dann der Wählerzuspruch bei den jüngsten Gemeinderats- und Kreistagswahlen, wo er kandidiert hatte. Er wisse sehr wohl, dass der amtierende Rathauschef Michael Scharf sehr große Spuren hinterlässt, Bonndorf stehe schließlich insgesamt super da, dennoch wolle er sich dieser Herausforderung nun stellen und Bonndorf mit Offenheit, Ehrlichkeit und Transparenz und in einer gemeinschaftlichen Zusammenarbeit von Gemeinde, Firmen und Bürgern in eine gute Zukunft führen. Nachhaltiges Handeln könne dabei mehr Lebensqualität für alle mit sich bringen, ist Thomas Reich überzeugt. Der Bürgermeisterkandidat hat auch bereits konkrete Vorstellungen. So wäre für ihn der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs essentiell, beispielsweise durch Ringbusse. Dies würde die Mobilität von Schülern, Arbeitnehmern und Senioren und somit die Attraktivität der Stadt fördern, ebenso den Umweltschutz.

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Reich will sich auch für ein klares nachhaltiges Wirtschaftskonzept stark machen, um gute Rahmenbedingungen für ein Wachstum der Stadt zu schaffen. Durch ein gut durchdachtes Miteinander von Handel, Handwerk, Gewerbe und Gastronomie könnte deren Wirtschaftlichkeit gestärkt werden, was wiederum die Möglichkeit eröffnen würde, die Gewerbesteuer zu senken, um neue Anreize für heimische und neue Firmen zu schaffen. Als weitere Schwerpunkte nannte Thomas Reich den Ausbau der Kinderbetreuung, die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum für Jung und Alt, wobei er auch eine innerstädtische Nachverdichtung für sinnvoll erachtet.

Auch im touristischen Bereich sieht Reich noch Nachholbedarf. Bei all seinen Ideen setzt Reich auf Gemeinschaft. „Mit gemeinschaftlicher Zusammenarbeit von Gemeinde, Firmen und Bürgern lassen sich viele Ideen in den nächsten Jahren umsetzen“, ist er überzeugt. Zuversichtlich stimmt ihn dabei die Tatsache, dass in Bonndorf bereits eine gute Gemeinschaft und ein gutes Miteinander herrsche. Der 44-Jährige bezeichnet sich selbst als bodenständig und zuverlässig. Lange Jahre war er aktiv im Fußballverein und bei der Feuerwehr. Bei der Werksfeuerwehr Rothaus ist er immer noch Mitglied. In seiner Freizeit spielt bei ihm die Familie die größte Rolle, als Hobbys nennt er Radfahren, Grillen, Kochen und Leute treffen.