Karin Steinebrunner

Das unter der Regie des Regierungspräsidiums Freiburg stehende „Natura-2000-Klassenzimmer“ geht in diesem Jahr in die Hände des Biosphärengebiets Schwarzwald über. Neben den Junior Ranger-Gruppen wird damit ein weiterer Akzent in den Bildungsbereich übernommen, der sich in der Vergangenheit etabliert hat.

Klassen aus der Region im Einsatz

Mehr als 130 Schulklassen aus dem Süden Baden-Württembergs haben im Rahmen des „Natura-2000-Klassenzimmers“ in den vergangenen elf Jahren an einem Landschaftspflegeeinsatz teilgenommen und einen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt im Oberen Hotzenwald geleistet. In diesem Jahr sind von Mai bis Oktober 15 Pflegeeinsätze von Schulklassen aus St. Blasien, Herrischried, Waldshut-Tiengen, Laufenburg und Lörrach geplant. Aktuell war die Klasse 6a der Gemeinschaftsschule Hotzenwald auf Ibacher Gemarkung im Einsatz. Ibachs Bürgermeister Helmut Kaiser erinnerte beim Thema, jungen Menschen die Natur näherzubringen daran, dass es bereits in der Naturschutzkonzeption Oberer Hotzenwald von 1998 verortet sei. Diese sei Voraussetzung dafür gewesen, das Life-Projekt zu beantragen, in dessen Rahmen dann 2008 das „Natura 2000-Klassenzimmer“ gestartet werden konnte.

Das könnte Sie auch interessieren

Friederike Tribukait vom Referat Naturschutz des Regierungspräsidiums Freiburg betreute das Projekt, bei der Auswahl der Flächen unterstützt durch den Forst, in Ibach präsent in Gestalt von Förster Christoph Wehle und Forstbezirksleiter Johannes Stowasser sowie durch Life-Projektmanagerin Cornelia Bischoff. Biosphären-Geschäftsführer Walter Kemkes erklärte, er wolle auf dem gut entwickelten Projekt nahtlos, quasi nur innerhalb des Regierungspräsidiums verschoben, aufbauen.

Das könnte Sie auch interessieren

Dachsbergs Bürgermeister Stephan Bücheler sagte, das Projekt sei in mehrerer Hinsicht gut für die Gemeinde. Zum Einen bewahre es die Natur, werte sie sogar auf, zum Anderen unterstütze es den naturnahen Tourismus und trage dazu bei, in der jungen Generation eine Bindung zur Natur aufzubauen. „Viele junge Menschen haben heute die Natur noch gar nicht wirklich begriffen“, meinte Bücheler, dabei habe er sehen können, dass es den Schülern Spaß mache, mit den Händen zu arbeiten.

Das könnte Sie auch interessieren

Dass die Schüler nicht nur etwas mit den Händen begreifen, sondern auch die Hintergründe ihres Tuns verstanden haben, bewiesen sie, als Anke Haupt nachhakte, was von ihrer Einführung hängen geblieben war. Haupt ist seit neun Jahren im Einsatz, wenn Schulklassen auf dem ihnen zugewiesenen Gelände sind, zunächst mit dem Teamerlebnisnatur, nun mit ihrer Naturerlebnisfirma „Haupt-Sache Draußen“.

Im „Natura 2000-Klassenzimmer“ im Einsatz: Die Klasse 6a der Gemeinschaftsschule Hotzenwald Herrischried mit Lerncoach Sarah ...
Im „Natura 2000-Klassenzimmer“ im Einsatz: Die Klasse 6a der Gemeinschaftsschule Hotzenwald Herrischried mit Lerncoach Sarah Koark. | Bild: Karin Stöckl-Steinebrunner

Sie lässt die Schüler nicht einfach Bäume umsägen und Flächen freilegen, sie legt Wert auf Teamfindung, dann stellt sie den Schülern die Baumarten sowie gefährdete Tier- und Pflanzenarten vor. So konnten sie erklären, dass sie mit gezielten Fichtenentnahmen die Verjüngung der gefährdeten Moorkiefer fördern sowie den Rauschbeeren Licht verschaffen, die als einzige Nahrungsquelle der Raupen des gefährdeten Hochmoorgelblings gebraucht werden. Auch die neue Ansage, dass sie aufgrund der trockenen und heißen Sommer Fichten als Schattenspender stehen lassen sollen, hatten sie sich gemerkt.