Dachsberg Das Horbacher Moor zwischen St.¦Blasien und Dachsberg ist eines von mehreren Mooren im Hochschwarzwald, doch sie werden immer weniger – Hochmoore, einst typisch für den Schwarzwald, haben es in Zeiten des Klimawandels und der menschengemachten Erderwärmung zunehmend schwer. Denn die Hitze, die auch in diesen Tagen spürbar ist, trocknet die fragilen Ökosysteme mehr und mehr aus.
Heinz-Michael Peter versucht diese Entwicklung aufzuhalten oder wenigstens einzudämmen: „Ein Hochmoor ernährt sich nur von dem, was es von oben bekommt“, erklärt der Diplombiologe. Im Gegensatz zum Niedermoor, das auch durch den Grundwassereintrag gespeist wird, erhalten Hochmoore das Wasser nur durch Niederschlag. Mit der häufig in Verbindung gebrachten Höhe des Schwarzwaldes habe das also nichts zu tun, erklärt Peter.
„Wenn es über Wochen keinen Regen gibt, leiden die Moorpflanzen“, sagt Peter. Ganz besonders die Moorkiefer und das für die Torfbildung nötige Torfmoos. Zudem erschwere der Niederschlagsmangel Versuche, Moore zu erhalten oder neu zu beleben. Wiedervernässung nennt der Fachmann dieses Vorgehen, bei dem dicke Bohlen im Moor eingetrieben werden, um das Niederschlagswasser aufzustauen und so Nassflächen zu schaffen. Mehrere Sperrbauwerke wurden in den vergangenen Jahren im Schwarzwald errichtet, so auch 2024 im Horbacher Moor.
Ziel ist es, die unter strengem Schutz stehenden Areale vor dem Austrocknen zu bewahren. Denn neben einem einzigartigen Rückzugsgebiet für seltene Tier- und Pflanzenarten haben die Ökosysteme auch für den Klimaschutz eine enorme Bedeutung. „Moore sind Kohlenstoffdioxid- und Wasserspeicher, Torfmoos kann das 25 bis 30-fache seines Trockengewichtes an Wasser aufnehmen und wie ein Schwamm speichern“, so Peter. Jedoch bilde sich Torf nur sehr langsam – um eine Schicht von einem Meter Tiefe auszubilden dauere es etwa 1000¦Jahre. Trockneten die Ökosysteme aus oder würden sie durch Torfabbau vernichtet, würden zudem riesige Mengen an CO₂ und Methan emittiert. Beide Gase sind mitverantwortlich für den Treibhauseffekt und haben somit starken Einfluss auf den globalen Temperaturanstieg.
Wer sich näher mit dem Schutz des Horbacher Moores befassen will, dem bietet Heinz-Michael Peter Gelegenheit dazu: Bei einer Begehung zeigt er, wie die Biotope bewahrt werden können und welche Maßnahmen dafür nötig sind. Auch gibt der Biologe Einblicke in die Flora und Fauna des Moores, das beim Rückzug des Feldberggletschers vor etwa 12.000 Jahren entstanden ist.
Exkursion ins Horbacher Moor in Dachsberg am Samstag, 5.¦Juli, 14 bis 17¦Uhr, am Parkplatz Klosterweiher in Dachsberg-Horbach. Anmeldungen unter 07765/8164 oder per E-Mail moor-und-mehr@email.de.