Dachsberg Mit dem Stück Haus Abendsonne von Karin Steinebrunner begeistern die Theaterfreunde Dachsberg.
- Das Stück: Sechs betagte Schauspieler verbringen ihr Leben in der Wohngemeinschaft Abendsonne. Und da ist noch Otto, ohne den dies alles finanziell nicht möglich wäre. Er wollte den anderen durch sein Erbe das Verbleiben in der WG ermöglichen. Nur leider hat Otto das Zeitliche gesegnet, bevor alles in trockene Tücher gebracht werden konnte. Nun versucht Chefin Adelheid (Judith Meier), den Tod von Otto zu verheimlichen. Derweil üben die Schauspieler ein Theaterstück ein, um mit der Aufführung die knappe Kasse aufzubessern. Und da übernimmt Karin Steinebrunner als Sophie eine ihr bekannte Rolle: die der Regisseurin.
Es ist die Rolle einer Regisseurin, die an den Eigenheiten und Vorstellungen ihrer Darsteller schier verzweifelt. Die einen sind mit ihrer Rolle nicht einverstanden und Königin Victoria (wahrhaft königlich: Christine Gaugler) führt statt zu proben lieber Stoffhund Wölkchen aus. Dann taucht noch Veronika auf, angeblich eine Freundin Ottos auf der Flucht vor ihren Stiefsöhnen. Pfleger Anton (Stephan Bücheler) durchschaut, dass dies nicht stimmt, und ahnt langsam auch den Tod von Otto. Am Ende stellt sich heraus, dass Veronika Ottos Nichte und Erbin ist, und es heißt „Ende gut, alles gut“, denn die ehemaligen Schauspieler dürfen dank ihr im Haus Abendsonne bleiben.
- Der ernste Hintergrund: In ihrem Theaterstück beschäftigt sich Karin Steinebrunner, Stückautorin und Regisseurin, damit, dass für viele Menschen im Rentenalter das Geld nicht ausreicht und sie auf einen Zuverdienst angewiesen sind. Aber nicht nur das, auch andere Probleme, mit denen Senioren zu kämpfen haben, spielen eine Rolle. So befürchtet der ehemalige Hofschauspieler Ernst (Helmut Kaiser), der immer vergesslicher wird, seine Würde zu verlieren. Jeder Mensch verdiene Achtung und Respekt, unabhängig von seinen körperlichen und geistigen Fähigkeiten, hält ihm eine Mitspielerin entgegen. Und Witwe Hulda (Helga Tombrink) berichtet, dass sie, nachdem sie nicht mehr für die Betreuung der Enkel gebraucht wurde, aufs Abstellgleis geschoben wurde.
- Das Publikum: Die Zuschauer bedankten sich mit lang anhaltendem Beifall bei dem Team der Theaterfreunde, zu dem auch Markus Hülsbeck (Technik) und Markus Berger (Bühnenbau) sowie die Musikerinnen Angela Gladstone (Fagott) und Renate Griesser (Querflöte) gehörten. Kurzweilig, mit guten Leistungen, lobten mehrere Zuschauer die Aufführung. Zwei Damen hoben hervor, dass die Würde eines jeden Menschen thematisiert wurde.
- Das Fazit: Karin Steinebrunner hat mit ihrer Dachsberger Gruppe erneut ein Theaterstück der besonderen Art auf die Beine gestellt. In eindrucksvoller Weise ist es ihr und den Darstellern gelungen, ernste Themen humorvoll verpackt zur Sprache zu bringen und die Probleme vieler älterer Menschen eindrücklich darzustellen.