Karin Steinebrunner

Eine umfangreiche Tagesordnung hatten Forstbetriebsgemeinschaft (FBG) und Waldbesitzerversammlung Dachsberg am Donnerstag im Dachsberger Rathaus abzuarbeiten. An dem Abend ging es nicht nur um Erlöse, Satzung und Wahlen, sondern auch um die Arbeit der Waldgenossenschaft Südschwarzwald, der die Dachsberger 2017 beigetreten waren. Und damit ging es auch um das Ende der Zusammenarbeit mit der FBG Vorderer Hotzenwald. Vor allem befassten sich die Mitglieder aber um die Aufarbeitung massiv angefallener ungeplanter Nutzungen sowie die dringend nötigen Maßnahmen zur Eindämmung der Käferholzgefahr.

Letztmalig erstattete Reiner Hegar von der FBG Vorderer Hotzenwald Bericht. Seit 2010 hatte die Kooperation bestanden. Im Jahr 2017 waren über diese FBG nochmals 3500 Festmeter Holz aus Dachsberger Privatwald vermarktet und dabei ein Reingewinn von 1500 Euro erlöst worden. Bürgermeister Helmut Kaiser, zugleich Vorsitzender der FBG Dachsberg, dankte Hegar für seine tatkräftige Hilfe beim reibungslosen Übergang zur neu gegründeten Waldgenossenschaft. Die habe gleich im ersten Jahr angesichts der massiven zu bewältigenden Holzaufkommen ihre Feuertaufe zu bestehen gehabt. Die von den Dachsbergern an die FBG Vorderer Hotzenwald geleistete Kapitaleinlage wurde mit leichtem Überschuss rückerstattet und soll laut Beschluss als Rücklage beibehalten werden.

Deutlicher Preisabfall

Norbert Schwarz und Stefan Rehm von der Geschäftsstelle der Waldgenossenschaft gaben ihre Berichte nach dem kurzen Überblick von Revierförster Stefan Mayer. Der hatte nach elf guten Holzverkaufsjahren 2018 einen deutlichen Preisabfall registrieren müssen. Ausgelöst wurde der durch Schadholzmengen (10 000 Festmeter) nach dem Sturm Anfang 2017. Die Menge entspreche dem unteren Durchschnittswert des normalen Jahreseinschlags, hieß es. Im Oktober waren nochmals durch einen kleineren Sturm 1500 Festmeter hinzugekommen.

Dank zügiger Aufarbeitung konnten 96 Prozent der über die Waldgenossenschaft vermarkteten knapp 6000 Festmeter bereits verkauft werden. Mayer warnte vor der mutmaßlich stark steigenden Käferpopulation und riet den Waldbesitzern, für die Zukunft zentrale Abfuhrplätze zu organisieren, um Abschläge für die Abfuhr von Kleinmengen zu vermeiden.

235 Mitglieder der FBG Dachsberg sind der Waldgenossenschaft angeschlossen. Diese war 2018 mit dem Ziel ins Rennen gegangen, insgesamt für alle Mitglieder 120 000 Festmeter Holz zu vermarkten. 253 000 Festmeter waren es dann schließlich am Ende des Jahres geworden, bedingt in erster Linie durch die massiven Sturmschäden um Grafenhausen, im Vorderen Hotzenwald und im Wutachtal.

Die vorhandenen Verträge für das laufende Jahr decken 162 000 Festmeter ab, klar ist indes, dass die Sägewerke ihre Kapazitäten nicht endlos werden erhöhen können, bei längerer Lagerung Wertverluste entstehen werden und die Hölzer anderweitig verarbeitet werden müssen wie ursprünglich vorgesehen. Vieles werde in den Häcksler wandern.

Außerdem dränge angefallenes Schadholz als Konkurrenz aus dem ganzen europäischen Raum ebenfalls auf den Markt, hörten die Anwesenden. Das Fazit laute: Die bequemen Zeiten im Wald sind vorbei. Schwarz und Rehm gaben die dringende Empfehlung an die Waldbesitzer, derzeit kein Frischholz zu schlagen, in kurzen Abständen nach Käferholz Ausschau zu halten, frisch befallene Bäume schnellstmöglich zu entfernen, jedoch solche, bei denen der Käfer bereits ausgeflogen ist, vorerst stehen zu lassen, um die anfallenden Holzmengen nicht noch weiter anzuheizen.

Vorstand einstimmig bestätigt

Die Versammlung aktualisierte ihre aus dem Jahr 1979 stammende Satzung. Das Vorstandsteam mit Helmut Kaiser als Vorsitzendem, Friedolt Kaiser als Vize sowie den Beisitzern Manfred Huber, Rudolf Kunzelmann und Stefan Rüd wurde einstimmig für weitere drei Jahre in seinen Ämtern bestätigt. Kaiser informierte die Anwesenden kurz über die Unterhaltung der rund 100 Kilometer umfassenden Waldwege, für die im Vorjahr 22 000 Euro ausgegeben wurden. Die zur Waldwegeunterhaltung dienenden 75 Prozent der anfallenden Jagdpacht wurden damit um runde 8000 Euro überschritten.