Claudia Renk

Zu einem Wechsel im Vorstandsteam kam es bei der jüngsten Mitgliederversammlung des Landschaftserhaltungsverbands (LEV) Landkreis Waldshut. Als bisheriger Bürgermeister der Mitgliedskommune Bernau hatte Rolf Schmidt als Vertreter die Kommunen im Vorstand gesessen. Nachdem nun sein Amtsnachfolger Alexander Schönemann in Bernau die Amtsgeschäfte übernommen hat, wählte ihn die Versammlung nun auch im LEV zu Schmidts Nachfolger.

Die Mitglieder

LEV-Geschäftsführer Hansjörg Stoll informierte zu Beginn der Sitzung zunächst über die Mitgliederzahlen und -struktur. 38 Mitglieder hat der LEV derzeit, 26 davon sind Kommunen. Nach der Kommunalwahl wolle der LEV dort auf Werbetour gehen.

Landwirte als wichtigste Partner

Außer dem Landkreis sind ansonsten noch Organisationen wie der BLHV, Bioland BW, die Kreisjägervereinigung, der Landesfischereiverband, der Schwarzwaldverein oder der Naturpark Südschwarzwald Mitglieder im LEV, seine wichtigsten Partner sind die Landwirte vor Ort, sagte Stoll. Denn nur durch den Vertragsnaturschutz könne die Pflege von Bergweiden und anderen Flächen, die einen geringen Wert für die Landwirtschaft haben, geleistet werden. Etwa ein Drittel der Landwirte im Kreis, erklärte Stoll, sind in diesem Zusammenhang Vertragsnehmer.

Fördervolumen von mehr als 930 000 Euro

Beim Naturschutz nach der Landschaftspflegerichtlinie Teil A (LPR) beziehungsweise dem Grünlandprogramm werden derzeit mehr als 1400 Hektar mit einem jährlichen Fördervolumen von 840 000 Euro gepflegt. Insgesamt ist der LEV für ein Fördervolumen von mehr als 930 000 Euro verantwortlich. Für mehr als 30 Hektar konnten 2018 neue Verträge abgeschlossen werden, so Stoll, ein Schwerpunkt liege derzeit im Mauchener Tal im Raum Eggingen und Stühlingen.

Kritik an Definition für Zuschuss

Als problematisch bezeichnete Hansjörg Stoll die Vorgaben bei der Förderung von Allmendweiden. Grundlage sei hier die landwirtschaftlich nutzbare Fläche, die sogenannte Bruttofläche. Dabei werde allerdings davon ausgegangen, dass eine Fläche, auf der 100 Bäume oder mehr pro Hektar stehen, nicht mehr förderfähig ist. Das Problem dabei: Jedes Gehölz, das älter als zwei Jahre und damit etwa fingerdick sei, zähle bereits als Baum. „Das ist nicht akzeptabel, das zielt gegen die Schwarzwaldlandwirtschaft“, sagte Stoll und betonte, das weiterhin eine breite Allianz für eine Änderung dieser Regelung kämpfe.

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Positiv bewertete er den Landschaftspflegetag, der 2018 in Menzenschwand stattgefunden hat. Mehr als zwei Drittel der Bürger hätten sich beteiligt, um auf dem Weidfeld des starken Fichtenaufwuchses Herr zu werden. Ein Unternehmer habe zuvor schon die größeren Jungfichten entfernt. Ein Großteil des Holzes habe zu Hackschnitzeln verarbeitet werden können.

Der diesjährige Landschaftspflegetag soll in Dachsberg stattfinden, für das kommende Jahr ist er in Bernau geplant. Der Vorstand des LEV wurde unter Leitung von Häuserns Bürgermeister Thomas Kaiser einstimmig entlastet.

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Ebenfalls einstimmig wurde Alexander Schönemann zum Nachfolger von Rolf Schmidt im Vorstand gewählt. Da die Wahlperiode drei Jahre dauert, wird Schönemann zunächst für zwei Jahre amtieren, damit dann alle Posten turnusmäßig wieder vergeben werden können.