Im Anschluss an eine einstündige Quartalsfeier wurde das neue Schulgebäude der Waldorfschule Dachsberg in Urberg eingeweiht. Damit fand eine sechseinhalbjährige Anstrengung ihren gelungenen Abschluss. Vorstandsmitglied Gunter Adolph, Architekt Andreas Geipel und Dachsbergs Bürgermeister Stephan Bücheler würdigten das großartige Engagement aller Beteiligten, die dieses Projekt möglich gemacht haben.
Bis zum Rand gefüllt war der große Saal der Waldorfschule zum Beginn der Quartalsfeier, zu der neben der Schulgemeinschaft auch etliche Anwohner gekommen waren, um sich ein Bild vom Unterrichtsalltag in Urberg zu machen und nach der offiziellen Eröffnung des neuen Gebäudes dieses in Augenschein zu nehmen. Das rund 30-köpfige Mittelstufenorchester eröffnete die Feier mit einem gemeinsam von allen Anwesenden mitgesungenen Herbstlied. Danach stellten sich die einzelnen Klassen mit diversen Beiträgen aus dem Chemie-, Deutsch- und Musikunterricht sowie mit einem Eurythmieblock vor. Den Abschluss machte dann der Mittelstufenchor.
Gunter Adolph, Vorstand des Schulvereins, begrüßte die versammelte Schulgemeinschaft sowie alle Besucher vom Ausgang im Obergeschoss des neuen Gebäudes aus. Er rekapitulierte kurz die Zeitspanne von seiner Wahl 2017, als erstmals die Idee für den Erweiterungsbau an ihn herangetragen worden war, über die Grundsteinlegung im Juni 2022 bis zur aktuellen Fertigstellung. Einen ganz besonderen Dank sprach er den Anwohnern aus, für deren Geduld und Verständnis während der Bauzeit. Einen unschätzbaren Beitrag, so Gunter Adolph, leisteten die unzähligen ehrenamtlichen Helfer, durch deren Einsatz letztlich die ansehnliche Summe von 100.000 Euro an Baukosten eingespart werden konnte.
Gunter Adolph erinnerte auch daran, dass die Gründungseltern im Verein mit den an sie anschließenden Generationen den Grundstein dafür gelegt haben, dass heute ein solcher Neubau stehe, der die Schule für kommende Generationen prägen werde. In diesem Sinne dankte er nochmals allen, die an der Verwirklichung in irgendeiner Form mithalfen, einschließlich der Unterstützung durch die Gemeinde.
Auch der 91-jährige, in Urberg ansässige Architekt und langjährige intensive Begleiter der Waldorfschule, Peter Ferger, hatte es sich nicht nehmen lassen, an der Einweihungsfeier teilzunehmen. Er hatte im Vorfeld der umgesetzten Planung bereits alles ausgemessen, sich intensiv mit dem Vorhaben beschäftigt und einen ersten Entwurf gezeichnet. Schließlich war er es auch, der einen seiner ehemaligen Schüler, Andreas Geipel, dem Schulverein als Architekt empfahl und damit das wichtigste Verbindungsglied zwischen Architekt und Bauherrschaft darstellt.
Bürgermeister Bücheler nannte die Schule eine große Bereicherung für die Gemeinde, auch wenn in der Vergangenheit nicht immer alles einfach gewesen sei. Umso mehr betonte er die Wichtigkeit des Dialogs, an dem es stets festzuhalten gelte. Die Lage der Schule sei für die Einrichtung paradiesisch, der Zugang indes leider nicht, weshalb das schließlich erzielte Verständnis von beiden Seiten, Schulgemeinschaft wie Anwohnern, unabdingbar sei. Er beteuerte aber auch seinen großen Respekt für die enorme Leistung und das beispiellose Engagement aller Beteiligten, angefangen bei der Umsetzung der zahlreichen Bauvorschriften. Die Schule habe aus den vorgegebenen Voraussetzungen das Möglichste herausgeholt, wie zwei bereits absolvierte Feuerwehrproben nochmals bestätigt hätten.
Andreas Geipel versicherte, Bauen an Waldorfschulen sei immer spannend und immer wieder anders. Hier sei ihm von Anfang an viel Wärme und Vertrauen entgegengebracht worden, der Versuch, die vorhandene überbaubare Fläche komplett auszureizen und zugleich das Gebäude an das Vorhandene anzugleichen, betrachte er letztlich als gelungen, auch wenn kleine Details noch nicht ganz fertig seien. Das Gebäude werde sicherlich auch in der Zukunft noch an Charakter gewinnen. Im Anschluss lud Geipel zu Führungen ein, und die Schulgemeinschaft hatte ein reichhaltiges Büffet vorbereitet.