Sowohl in Ibach als auch in Dachsberg standen auf den Tagesordnungen der jüngsten Gemeinderatssitzungen Überlegungen zum Zusammenschluss der Gemeinden. Betont wurde auf beiden Seiten der Informationscharakter des aktuellen Sachstandsberichtes, den Dachsbergs Rechnungsamtsleiter Michael Denz vorbereitet hatte. Der Bericht soll in erster Linie einer sachlichen Einschätzung der aktuellen Situation dienen, jedoch keine Vorentscheidung darstellen. Sobald alle Hintergrundinformationen zusammengetragen sind, sollen die Bürger das Wort erhalten.

Denz legte zunächst eine Zusammenstellung der jährlichen Pauschalkosten vor, die Ibach und Dachsberg gleichermaßen betreffen und daher bei einer Fusion nur ein- anstatt zweimal anfallen würden. Im Einzelnen sind das Kosten für das Rechenzentrum von 9500 Euro, für Mitgliedsbeiträge über 6400 Euro und für die Homepage von 1500 Euro. Ab 2025 würden zudem Umsatzsteuerzahlungen für einen Teil der Verwaltungsgeschäfte mit rund 16.000 Euro jährlich zu Buche schlagen. Zusammen mit der Ersparnis für die ehrenamtliche Entschädigung von Bürgermeister und Gemeinderäten sowie der Einsparung von Kosten für die Verwaltungsgebäude würden demnach bei einer Zusammenlegung für Ibach Kosten in Höhe von jährlich 83.400 Euro wegfallen – Geld, das anderweitig verwendet werden könnte.

Im Gegenzug hatte Denz ausgerechnet, dass aufgrund der gestiegenen bürokratischen Anforderungen bei einer Weiterführung der Selbstständigkeit Ibachs und damit der bisherigen Doppelstruktur innerhalb der Verwaltung deren Kosten neu berechnet werden müssten. Denn: Der Verwaltungsaufwand war zu Beginn der Übernahme der Ibacher Verwaltungsgeschäfte durch Dachsberg 2012 pauschal mit 59.000 Euro vergütet worden. 2014 erfolgte eine Umstellung auf die tatsächlichen Kosten, die fortan jährlich gestiegen sind und im Haushaltsplan von 2023 eine Höhe von 97.000 Euro erreicht haben. Dabei wurde jeweils ein Pro-Kopf-Wert zugrunde gelegt. Da aber die Einwohnerzahlen Ibachs kontinuierlich gesunken und die von Dachsberg gestiegen sind, der Verwaltungsaufwand jedoch im Grunde für beide Gemeinden ähnlich hoch ist, müsste diese Kostenermittlung grundlegend neu gedacht werden. Kosten für die Vor- und Nachbereitung der Gemeinderatssitzungen etwa, für Haushaltsplanung und Statistikmeldungen wären gesondert zu betrachten, abgekoppelt von dem auf die Einwohnerzahl umgelegten Anteil. Damit ergäben sich für Ibach jährliche Gesamtkosten von etwas mehr als 122.000 Euro.

Dadurch wurde klar, dass Ibach finanziell dauerhaft stark belastet wäre, käme eine Fusion nicht zustande. Eine Abschaffung der jetzigen Doppelstruktur hingegen würde neben der Freisetzung von Geldern einen deutlichen Vorteil für die Verwaltung darstellen. Weiter auch für Infrastrukturvorhaben im Bereich Wasser und Abwasser, die ohnehin nur in Form von Gemeinschaftsprojekten realisierbar wären.
Beim Statistischen Landesamt läuft derzeit eine Anfrage, wie sich eine Fusion bei den diversen Zuweisungen auswirken würde. Das Regierungspräsidium hat bereits signalisiert, dass bei der Bewilligung von Fördergeldern den beiden Gemeinden bei einem Zusammenschluss keine Nachteile entstehen würden.

Ein großes emotionales Thema bei den Zuhörern im Ibacher Rat war der Erhalt des Namens Ibach, wobei Bürgermeister Helmut Kaiser betonte, dass der Name nicht verschwinden werde. In der touristischen Werbung beispielsweise könnte er nach wie vor verwendet werden, sogar in der Anschrift könnte er als Zusatz bestehen bleiben.
Die größten Unterschiede zwischen einer Zusammenlegung und einer Eingemeindung wären die der Kosten und der Anzahl der Betroffenen. Bei einer Eingemeindung mit Ibach als Ortsteil von Dachsberg wären lediglich die Ibacher gezwungen, ihre Anschrift zu aktualisieren, bei der Zusammenlegung zu einer Doppelgemeinde Dachsberg-Ibach hingegen alle Einwohner beider Gemeinden. Im Dachsberger Gemeinderat wurde nochmals eindringlich auf die sehr gute Zusammenarbeit hingewiesen, wie sie in weiten Teilen, etwa der Vereinsstruktur, bereits bestehe. Ihr weiterer Ausbau würde für alle eine Bereicherung darstellen.

1971 zum Beispiel wurden die Kapelle als Musikverein Ibach ins Vereinsregister aufgenommen, seit 1987 trägt der Verein offiziell den Namen Trachtenkapelle Ibach-Wittenschwand. Die Fasnacht wird zu weiten Teilen von Dachsberg und Ibach gemeinschaftlich ausgerichtet, das Engagement des Vereins Bürger für Bürger bezieht sich auf Ibach und Dachsberg.