In einer langen Karawane hielten rund 130 Kinder am Mittwochmorgen Einzug auf dem neuen Dachsweg, sangen gemeinsam mit Angela Gladstone und Dorle Harrison das Lied vom Dachs Grimli, und stellvertretend für alle durften diejenigen, die Bürgermeister Stephan Büchelers Fragen zum Weg am schnellsten beantwortet hatten, mit dem Durchschneiden des Bandes vor dem Dachsbau den Weg offiziell eröffnen.

Doch zunächst entledigte sich Bücheler in seiner Begrüßung vor dem Dachsbau seiner, wie er meinte, wunderbaren, aber unlösbaren Aufgabe. Wunderbar sei die Tatsache der Eröffnung, unlösbar jedoch die Aufgabe, all den unzähligen Helfern zu danken, die zur Ermöglichung dieser Eröffnung beigetragen hatten. Als Marksteine auf dem Weg nannte er die Initiative des Natur- und Wandervereins, insbesondere den unermüdlichen Einsatz und die Koordination seitens der Vorsitzenden Bärbel Rutzen, die künstlerische Entwicklung der Geschichte durch Angela Gladstone und Dorle Harrison sowie die Hilfe durch das Biosphärengebiet. Er dankte aber auch allen Eltern, Lehrkräften, Kindern, Vereinen, Firmen und Einzelpersonen für ihren Beitrag zum Gelingen des Projektes.

Ein munterer Blick zurück

Bärbel Rutzen trug einzelne Momente in der Geschichte der Entstehung des Weges bei, etwa die Suche von Dorle Harrison und Angela Gladstone nach Ideen und Geschichten aus der Bevölkerung. Die hatte dazu geführt, dass eine wahre Begebenheit, nämlich der Einbruch des ersten Mähdreschers auf dem Dachsberg in einen Dachsbau, zur Grundlage der Geschichte wurde. Auch an den Spatenstich erinnerte sie, bei dem die Riesenröhren für den Dachsbau angeliefert worden waren, und an die eingematschten, aber glücklichen Grundschulkinder bei deren Lehmverputzaktion an Grimlis Zuhause. Christoph Huber als Vertreter des Biosphärengebietes gratulierte zu dem tollen Ergebnis, vor allem aber betonte er, kein Projekt, das bisher gefördert worden sei, habe eine so große Resonanz in der Bevölkerung erfahren. „Genau das ist Biosphäre, einfach praktisch umgesetzt“, verkündete er strahlend, etwas Lebendiges sei da entstanden, nicht einfach nur ein Weg.

Angela Gladstone und Dorle Harrison hatten mit den Kindern der Grundschule und des Kindergartens, mit den Viertklässlern der Freien Waldorfschule sowie mit den Vorschülern des Kindergartens Sonnenquell, die alle zur Eröffnung gekommen waren, schon einmal kurz die von ihnen erdichtete und in Musik gesetzte Geschichte vom Dachs Grimli eingeübt. Das Tier bekommt dann schließlich durch die Zusammenarbeit aller sein wohliges Daheim wieder und dazu hat er noch eine Menge Freunde gewonnen. Nachdem Angela Gladstone nun nochmals betont hatte, wie viele offene Türen sie für das Projekt gefunden, wie viele Anregungen erhalten und wie viel sie selbst auch bei der Umsetzung der Ideen gelernt hatten, sangen sie mit den Kindern das Lied, und beim Refrain stimmten alle Anwesenden freudig ein.

Für das bei einer derartigen Eröffnung übliche Durchschneiden des Bandes hatte Bürgermeister Stephan Bücheler natürlich keine 130 Scheren zur Hand, daher stellte er den Kindern Fragen zum neuen Dachsweg. Wer die jeweils zuerst beantworten würde, sollte eine der mitgebrachten Scheren erhalten, was sich aber als ziemlich schwierig herausstellte, da alle sofort und ungeheuer professionell antworteten. Schließlich gelang der offizielle Eröffnungsschnitt aber doch, und einige Kinder machten sich gleich danach zur Besichtigung der Höhle auf.