Einmal mehr war der Forst Thema im Dachsberger Gemeinderat. Zunächst stellte Revierförster Stefan Mayer den Vollzug für das Jahr 2022 vor, dann die Planung für das laufende Jahr, und im Anschluss informierte Alexander Jentsch, Leiter des Forstbezirks Nord im Kreis Waldshut, über das Förderprogramm „Klimaangepasstes Waldmanagement“.
Erneut war 2022 aufgrund des Kalamitätsholzes der Einschlag mit 435 Festmetern deutlich höher ausgefallen als geplant. Letztlich erzielte die Gemeinde einen Überschuss von rund 9000 Euro. Für die Planung 2023 hat Mayer zum Ausgleich lediglich den Einschlag von 100 Festmetern vorgelegt, die ausschließlich aus Kalamitätsholz, das Schaden erlitten hat, bestehen sollen und noch einen geplanten Überschuss von knapp 1300 Euro bringen könnten. Aufgrund der Übersicht über den Borkenkäferbefall der zurückliegenden Jahre sah Revierförster Mayer leichtes Licht am Ende des Tunnels, obwohl die durchschnittlich jährliche Einschlagsmenge in den ersten sechs Monaten dieses Jahres bereits leicht überschritten ist. Auf die Frage nach Neuanpflanzungen erklärte er, zunächst auf die Naturverjüngung setzen zu wollen und diese dann gegebenenfalls gezielt zu unterstützen. Ohnehin sollten nach Fällungen zwei Jahre vor Neuanpflanzungen vergehen, da nach dieser Zeit der frische Fichtenstöcke befallende Rüsselkäfer, der auch junge Wurzeln frisst, wieder abgezogen sei.
Jentsch erklärte das Förderprogramm „Klimaangepasstes Waldmanagement“ mit seinen elf zu erfüllenden Kriterien als Voraussetzung. Ein Kriterium erfüllt Dachsberg nicht und stelle ein Problem dar: die Ausweisung von Habitatbäumen. Im Fall Dachsbergs wären 263 Habitatbäume nötig. Hinzu komme noch die Herausforderung eines freiwilligen Kriteriums, wonach Dachsberg mindestens fünf Prozent seiner Waldfläche stillegen müsste – und das bei ohnehin geringen gemeindeeigenen Besitzes.
Als mögliche Stolpersteine für diese Förderkulisse machten die Räte die Verkehrssicherung, den Arbeitsschutz und die Waldbrandgefahr durch Stilllegung aus, zudem mögliche Käferbrutstätten durch Totholz. Außerdem befürchteten einige Stimmen eine weitere Schutzgebietsausweisung durch die Hintertür, wie die bei der Förderung der Blümchenwiesen, die letztlich zur Ausweisung von FFH-Mähwiesen geführt habe. Auch die bereits jetzt bestehende Schwierigkeit, Ausgleichsflächen zu finden, führte zur Nachfrage, ob Flächen nachträglich aus der Förderung herausgenommen werden könnten.
Letztlich stimmte die Verpflichtung auf 20 Jahre nachdenklich, da die Finanzierung des Programms bislang nur für die ersten zehn Jahre gesichert ist. Der Gemeinderat entschied noch nicht über die Mitwirkung Dachsbergs an dem Förderprogramm . Es soll noch eine detaillierte Beratung geben.