Als Teilheimspiel bezeichnete Johannes Schlegel den Auftritt des Saxofonquintetts „Safer Sax“ am Montag im „Alten Engel“ in Urberg, war er doch als Kind vom Dachsberg dort öfter mit dem Fahrrad unterwegs gewesen. Er und sein Bruder Andreas sind ebenso Mitglieder von „Safer Sax“ wie die aus Höchenschwand stammende Simone Losch und die beiden Görwihler Rolf Albiez und Roland Mutter.
Seit 28 Jahren spielt die Truppe zusammen. Anleihen macht sie beispielsweise gern bei den 1980ern, etwa mit Queens „Bohemian Rhapsody“, das sie mit superweichem Sound und diversen Soloeinlagen der einzelnen Register interpretiert. Mit federnder Leichtigkeit spielen die beiden Tenorsaxofone von Andreas Schlegel und Roland Mutter einander die melodischen Floskeln zu.
Rolf Albiez sorgt mit seinem Altsaxofon für die weiche Aufpolsterung des Stimmgefüges in der Mitte, Johannes Schlegel wechselt gekonnt zwischen Alt- und Sopransaxofon hin und her, und Simone Losch liefert unermüdlich mit ihrem großen Baritonsaxofon die sonore Basis und die rhythmischen Akzente, glänzt aber auch, wie ihre männlichen Kollegen, in vielen Soloeinlagen.
Viele unterschiedliche Stilrichtungen kann „Safer Sax“ für sich verbuchen, vom fetzigen, mit untrüglichem Rhythmusgefühl und exquisiter Präzision vorgetragenen „Samba di Antonia“ bis zum herrlich frei im Tempo mit spannungsvollen Ritardandi und Accelerandi angereicherten „Lagreiner Dunkelmarsch“, vom munter sprudelnden Beatleshit „Lady Madonna“, eigens gespielt, wie Johannes Schlegel verriet, für die Engelwirtin zum Zweijährigen ihres Kunstcafés, bis zum Comedian-Harmonists-Medley, das die Zuhörer fröhlich mitsangen. Begonnen hatte Safer Sax mit dem Jazzstandard „Ain‘t She Sweet“. Der von Ray Charles bekannt gemachte Song „Hit The Road Jack“ oder Phil Collins‘ mit starken Akzenten und ruppigen Staccati aufwartende „Easy Lover“ vervollständigten ebenso die bunte Palette im Programm von Safer Sax wie die stimmungsvolle Ballade „Blue“.