Wer werden wir gewesen sein? – diese Frage war Ausgangspunkt und Antrieb für Peter und Andrea Kempkes zu ihrem Projekt, dem sie den Namen „Futura II“ gegeben haben. Bereits 2016 hatte sich das in Ruchenschwand lebende Ehepaar erstmals mit einigen Interessierten zusammengesetzt. „Die Idee war“, erklärt Andrea Kempkes, „dass Menschen mit ganz unterschiedlichen Qualifikationen ihr Wissen einbringen, um eine blühende Landschaft zu gestalten.“ Man habe zwar nicht den Anspruch, die Welt zu retten, aber die Sorge um die Zukunft dränge sie dazu, etwas zu tun, sagt Peter Kempkes. Schließlich gehöre er ja zur Verursachergeneration der aktuellen Probleme und wolle seinen Teil der Verantwortung für die Zukunft der Kinder- und Enkelgenerationen übernehmen.

Das Projekt „Futura II“ arbeitet wie eine Stiftung, ist als gemeinnützig anerkannt. Ein bezuschusstes Seminarprogramm mit Kostenbeitrag der Teilnehmer soll Expertenwissen aus unterschiedlichsten Bereichen für Interessierte verfügbar machen. Und da dem Ehepaar Kempkes vor zwei Jahren gemeinsam mit einer weiteren Familie aus Dachsberg die Auszeichnung „Schönster Naturgarten des Biosphärengebietes“ verliehen wurde, war schnell die Idee geboren, mit Seminaren zu naturnahem Gärtnern zu beginnen. Ein entsprechender Förderantrag wurde vor wenigen Wochen positiv beschieden.

An ihrem Seminarort und gleichzeitig persönlichen Domizil des Paares, dem Alten Stollhof in Ruchenschwand, wollen die Kempkes Tradition und Zukunft miteinander verbinden. „Wir wollen im Einklang mit alten Traditionen die Menschen dazu anregen, den Selbstversorgergedanken wieder mehr ins Bewusstsein zu rufen, die Liebe zur Natur fördern und ein Stück Gemeinschaft leben“, erläutert das Paar. Wenn es ums Thema gutes Leben gehe, sei er sich sicher, dass die Antwort nicht im Materiellen liegen wird, denn, so ist Peter Kempkes überzeugt: „Konsum ist keine Lösung.“

Wie praxisorientiert Andrea und Peter Kempkes ihre Ziele in Angriff nehmen wollen, zeigt sich in den am 17. Juni beginnenden Seminaren, etwa zu wassersparende Komposttoiletten, Formen der Bienenhaltung, Alte Apfelsorten in Höhenlagen, Mähen mit der Sense oder ein Bienen-Workshop. Mit der Zeit soll ein produktives Netzwerk von Referenten und Teilnehmern entstehen, die einen Mehrwert für die Gesellschaft erbringen.

Peter Kempkes hatte unter anderem eine Professur für Strategische Unternehmensführung und Personalmanagement, arbeitet als Coach und Tai-Chi-Lehrer. Andrea Kempkes war lange Jahre Personalleiterin in der Wirtschaft und hat eine Ausbildung zur Heilpraktikerin absolviert. Näheres: futura-2.de, Anmeldung unter 07672 485600.