Eine besondere Premiere steht Ende kommender Woche an: Die Theaterfreunde Dachsberg führen das Stück „Der letzte Tag“ auf. Karin Steinebrunner ist Autorin, Regisseurin und auch Darstellerin. Während ihre bisherigen Theaterstücke für einen bestimmten lokalen Anlass und meist auf der Grundlage eines anderen Werks entstanden, stammt dieses Mal lediglich die Idee für das Thema aus dem Buch „Der erste letzte Tag“ von Sebastian Fitzek.
In Steinebrunners Theaterstück steht eine zufällig zusammengewürfelte Gruppe im Mittelpunkt. Aufgrund eines speziellen Ereignisses werde die dazu verdonnert, sich Gedanken darüber zu machen, wie die einzelnen Gruppenmitglieder ihren letzten Tag gestalten wollen. „Es ist ein Stück zum Nachdenken – mit komischen Momenten. Zum Beispiel klappt es nicht, was der Tod vorhat“, sagt die Autorin, ohne mehr von der Handlung zu verraten.
Auf das Thema aufmerksam gemacht hat sie ihr langjähriger Theaterkollege Günther Weber. Das Gedankenexperiment sei dann Thema eines von ihr geleiteten Workshops in Alzey, dem heutigen Wohnort Webers, im vergangenen Jahr gewesen: Was macht man, wenn man erfährt, dass man nur noch einen Tag zu leben hat? Damals verabredeten sie und Weber, jeweils ein eigenes Stück zu dem Thema zu entwickeln.
Während Webers Stück aus locker zusammengefügten Szenen bestehen werde, hatte sie von Anfang an ein zusammenhängendes Stück im Blick. Schnell entwickelte sie erste Ideen, die dann bei einem Workshop der Theaterfreunde Dachsberg weitergesponnen wurden. All die Eindrücke hat Steinebrunner dann genutzt, um das Stück noch vor Weihnachten zu schreiben – Anfang 2023 war Probenbeginn.
Während die Ausformulierungen und der Ablauf von ihr stammen, hat die Autorin doch etliche Gedanken ihrer Mitstreiter oder Workshopteilnehmern eingebaut, beispielsweise die Idee für eine Rolle und eine Szene mit allen neun Darstellern. Von Anfang an sollte auch der Tod eine Rolle spielen, doch sie habe auf Rückmeldungen aus ihrer Theatergruppe reagiert und dessen Teil noch verändert, sagt die Autorin. Höchstens eine Stunde dauere die Aufführung des Einakters.
Einmal mit der Aufgabe konfrontiert, beginne die Gruppe, sich tatsächlich Gedanken zu machen, und besinne sich immer stärker darauf, was im Augenblick wichtig erscheint, sagt Steinebrunner. Nicht der Klamauk stehe bei diesem Theaterstück im Vordergrund, sondern ernsthafte Gedanken.
Anfangs hätten die Mitglieder ihrer Theatergruppe die Idee ziemlich heftig gefunden, erinnert sich Karin Steinebrunner. Aber auch wenn Ergebnisse aus den Workshops in das Stück eingeflossen sind, stelle man auf der Bühne doch nicht die eigenen Gedanken zu dem Thema dar.
Aufführungen des Theaterstücks sind am Samstag und Sonntag, 29./30. April, Montag, 1. Mai, jeweils 19 Uhr, „Alter Engel“ Urberg, bei Regen im Gemeinschaftshaus. Eintritt frei (Bitte um Spenden). Anmeldung für das Büfett im „Engel“.